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Riessersee bläst zum Angriff auf die Spitze
25.01.2014Bild: DEL2

Riessersee bläst zum Angriff auf die Spitze

Seriensieger nun auswärts bei Tabellenführer / Fünfkampf um die Führung / Rosenheim will nicht abreißen lassen

Das Team der Stunde plant den ganz großen Wurf: Nach acht Siegen in Serie und in 2014 noch ungeschlagen will der SC Riessersee das Momentum nutzen und auch Meister und Tabellenführer Bietigheim ein Bein stellen. Schließlich trennt die Oberbayern gerade mal ein Pünktchen von der Führung, die die Steelers und Bremerhaven gemeinsam halten. Zumal es auch die Aufgabe der Seestädter beim starken Neuling Bad Nauheim durchaus in sich. Derweil die drittplatzierten Landshuter auswärts bei den Lausitzer Füchsen ran müssen, will Rosenheim nach der bitteren 2:6-Klatsche bei den Towerstars die Tuchfühlung zur Tete nicht abreißen lassen. Dafür braucht es aber einen Dreier gegen die Eispiraten aus Crimmitschau. Für die Ravensburger gilt es, das neugewonnene Selbstbewusstsein im BW-Derby bei den Heilbronner Falken unter Beweis zu stellen. Schlusslicht Kaufbeuren baut gegen die Dresdner Eislöwen auf den Heim-Effekt und will am Berliner Platz den vierten Sieg in Folge.


Lausitzer Füchse - EVL Landshut (17.00 Uhr)

Zwei Teams mit Rückenwind: Sowohl die Lausitzer Füchse als auch der EV Landshut starteten mit einem Dreier ins Wochenende. Etwas kurios: Beide schafften das mit dem gleichen Ergebnis. Doch während der Erfolg der Niederbayern gegen Kaufbeuren wenig überraschend kam, bremsten die Lausitzer Füchse die Euphorie der Fischtown Pinguins an deren Heimstatt und verhinderten damit den Sprung der Seestädter an die Spitze. Während Landshut seine Negativ-Serie offenbar überwunden hat und mit einem Zähler Rückstand auf das Spitzen-Duo in Lauerposition liegt, haben sich die Füchse einen komfortablen Vorsprung im Kampf um die Playoffs erarbeitet. Dennoch: Zurücklehnen werden sich die Ost-Sachsen nicht. Im Gegenteil. Allein der Umstand, dass gegen die Dreihelmenstädter – wie zuvor übrigens gegen Bremerhaven auch – noch kein Erfolgserlebnis zu Buche schlägt, dürfte genug Motivation für die Füchse sein, auch diesem Favoriten ein Bein zu stellen. Doch Jiri Ehrenberger ist bei seiner Abschieds-Tour durch die DEL2 gewarnt: „Wir werden morgen in der Lausitz weit mehr als im Heimspiel gegen Kaufbeuren gefordert sein. Die Tatsache, dass die Füchse am Freitag in Bremerhaven im Schlussabschnitt dreimal ins Schwarze getroffen und damit den Sieg sichergestellt haben, dürfte Warnung genug sein. Wir müssen von der ersten Sekunde an voll konzentriert sein und dürfen keinen Millimeter Eis verschenken." Ehrenberger, der nach Ingolstadt in die DEL wechselt, steht noch drei Mal bei den Niederbayern an der Bande. Mit vor Ort ist schon Andreas Brockmann, der den EVL nach der Hauptrunde übernehmen wird.

Die bisherigen Ergebnisse:
15.09.: Landshut – Füchse 2:0
17.11.: Füchse – Landshut 2:4
13.12.: Landshut – Füchse 4:3

Starbulls Rosenheim - Eispiraten Crimmitschau (18.00)

