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Starbulls oder Eislöwen: Eine Serie geht zu Ende
06.12.2013Bild: DEL2

Starbulls oder Eislöwen: Eine Serie geht zu Ende

Landshut in Bad Nauheim gefordert / Pinguine wollen Negativ-Trend gegen Ravensburg stoppen / Heilbronn hofft nach Rossi-Abgang auf Ruhe

Keine Geschenk-Garantie am Nikolaustag: Das gilt schon gar nicht für Tabellenführer EV Landshut, der am 25. DEL2-Spieltag beim engagierten Neuling EC Bad Nauheim ran muss und den Dreier will, um die Starbulls Rosenheim weiter auf Distanz zu halten. Die Oberbayern indes dürften sich der wenig weihnachtlichen Attacken der Dresdner Eislöwen zu erwehren haben, die nur zu gern das Top-Trio sprengen würden. Das zu verhindern trachten die Ravensburg Towerstars mit einem Sieg gegen Bremerhaven. Derweil Meister Bietigheim in Kaufbeuren endlich auf Konstanz hofft, will der SC Riessersee gegen Schlusslicht Crimmitschau den elften Heim-Erfolg. In Heilbronn erwarten die heimischen Falken die Lausitzer Füchse.


EC Bad Nauheim - EVL Landshut (19.30)

Beim EC Bad Nauheim läuft`s derzeit rund: Dem Fünf-Punkte-Wochenende folgte der Sieg im Hessencup am Mittwoch. Doch der Tabellenführer dürfte von anderem Schrot und Korn sein. „Das wird eine schwere Aufgabe, wir werden alles aus uns herausholen müssen, um zu bestehen“, sagt Nauheims Trainer Frank Carnevale, der mit seinem Team den Niederbayern im ersten Match im Colonel-Knight-Stadion bereits einige Kopfschmerzen bereitet hatte. Erst ein Last-Minute-Tor sicherte dem Spitzenreiter ein enges 5:4. Anders war die Situation im Rückspiel, als die Roten Teufel glatt mit 1:10 untergingen. Ein Ergebnis, das auch EVL-Coach Jiri Ehrenberger nicht überbewertet: „Ab dem zweiten Drittel ist uns nahezu alles gelungen. Die Bad Nauheimer haben das letzte Spiel mit Sicherheit noch in ihren Köpfen und dürften dadurch zusätzlich motiviert sein.“ Verzichten muss Ehrenberger auf Angreifer Max Brandl, der einen Schlagschuss auf eine Vene am Fuß abbekommen hatte und noch nicht wieder fit ist.

Starbulls Rosenheim - Dresdner Eislöwen (19.30)

Wenn die Starbulls vor einem Kontrahenten Respekt haben, dann wohl vor den Sachsen.: Die Eislöwen sind bisher die einzige Mannschaft der DEL2, gegen die der SBR in dieser Saison noch nicht gewinnen konnte. Während die Dresdner im ersten Vergleich in Rosenheim mit 6:3 das Eis als Sieger verließen, schickte der nunmehrige Tabellen-Vierte den Starbulls daheim mit 4:1 geschlagen zurück nach Oberbayern. Dazu kommen die Sachsen als Mannschaft der Stunde nach Rosenheim: Siegen Siege in Folge sorgten dafür, dass das Team von Eislöwen-Dompteur Thomas Popiesch mittlerweile in der Spitzengruppe einen Top-Platz vorweisen kann. Doch auch der aktuelle Lauf der Starbulls kann sich sehen lassen: Die Männer von Franz Steer kommen mittlerweile auf stolze fünf Triumphe hintereinander. Ergo: Eine Serie geht im Kathrein-Stadion auf jeden Fall zu Ende. Eine der Stärken der Eislöwen – und sicher Teil des Erfolgsgeheimnisses – ist das disziplinierte Auftreten der Popiesch-Männer. Mit nur 268 Strafminuten haben die Elbstädter ganze 100 Minuten weniger als der Nächste in dieser Liste und sind damit das mit Abstand disziplinierteste Team in der Liga. Dagegen mussten die Starbulls bereits 424 Minuten in der Kühlbox Platz nehmen: Vielleicht wird dies zum Zünglein an der Waage zweier tabellarisch (fast) gleichwertiger Teams.

ESV Kaufbeuren - Bietigheim Steelers (19.30 Uhr)

Die „doppelte Null“ zehrt an den Nerven: Sowohl der ESVK als auch Meister Bietigheim verloren am vergangenen DEL2-Wochenende beide Vergleiche. Fatale Folge für das Team von Trainer Didi Hegen: Der vorletzte Tabellen-Platz. Bei den „Eisenmännern“ führte die Situation gar dazu, dass man noch einmal auf dem Transfermarkt tätig wurde: Aus Rosenheim kam der 32 Jahre alte Goalie Frédéric Cloutier. Für die Bullen stand der Kanadier insgesamt 13 Mal im Tor und liegt mit 2,36 Gegentoren im Schnitt auf Platz drei der Torhüterstatistik. Im Gegensatz zum ESVK behaupten sich die Bietigheimer (noch) in der erweiterten Spitze. Im Allgäu soll nun – mit Cloutier und himmlischem Beistand  – die Trendwende gelingen. Steelers-Coach Kevin Gaudet: „Wir hoffen, dass der Hockeygott endlich ein Einsehen hat und uns der Nikolaus reich beschenkt.“ Dabei glaubt man sich beim ESVK im (Heim)Vorteil: Denn das bislang letzte Spiel vor eigener Kulisse dominierte das Team um Kapitän Michael Kreitl in einer gleichermaßen atemberaubenden wie temporeichen Auseinandersetzung mit 6:5. Davor allerdings triumphierten die Steelers in der EgeTrans Arena mit 7:3. In jedem Fall wird ESVK-Coach Hegen bis auf die Langzeitverletzten Stefan Vajs und Christof Assner vermutlich auf alle Spieler zurückgreifen können. Keine Verletzten zu beklagen hat Gaudet.

