
Simon Kimm zum Thema Kassel Huskies: "Genug gelitten!"
Lange war in Kassel auf eine Stellungnahme aus dem Lager der neuen Huskies-Entscheider gewartet worden – Dienstag kam sie per Pressemitteilung.
Simon Kimm und Joe Gibbs, die neuen starken Männer im Kasseler Eishockey, widersprachen darin Eishockeyjugend-Chef Marc Berghöfer, den finanziellen Ruin des Stammvereins EJK zu verantworten zu haben. Weiter kündigten sie in der kommenden Spielzeit Abstiegskampf an und klaren Sparkurs.
EJK-Boss Berghöfer hatte Kimm und Gibbs noch am Samstag – nach der Unterzeichung des Kooperationsvertrages zwischen EJK und Kimms – vorgeworfen, zu wenig Geld für die Jugendarbeit bereitzustellen. Und während Berghöfer als Konsequenz des verhandelten Vertrages seinen Rücktritt vom EJK-Chefposten im Sommer ankündigte, dankten die Eheleute Kimm den Verantwortlichen der EJK für die „konstruktiven und zielführenden“ Gespräche. „Auch wenn auf beiden Seiten erhebliche Zugeständnisse erforderlich waren, vertreten die Eheleute Kimm die Auffassung, dass das Ergebnis für beide Seiten als positiv und im Sinne des Kasseler Eishockeys zu bezeichnen ist,“ heißt es in der Erklärung vom Dienstag. Die Zuwendungen seien höher als zu DEL-Zeiten und „auf den bundesweiten Durchschnitt sicher im oberen Drittel“ anzsiedeln.
Joe Gibbs, der in der Erklärung offiziell Bevollmächtigter der Eheleute Kimm, der Halleneigner, genannt wird, erklärte: Man werde nicht in Größenwahn verfallen, das sportliche Ziel sei es, den Klassenerhalt zu sichern und „vielleicht auch mit einem Auge nach oben“ zu schauen. Abschließend sagte Kimm: „Wir werden keine Luftschlösser bauen, keine Gelder ausgeben, die wir nicht haben und wir werden auch nicht den Fehler machen, zu schnell zu viel zu wollen.“
Hier die Erklärung im Wortlaut zum Nachlesen:
Die Kasseler Sportstätten KG (nachfolgend KASPO genannt), vertreten durch die Eheleute Kimm sowie ihren Bevollmächtigten Joe Gibbs und der Verein Eishockey Jugend Kassel (nachfolgend „EJK“ genannt), vertreten durch ihren ersten Vorsitzenden, Marc C. Berghöfer, haben am Samstag, den 24. Mai einen Kooperationsvertrag für die Saison 2014/2015 geschlossen.
Der Kooperationsvertrag stellt eine unabdingbare Voraussetzung für die Teilnahme der Kassel Huskies am Spielbetrieb der DEL2 in der kommenden Saison dar. Die KASPO hat nunmehr form/-und fristgereicht die für die Lizensierung zur Saison 2014/2015 erforderlichen Unterlagen bei der DEL2 eingereicht.
Die Eheleute Kimm danken den Verantwortlichen der EJK für die konstruktiven und zielführenden Gespräche, die letztendlich zur Unterzeichnung des Kooperationsvertrags geführt haben. Auch wenn auf beiden Seiten erhebliche Zugeständnisse erforderlich waren, vertreten die Eheleute Kimm die Auffassung, dass das Ergebnis für beide Seiten als positiv und im Sinne des Kasseler Eishockeys zu bezeichnen ist.
Selbstverständlich sehen auch die Eheleute Kimm die Fortführung der Nachwuchsarbeit sowie deren Förderung als unabdingbare Säule für nachhaltigen sportlichen Erfolg an, aus diesem Grund wurde gemeinsam mit der EJK auch ein Vertrag geschlossen, der hinsichtlich der Zuwendungen an den Nachwuchsverein in der Höhe deutlich über den Zuwendungen zu DEL-Zeiten definiert und in Bezug auf den bundesweiten Durchschnitt sicher im oberen Drittel angesiedelt ist.
Simon Kimm, Halleneigner der Eissporthalle Kassel sowie Generalbevollmächtigter der KASPO, stellvertretend für die Eheleute Kimm:
“Der Kooperationsvertrag ist ein erster wichtiger Schritt. Weitere werden folgen. Es liegt nun eine Menge Arbeit vor uns, die wir angehen müssen und werden. Wir wollen wieder zurück zu den Attributen, die das Kasseler Eishockey früher einmal ausgezeichnet haben: Verlässlichkeit, Solidität, Beständigkeit und Erfolg. Wir werden keine Luftschlösser bauen, keine Gelder ausgeben, die wir nicht haben und wir werden auch nicht den Fehler machen, zu schnell zu viel zu wollen. Zusammen mit einer mittel/-und langfristigen Planungssicherheit wollen wir den Spielern, Sponsoren und den Fans zeigen, dass es sich lohnt, den Huskies treu zu bleiben und in sie zu investieren. Gelitten haben alle mehr als genug. Letztendlich war dies auch ein Grund, noch einmal selbst anzupacken, jedoch unter wirtschaftlichen Voraussetzungen.”
Joe Gibbs, Bevollmächtigter der KASPO:
„Wir sind froh, dass wir die Verhandlungen erfolgreich zu einem für alle Seiten akzeptablen Ergebnis gebracht haben. Die letzten Wochen waren sehr intensiv. Wir haben alle hart gearbeitet und vieles auf den Weg gebracht. Dafür möchte ich mich schon einmal vorab bei allen Beteiligten bedanken. Nun geht es darum, die Weichen für die DEL2-Saison 2014/2015 zu stellen, sowohl organisatorisch als auch personell. Es werden nun zeitnah weitere Gespräche geführt, natürlich auch mit den Spielern, ich bitte aber, auch in Absprache mit den Eheleuten Kimm, um Verständnis, dass wir mit Informationen erst dann an die Öffentlichkeit geben werden, wenn Fakten geschaffen sind. Noch haben die Kassel Huskies keine Lizenz, aber wir sind guter Dinge, dass wir alles richtig gemacht haben und die Lizenz in Kürze erteilt wird.
Freuen können sich sowohl Fans, Sponsoren als auch alle Freunde des Eishockeys auf eine hungrige, bissige Mannschaft, die alles geben wird, um die erste DEL2-Saison erfolgreich zu bestreiten. Jeder Spieler muss und wird stolz sein, das Huskies-Trikot zu tragen und das auch zeigen. Natürlich werden wir erst einmal kleine Brötchen backen und nicht in den Größenwahn verfallen, aber das sportliche Ziel wird sein, den Klassenerhalt zu sichern und vielleicht auch mit einem Auge nach oben zu schauen. Dafür werden wir gemeinsam alles geben.“
Mit der form/-und fristgerechten Abgabe der Lizenzunterlagen wurde nunmehr eine wichtige Voraussetzung und Grundlage für die Rückkehr der Kassel Huskies in den Profisport geschaffen. Nichts desto trotz liegt vor den Verantwortlichen noch viel Arbeit, der sich diese jedoch gern stellen werden.