
Spektakulärer Sieg der Pinguins gegen Kassel – Bietigheim verliert erneut
Meister bezwingt die Huskies mit 6:4 / Dezimierter Spitzenreiter verliert in der Verlängerung in Ravensburg / Füchse gewinnen Derby gegen Crimmitschau nach zwei Unterbrechungen
Die DEL2 boomt und bot den Fans am 31. Spieltag ein wenig von allem. Die Ravensburg Towerstars fügten dem personell gebeutelten Spitzenreiter Bietigheim Steelers am Sonntag mit dem 3:2 nach Verlängerung die vierte Niederlage in Folge zu. Allerdings führen die Steelers nach dem 31. Spieltag wieder mit 13 Punkten vor Verfolger Kassel Huskies, der trotz Führung in einem spektakulären Spiel 4:6 bei Meister Fischtown Pinguins verlor (Foto: Hansepixx). Die Lausitzer Füchse gewannen trotz zweier Unterbrechungen in letzter Minute das Derby gegen die Eispiraten Crimmitschau mit 4:3 und behaupteten den dritten Rang. Neuer Vierter sind die Löwen Frankfurt nach einem 4:2 gegen die Dresdner Eislöwen. Der SC Riessersee verbesserte sich durch einen 7:1-Kantersieg gegen den ESV Kaufbeuren auf die fünfte Position. Mitten im Pulk der Playoff-Kandidaten liegen weiterhin der EC Bad Nauheim nach einem 5:2 gegen die Heilbronner Falken und der EV Landshut nach einem 3:0 im Derby gegen die Starbulls Rosenheim. Weißwasser (3.038) und Bremerhaven (4.422) meldeten ausverkaufte Hallen, die in Landshut (6.500) und Frankfurt (5.656) waren bestens gefüllt.
Fischtown Pinguins – Kassel Huskies 6:4 (0:2, 3:1, 3:1)
Es ist kaum zu glauben: Den Enttäuschungen auswärts lässt der Meister eine spektakuläre Heim-Vorstellung nach der anderen folgen. Zweimal lagen die Pinguins in der Arena am Wilhelm-Kaisen-Platz gegen Kassel mit zwei Toren hinten und zogen gleich. Dann folgte zu Beginn des Schlussabschnitts der nächste Rückschlag mit dem 3:4-Rückstand. Doch die Heimmannschaft von Trainer Mike Stewart kam mit einer furiosen Reaktion zurück und belohnte sich mit dem siebten Heimsieg in Folge. Schon gegen den SC Riessersee hatte man beim 6:3 zu Beginn des Schlussabschnitts noch zurückgelegen und drehte die Begegnung. Die Zuschauer waren am Sonntag ein weiteres Mal schier aus dem Häuschen und können sich so langsam auf das Super Final im Continental Cup freuen, das vom 9. bis 11. Januar 2015 in Bremerhaven steigt. Ryan Martinelli und Björn Bombis waren gegen die Huskies am Ende die Matchwinner. Der Tabellenzweite Kassel hatte in den elf Spielen, neun davon Siege, stets gepunktet. Erst am Freitag hatte Goalie Jeff Frazee mit Hilfe seiner Teamkollegen einen 4:0-Shutout gegen Ravensburg gefeiert. In Bremerhaven kam es mit dem halben Dutzend dann aber heftig. Aber der Einbruch des Aufsteigers war angesichts der langen Ausfallliste nachvollziehbar. Am Freitag hatte Trainer Rico Rossi nur 16 Feldspieler zur Verfügung, in Bremerhaven waren es nur 15. Es fehlten Mika Järvinen, John Zeiler, Matthias Bergmann, Daniel Kunce und Michi Christ sowie der Marco Habermann.
Tore: 0:1 Adriano Carciola (7:10/PP1), 0:2 Daniel Schmölz (9:31), 1:2 Jaroslav Hafenrichter (24:31), 1:3 Marco Müller (28:57), 2:3 Jaroslav Hafenrichter (30:13), 3:3 Brock Hooton (34:16/PP1), 3:4 Matt Tomassoni (47:01/PP1), 4:4 Andrej Teljukin (51:25), 5:4 Ryan Martinelli (54:19), 6:4 Björn Bombis (58:24)
Zuschauer: 4.422 (ausverkauft)
EV Landshut – Starbulls Rosenheim 3:0 (0:0, 2:0, 1:0)
Eine weitere starke Vorstellung von Goalie Marco Eisenhut beschwerte dem EV Landshut den dritten Sieg im dritten Derby dieser Saison mit den Starbulls Rosenheim. Wie schon beim 3:2 in Kaufbeuren hatte Eisenhut auch am Sonntag maßgeblichen Anteil am zweiten Sieg des EVL in Folge und durfte sich vor der prächtigen Kulisse von 6.500 Zuschauern zudem über seinen ersten Shutout in dieser Saison freuen. Es waren drei weitere wichtige Punkte für die Mannschaft von Co-Trainer Ewald Steiger im dichten Feld der Playoff-Bewerber. Die hätten die Rosenheimer auch dringend benötigt. Aber zwei Tage nach dem überzeugenden 5:2 gegen den EC Bad Nauheim folgte für das Team von Trainer Franz Steer die Ernüchterung und die siebte Niederlage in den vergangenen acht Spielen. Die Starbulls verharren mit 43 Punkten auf dem elften Tabellenplatz.