Heilbronner Falken - Lausitzer Füchse (20.00)

Auch Igor Pavlov konnte die Heilbronner Falken (bislang) noch nicht so recht auf Flughöhe bringen. Die Bilanz des renommierten 48jährigen nach drei Spielen: Ein Sieg und zwei Niederlagen sowie Rang zehn im Klassement! Mit den Füchsen hat sich ein Team angesagt, das zwar nur einen Platz vor den Falken rangiert, das aber neun Zähler mehr zu Buche stehen hat und ein direkter Konkurrent um die Playoff-Teilnahme ist. Die Füchse kommen mit dem Selbstbewusstsein von vier Siegen in Folge in die Käthchenstadt. Den Auftakt dieser Serie machte ausgerechnet das 4:2 der Füchse beim bis dato letzten Abstecher in Heilbronn. Hoffnungsschimmer für die Falken: Nach neun Wochen Abstinenz gibt Jonathan Boutin sein Comeback. Er hatte am Pfeifferschen Drüsenfieber gelitten. Für die Falken ist das kommende Spiel zugleich das erste nach der Trennung von Sportdirektor Rico Rossi. In der Hoffnung auf Ruhe wollen die Falken nun endlich den Vormarsch antreten. Bei den Gästen aus der Lausitz ist Top-Scorer Scott King zum Zuschauen verurteilt. King hatte sich zuletzt beim 1:0 gegen Riessersee eine Adduktorenverletzung zugezogen.

Ravensburg Towerstars - Fischtown Pinguins (20.00)

Wenn die Towerstars auf die Pinguine treffen, geht’s immer heiß her – und es endet glücklich für die Ravensburger. So jedenfalls war es bislang in dieser Saison. Während Ravensburg das erste Duell in eigener Halle mit 2:1 für sich entscheiden konnte, musste beim 3:2 in der Seestadt das Penaltyschiessen entscheiden. Emotionales Eishockey ist also garantiert. Davon zeugen 84 Strafminuten im letzten Aufeinandertreffen. Personell muss Ravensburg weiterhin auf Justin Kelly (Adduktoren) und Christopher Oravec (Schambein-Entzündung) verzichten. Die Pinguine überraschten zur Wochenmitte mit einer Personalie: Still und heimlich haben die Fischtown Pinguins Brock Hooton an die Waterkant gelotst. Hooton ist in der DEL2 seit seiner Zeit bei den Schwenninger Wild Wings und beim Partnerclub der Seestädter, Sonderjyske, bestens bekannt. Die Verpflichtung war nötig geworden, nachdem sich Mark Kosick am Fuß verletzt hatte. Ob Trainer Mike Stewart in Ravensburg bereits auf Hooton zurückgreifen können, entscheidet sich kurzfristig. Trotz Respekt vor den Towerstars, werden sich die Pinguine in der Puzzlestadt nicht verstecken: „Wir werden mit viel Übersicht die sich uns bietenden Chancen versuchen zu nutzen.“

SC Riessersee - Eispiraten Crimmitschau (20.00)

Die Vorzeichen scheinen klar: Hier heimstarke Werdenfelser, dort ein Schlusslicht, das sich in der Fremde bis dato kaum mit Ruhm bekleckern konnte! Eine andere Sprache sprechen die aktuellen Ergebnisse beider Teams. Derweil der SCR aus den vergangenen fünf Spielen gerade einen Overtime-Erfolg bejubeln konnte, gaben die Eispiraten zuletzt gegen den ESV Kaufbeuren ein beachtliches 6:0-Lebenszeichen von sich. Ansporn für die Männer von Trainer Fabian Dahlem, die seit April vergangenen Jahres unter der Zugspitze auf einen Dreier warten. Dieser Strohhalm muss auch her, will man das erklärte Ziel „Playoffs“ noch erreichen. Logisch, dass die Garmischer ganz gegenläufige Ambitionen haben: Die Weiß-Blauen sind fest entschlossen, den achten Heimsieg in Folge einzufahren. Dabei kann Trainer Toni Krinner auf den kompletten Kader mit sieben Verteidigern und vierzehn Stürmern zurückgreifen. Beim bisher letzten Aufeinandertreffen an gleicher Stelle hatte der SCR mit 6:1 die Oberhand behalten, das erste Saison-Duell in Sachsen ging mit 4:3 an die Eispiraten.

Der 25. DEL2-Spieltag im Überblick:

ESV Kaufbeuren - Bietigheim Steelers (19.30 Uhr)
EC Bad Nauheim - EVL Landshut (19.30)
Starbulls Rosenheim - Dresdner Eislöwen (19.30)
Heilbronner Falken - Lausitzer Füchse (20.00)
Ravensburg Towerstars - Fischtown Pinguins (20.00)
SC Riessersee - Eispiraten Crimmitschau (20.00)

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