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Teamcheck (XIII): Dresdner Eislöwen
10.09.2014Bild: DEL2

Teamcheck (XIII): Dresdner Eislöwen

DresdenNeuer Konkurrenzkampf um das Dresdner Tor – Trivellatos verstärkt die personell unterbesetzte Defensive

Die Anhänger der Dresdner Eislöwen mussten besonders im Frühjahr starke Nerven unter Beweis stellen. Sportlich konnten die Fans trotz des Ausscheidens in der ersten Playoff-Runde mit dem Auftritt ihres Teams zufrieden sein. Aus wirtschaftlicher Sicht stand im April für die Blau-Weißen allerdings wieder einmal eine überlebenswichtige Entscheidung im Dresdner Stadtrat an.
Mit der Präsentation von Volker Schnabel als neuen Geschäftsführer konnten die Verantwortlichen das Ruder beinahe in letzte Sekunde rumreißen. Mit Unterstützung der Stadt hieß die große Herausforderung der letzten Monate deshalb: Bei Partnern und Sponsoren langfristig auch neben der Eisfläche wieder Vertrauen zurückzugewinnen.


Einer, der die Umstände kennt, ist Cheftrainer Thomas Popiesch. Der 49-jährige agiert in der fünften Saison an der Dresdner Bande und weiß, welch wichtige Rolle auch in schwierigen Zeiten der Teamgeist spielt. Schon in den Vorbereitungsspielen wurde deutlich, dass es gelungen ist, trotz zahlreicher Neuzugänge eine Einheit zu formen, die großen Offensivdrang und im Powerplay gute Ansätze zeigt. Positive Ergebnisse will der Eislöwen-Coach nicht überbewerten, weiß allerdings ihre Bedeutung für die Mannschaft einzuschätzen.
Durch die Verpflichtung von Peter Holmgren wurde der Konkurrenzkampf um den Platz im Tor neu entfacht. In den Testspielen gab Trainer Popiesch sowohl dem gebürtigen Schweden als auch Stammgoalie Kevin Nastiuk eine Einsatzchance. Geringer sind derweil die Auswahlmöglichkeiten im Defensivbereich, wo es in Dresden den größten Umbruch gab. Neben den Neuzugängen Travis Martell und Jannik Woidtke konnte mit Lukas Slavetinsky und Petr Macholda auch einer der offensivstärksten Abwehrspezialisten der Liga gehalten werden. Mit der Verpflichtung des DEL-erfahrenen Alex Trivellatos sollte der Verbund weiter an Stabilität gewinnen.
Was die Offensive angeht, setzten die Eislöwen nicht nur mit Kapitän und Bullyspezialist Hugo Boisvert auf eine bewährte Kraft. Auch Carsten Gosdeck, Arturs Kruminsch, Feodor Boiarchinov und Bruce Becker bleiben den Blau-Weißen erhalten. Das Duo Sami Kaartinen und Neuzugang Stefan Chaput präsentierte sich in der Vorbereitung schon in guter Verfassung und sorgte für Torgefahr. Die Lücke, welche Alexej Dmitriev durch das Nutzen seiner DEL-Ausstiegsklausel hinterließ, scheint durch den Deutsch-Kanadier Kris Sparre geschlossen. Auch Steven Rupprich übernimmt gemeinsam mit den gestandenen Stammkräften eine wichtige Rolle in der Integration der talentierten jungen Spieler Franz Bertholdt und Alexander Seifert, die nach ihrer Ausbildung in Berlin und Regensburg nach Dresden zurückgekehrt sind. Mit guten Leistungen auf sich aufmerksam gemacht haben unterdessen auch die zahlreichen Förderlizenzspieler von den Kooperationspartnern Eisbären Berlin und Jonsdorfer Falken. Doch genau darin könnte das einzig Problem liegen: Sollten die Förderlizenzspieler aus verschiedensten Gründen einmal nicht zur Verfügung stehen und der Eislöwen-Kader zusätzlich von Verletzungspech geplagt sein, könnte sich das Team aufgrund der fehlenden Tiefe plötzlich sehr übersichtlich darstellen.

Kader (Stand: 10. September 2014/Neuzugänge kursiv):
Torhüter: Kevin Nastiuk, Peter Holmgren
Verteidiger: Petr Macholda, Lukas Slavetinsky, Travis Martell, Jannik Woidtke, Alex Trivellato
Stürmer: Sami Kaartinen, Bruce Becker, Hugo Boisvert, Arturs Kruminsch, Carsten Gosdeck, Florian Lüsch, Feodor Boarchinov, Steven Rupprich, Kris Sparre, Alexander Seifert, Franz Bertholdt, Stefan Chaput
Trainer: Thomas Pospiesch

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