Nach vier Niederlagen in Folge finden sich die Starbulls unerwartet unterhalb der Linie wieder, die zum Heimrecht im Viertelfinale berechtigt. Dennoch beträgt der Abstand zur Tabellenspitze gerade mal drei Zähler. Doch in der augenblicklichen Verfassung heißt es für die Starbulls auch, die Verfolger nicht aus den Augen zu lassen. Denn nach dem deutlichen 2:6 in Ravensburg, sind die Towerstars wieder auf vier Punkte herangerückt - und damit in Schlagdistanz. So gesehen dürfte das Heimspiel gegen den Tabellenvorletzten aus Crimmitschau kein Selbstläufer sein. Zumal die West-Sachsen in geradezu beeindruckender Manier am Freitag Meister und Spitzenreiter Bietigheim mit 5:3 niederkämpfen konnten. Zwar spricht die bisherige Saisonbilanz bei drei Siegen mit 8:1 Zählern klar für die Oberbayern, aber vier Misserfolge in Serie erhöhen den Druck auf die Schützlinge von Trainer Franz Steer enorm. Ziel der Eispiraten dürfte es sein, die Partie so lange wie möglich offen zu halten, um dann – ähnlich wie bereits gegen Bietigheim – zum Ende hin ihre Chancen zu suchen.

Die bisherigen Ergebnisse:
06.10.: Eispiraten – Starbulls 1:6
17.11.: Eispiraten – Starbulls 2:3 (OT)
13.12.: Starbulls – Eispiraten 5:2

ESV Kaufbeuren - Dresdner Eislöwen (18.00)

Auch das Schlusslicht aus dem Allgäu hat zumindest eine kleine Serie vorzuweisen: In drei Spielen hintereinander hat man daheim am Berliner Platz ungeschlagen. Wenn das kein gutes Omen für die Heimpremiere von Neu-Coach Uli Egen ist. Hinzu kommt: Gegen Dresden feierten die Joker am 18. Oktober 2013, bei ihrer Rückkehr an die eigene Heimstatt, einen vielumjubelten 2:0-Erfolg. Wenn es nach den Verantwortlichen des ESVK geht, dann sollte das Spiel am Sonntag nach ähnlichem Muster verlaufen. ESVK-Vorstandsmitglied Thomas Schmidt: "Wir wollen eine leidenschaftliche und stark aufspielende Joker-Mannschaft sehen, die alles dafür gibt, dass die Punkte wieder am Berliner Platz bleiben." Bis auf den langzeitverletzten Stefan Vajs können die Allgäuer in Bestbesetzung antreten. Anders als die Sachsen, bei denen sich Verteidiger Felix Thomas gegen Bad Nauheim eine Kehlkopffraktur zugezogen hatte und am Montag operiert werden muss. Der 25jährige wird voraussichtlich vier Wochen ausfallen. „Felix hat wirklich Pech. Wir hoffen, dass die Operation gut über die Bühne geht und er bald wieder auf dem Eis stehen kann“, sagt Eislöwen-Cheftrainer Thomas Popiesch. Von den Eisbären Berlin wird Förderlizenzspieler Vincent Schlenker die Mannschaft verstärken.

Die bisherigen Ergebnisse:
18.10.: Kaufbeuren – Eislöwen 2:0
15.11.: Eislöwen – Kaufbeuren 6:3
08.12.: Eislöwen – Kaufbeuren 5:3

Bietigheim Steelers - SC Riessersee (18.00)

Der SC Riessersee ist derzeit nicht zu stoppen: Als einziges DEL2-Team sind die Oberbayern im noch jungen Jahr unbezwungen und holten dabei acht Siege in Serie. Hatten die Männer von Toni Krinner in den vergangenen Jahren eher untere Plätze abonniert, sorgte der SCR in dieser Saison für so manchen Favoriten für ein böses Erwachen. Lohn der Arbeit ist ein derzeit hochverdienter vierter Platz – gerade einen Zähler hinter Spitzenreiter und Meister Bietigheim. Die Erfolgsgaranten stehen im Riesserseer Gehäuse: Egal ob Stamm-Goalie Bryan Hogan oder seine Back ups Korbinian Sertl und Niklas Treutle - alle drei treiben die gegnerischen Stürmer regelmäßig mit klasse Paraden zur Verzweiflung. Gerade die beiden jungen Torhüter Treutle und Sertl spielten sich in Hogans Fahrwasser mit ruhiger und abgeklärter Spielweise in den Fokus und in die Herzen ihrer Fans. Mit einem weiteren Erfolg – dem dann neunten – würde der SCR das kleine Kunststück schaffen und den Steelers in der Tabelle vorbei ziehen. Dies – und das Nullpunkte-Wochenende – allerdings wollen die Männer von Trainer Kevin Gaudet, zuletzt in Crimmitschau im Schlussabschnitt böse unter die Räder gekommen, unter allen Umständen vermeiden.