Tore: 1:0 Paul-John Fenton (25:28), 2:0 Andreas Geipel (30:28/PP1), 3:0 Bill Trew (50:29)
Zuschauer: 6.500
Lausitzer Füchse – Eispiraten Crimmitschau 4:3 (1:1, 1:1, 2:1)
Sportlich war es ein spektakuläres Sachsenderby. Die Begegnung musste allerdings gleich zweimal unterbrochen werden. 3:24 Minuten vor dem Ende des zweiten Drittels schickte Schiedsrichter Jens Steinecke beiden Mannschaften vorzeitig in die Pause, weil eine Bande beschädigt war und repariert werden musste. Kurz vor dem Ende stand das Spiel das vor dem Abbruch, weil auf den Rängen nach dem 3:3 durch Crimmitschaus Marvin Tepper Pyrotechnik gezündet wurde und die Halle durch die Rauchentwicklung total vernebelt war. Zum Glück gab die angerückte Feuerwehr wieder grünes Licht. In der verbleibenden Spielzeit gelang Scott King 45 Sekunden vor der Schlusssirene der umjubelte Siegtreffer für die Füchse. Die Gastgeber feierten damit nach drei Auswärtssiegen in Serie endlich wieder einen Heimerfolg, festigten den dritten Tabellenplatz und rückten bis auf drei Punkte an den Zweiten Kassel heran. Die Mannschaft von Trainer Dirk Rohrbach hatte zuvor drei Heimniederlagen in Folge hinnehmen müssen. Für die Eispiraten war die Enttäuschung nach dem 5:3 bei Spitzenreiter Bietigheim am Freitag natürlich groß. Die Mannschaft von Trainer Chris Lee erlitt die 13. Niederlage im 16. Auswärtsspiel.
Tore: 0:1 Alexander Hutchings (12:32), 1:1 André Mücke (19:59), 2:1 Markus Lehnigk (21:22), 2:2 Mike Card (34:33/PP1), 3:2 Kevin Lavallee (40:44/PP1), 3:3 Marvin Tepper (57:48), 4:3 Scott King (59:15)
Zuschauer: 3.038 (ausverkauft)
SC Riessersee – ESV Kaufbeuren 7:1 (3:1, 3:0, 1:0)
Ein zweites Mal ließen sich die Gastgeber nicht vom ESV Kaufbeuren überrumpeln. Die Garmischer hatten das erste Heimspiel gegen den ESVK mit 3:4 verloren und damit dessen neuen Trainer Kari Rauhanen einen optimalen Einstand beschert. Die Mannschaft von Toni Krinner ließ nie Zweifel an einem Sieg im Derby aufkommen. Im zweiten Spiel für Riessersee feierte Goalie Thomas Tomek seinen ersten Sieg, zum Einstand hatte es für den Slowaken am vergangenen Freitag ein 2:4 gegen die Löwen Frankfurt gegeben. Riessersee verbesserte sich auf den fünften Rang. Für Kaufbeuren sieht es weiter recht trist aus, die Joker erlitten die fünfte Niederlage in Folge und konnten nur im ersten Abschnitt mithalten. In den elf Spielen unter Rauhanen gab es für Kaufbeuren drei Siege.
Tore: 1:0 Maximilian Kastner (0:10), 1:1 Michael Kreitl (4:59), 2:1 Michael Kolarz (15:46/PP1), 3:1 Lubor Dibelka (17:49), 4:1 Lubor Dibelka (27:39), 5:1 Andreas Pauli (34:53), 6:1 Florian Vollmer (38:17), 7:1 Florian Vollmer (48:31/PP1)
Zuschauer: 2.417
EC Bad Nauheim – Heilbronner Falken 5:2 (0:0, 4:2, 1:0)
Trainer Petri Kujala hatte sich einfaches Eishockey gewünscht. Seine Spieler taten ihm am Sonntag wieder den Gefallen. Mit einem starken zweiten Drittel legte der EC Bad Nauheim den Grundstein zu einem Erfolgserlebnis nach den beiden deutlichen Niederlagen in Frankfurt und Rosenheim. Der dritte Heimsieg in Folge brachte den Roten Teufeln dringend benötigte Punkte im Kampf um die Playoffs. Davon sind die Falken meilenweit entfernt. Interimstrainer Gerd Wittmann hatte direkt nach seiner Amtsübernahme erklärt, dass man sich auf die Playdowns vorbereite. Zwei Tage nach dem Sieg gegen Meister Fischtown zeigten die Falken erneut, dass in ihnen Qualität steckt. Die 14. Niederlage in den vergangenen 15 Spielen konnte Heilbronn aber nicht verhindern.