Die bisherigen Ergebnisse:
20.09.: Riessersee  - Steelers 1:4
25.10.: Steelers – Riessersee 0:5
13.12.: Riessersee – Steelers 3:5

Heilbronner Falken - Ravensburg Towerstars (18.30)

Nach dem überzeugenden 6:2-Auftritt gegen Rosenheim wollen die Towerstars den Faden nicht schon wieder reißen lassen. „Wir haben zuletzt mehr Wert auf die einfachen Dinge im Spiel gelegt, das sollte auch in Heilbronn ein wichtiges Schlüsselelement sein“, sagt Petri Kujala, der durch eine gewiefte Umstellung der Reihen ebenfalls seinen Anteil daran hat, dass es mit der Stimmung bei den Oberschwaben wieder aufwärts geht. Ganz offensichtlich gut getan hat der Wechsel von Dustin Cameron in die zweite Reihe, wo er schon am Freitag seine Kollegen Christopher Oravec und Daniel Menge gut in Szene setzen konnte. Personell wird es keine Veränderung geben, im Tor bleibt auch Christian Rohde, der gegen Rosenheim ein starke Leistung bot. Die Falken dagegen, am Freitag mit 0:2 in Riessersee unterlegen, müssen nach wie vor auf Torhüter Sinisa Martinovic verzichten, der immer noch an Adduktoren-Problemen leidet. Neu in der Heilbronner Flugschule ist Deon Jones, der kurzfristig lizensiert wurde, um am vergangenen Freitag sein Debüt für die Käthchenstädter zu geben. Die bisherige Bilanz spricht für die Falken, die zwei von drei Spielen bislang gewinnen konnten.

Die bisherigen Ergebnisse:
06.10.: Towerstars – Falken 3:0
24.11.: Towerstars – Falken 2:5
15.12.: Falken – Towerstars 4:3 (SO)

EC Bad Nauheim - Fischtown Pinguins (18.30)

Daheim hui, in der Fremde pfui: Treffender könnte man die aktuelle Lage der Roten Teufel vom EC Bad Nauheim derzeit kaum beschreiben. Mit nur fünf Auswärts-Siegen in der Ferne haben die Hessen in fremden Stadien die wenigsten Erfolge aller DEL2-Teams aufzuweisen. Damit liegt die Hoffnung der Hessen nach dem 1:4 von Dresden nun auf dem Heimspiel gegen Co-Tabellenführer Bremerhaven liegt. Im ersten Vergleich im Colonel Knight-Stadion konnten die Fischtowner noch mit 5:3 besiegt werden, dies ist allerdings mehr als vier Monate her. Seither haben sich die Seestädter zu einem Topteam entwickelt, dem in dieser Spielzeit alles zuzutrauen ist. Zuletzt zeigten die Mittelhessen mit fünf Heimsiegen in Folge aber ihre Dominanz vor eigenem Publikum – und sind damit 2014 zu Hause noch ohne Niederlage. Das sollen nun auch die Pinguins zu spüren bekommen. Die Roten Teufel treten in eigens kreierten Elvis-Trikots an zu Ehren des King of Rock'n'Roll, der während seiner Zeit in der US-Armee das erste Mal in Bremerhaven deutschen Boden betrat und dann fast zwei Jahre lang in Bad Nauheim lebte. Bei den Gastgebern werden nach wie vor die Langzeitverletzten Dan Ringwald, Chris Heid, Taylor Carnevale und Tim May fehlen, ein Einsatz von Dennis Reimer ist darüber hinaus fraglich.

Die bisherigen Ergebnisse:
15.09.: Bad Nauheim – Pinguins 5:3
22.10.: Pinguins – Bad Nauheim 7:4
26.12.: Pinguins – Bad Nauheim 6:3

Der 42. DEL2-Spieltag im Überblick:

Lausitzer Füchse - EVL Landshut (17.00 Uhr)
Starbulls Rosenheim - Eispiraten Crimmitschau (18.00)
ESV Kaufbeuren - Dresdner Eislöwen (18.00)
Bietigheim Steelers - SC Riessersee (18.00)
Heilbronner Falken - Ravensburg Towerstars (18.30)
EC Bad Nauheim - Fischtown Pinguins (18.30)

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