Tore: 1:0 Vitalij Aab (25:23), 2:0 Matt Beca (27:49/PP1), 2:1 Fabian Krull (28:23), 3:1 Max Campbell (29:12), 3:2 Louis Heinis (34:37/PP1), 4:2 Daniel Ketter (36:24), 5:2 Vitalij Aab (59:18/EN)
Zuschauer: 3.064
Löwen Frankfurt – Dresdner Eislöwen 4:2 (1:1, 2:0, 1:1)
Die Löwen setzten ihr unwiderstehliche Klettertour in der Tabelle weiter fort. Nach dem ersten Erfolg im dritten Duell dieser Saison mit Dresden rückte die Mannschaft von Trainer Tim Kehler auf den vierten Platz vor. Der von 600 mitgereisten Gäste-Fans umjubelte Rückstand konnte die Hessen auf ihrem Weg zum fünften Sieg in Serie nicht aufhalten. Verteidiger Marton Vas ragte mit zwei Toren heraus. Für die Eislöwen war zwei Tage nach dem 2:7 im Derby gegen die Lausitzer Füchse die nächste Enttäuschung. Die Mannschaft von Thomas Popiesch musste die dritte Niederlage in den vergangenen vier Spielen hinnehmen und rutschte in der Tabelle wieder ab. Allerdings hatte Thomas Popiesch wie viele seiner Trainer-Kollegen auch nicht alle Mann an Bord. In Frankfurt standen nur 15 Feldspieler zur Verfügung.
Tore: 0:1 Arturs Kruminsch (3:14), 1:1 Richard Gelke (15:20), 2:1 Marton Vas (31:23/PP1), 3:1 Marton Vas (36:35), 3:2 Hugo Boisvert (58:05/EA), 4:2 Richard Mueller (58:46/EN)
Zuschauer: 5.656
Ravensburg Towerstars – Bietigheim Steelers 3:2 (0:0, 2:2, 0:0, 1:0) OT
Die Heimstärke hält die Towerstars weiterhin im Rennen. Die Mannschaft von Trainer Daniel Naud feierte zwei Tage nach dem 0:4 in Kassel dank Radek Krestan den vierten Heimsieg in Folge und den 13. Im 16. Spiel in heimischer Halle. Damit gewannen die Towerstars zwei von bislang drei Duellen mit dem Spitzenreiter, der sich allerdings am Sonntag redlich Respekt verdiente. Trainer Kevin Gaudet standen angesichts der zurzeit langen Ausfallliste nur 13 Feldspieler zur Verfügung. Zwar gab es die vierte Niederlage in Folge, aber immerhin einen Punkt. Damit wuchs der Vorsprung auf Verfolger Kassel Huskies wieder auf 13 Zähler an.
Tore: 0:1 David Wrigley (22:49), 1:1 Austin Smith (25:45/PP1), 2:1 Brian Roloff (27:56), 2:2 David Wrigley (28:46), 3:2 Radek Krestan (63:39)
Zuschauer: 3.418
Der 31. Spieltag (Sonntag, 28. Dezember 2014)
Fischtown Pinguins – Kassel Huskies 6:4 (0:2, 3:1, 3:1)
EV Landshut – Starbulls Rosenheim 3:0 (0:0, 2:0, 1:0)
Lausitzer Füchse – Eispiraten Crimmitschau 4:3 (1:1, 1:1, 2:1)
SC Riessersee – ESV Kaufbeuren 7:1 (3:1, 3:0, 1:0)
EC Bad Nauheim – Heilbronner Falken 5:2 (0:0, 4:2, 1:0)
Löwen Frankfurt – Dresdner Eislöwen 4:2 (1:1, 2:0, 1:1)
Ravensburg Towerstars – Bietigheim Steelers 3:2 (0:0, 2:2, 0:0, 1:0) OT
Der 32. Spieltag (Dienstag, 30. Dezember 2014)
Dresdner Eislöwen – Bietigheim Steelers (19.30 Uhr)
Kassel Huskies – Löwen Frankfurt (19.30)
Lausitzer Füchse – EV Landshut (19.30)
Starbulls Rosenheim – SC Riessersee (19.30)
Eispiraten Crimmitschau – Heilbronner Falken (20.00)
Fischtown Pinguins – ESV Kaufbeuren (20.00)
Ravensburg Towerstars – EC Bad Nauheim (20.00)
Der 33. Spieltag (Freitag, 02. Januar 2015)
Starbulls Rosenheim – Fischtown Pinguins (19.30 Uhr)
Bietigheim Steelers – Lausitzer Füchse (19.30)
EC Bad Nauheim – Kassel Huskies (19.30)
Löwen Frankfurt – EV Landshut (19.30)
Heilbronner Falken – Dresdner Eislöwen (20.00)
Eispiraten Crimmitschau – ESV Kaufbeuren (20.00)
SC Riessersee – Ravensburg Towerstars (20.00)