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Thriller in Bad Nauheim und Bremerhaven
14.11.2014Bild: DEL2

Thriller in Bad Nauheim und Bremerhaven

14.11.14 Spielbericht DresdenFalkenRote Teufel siegen in der Verlängerung gegen Frankfurt / Pinguins feiern Last-Minute-Sieg gegen Crimmitschau / Bietigheim 5:0 gegen Ravensburg / Dresden wieder in der Siegspur

Den Fans wurde nach der Länderspielpause Eishockey vom Feinsten geboten. Am 17. Spieltag der DEL2 gab es Spannung und Dramatik pur. Der EC  Bad Nauheim feierte einen 3:2-Sieg nach Verlängerung in einem umkämpften Hessenderby gegen Aufsteiger Löwen Frankfurt, Meister Fischtown Pinguins beendete die Heimmisere mit einem 6:4 in letzter Minute gegen die Eispiraten Crimmitschau, und die Lausitzer Füchse gewannen 4:3 im Showdown beim EV Landshut. Weitaus weniger dramatisch ging es in Bietigheim zu, wo die Steelers durch ein 5:0 gegen die Ravensburg Towerstars ihren Vorsprung an der Tabellenspitze auf elf Punkte ausdehnten. Dahinter hat sich ein Trio mit jeweils 29 Punkten gebildet. Erster Verfolger aufgrund der besten Tordifferenz ist Aufsteiger Kassel Huskies dank eines 5:2 beim ESV Kaufbeuren, gefolgt von den Lausitzer Füchsen und den Starbulls Rosenheim, die durch das 1:4 im Derby gegen den SC Riessersee auf den vierten Platz abrutschten. Wieder in der Erfolgsspur sind die Dresdner Eislöwen (Foto), die 4:1 gegen die Heilbronner Falken gewannen und auf Rang sechs vorrückten. 


EC Bad Nauheim – Löwen Frankfurt 3:2 (1:1, 0:1, 1:0, 1:0) OT

Eine prächtige Kulisse und ein Spiel auf des Messers Schneide – und wie schon im ersten Aufeinandertreffen in dieser Saison behielt der EC Bad Nauheim gegen Aufsteiger Frankfurt die Oberhand. Kyle Helms bescherte den Gastgebern nach 2:38 Minuten der Verlängerung den Sieg und ließ das Null-Punkte-Wochenende vor der Länderspielpause vergessen. Die leidenschaftliche Auseinandersetzung   ging zuweilen über das erlaubte Maß hinaus. So erhielt Bad Nauheims Daniel Ketter wegen eines Checks gegen Kopf und Nacken eine Spieldauerdisziplinarstrafe. Die Frankfurter, begleitet von 800 Löwen-Fans, waren nah an einem Prestige-Erfolg, konnten die Führung durch Nils Liesegang aber nicht über die Zeit bringen. Auch wenn man den Sprung auf den zweiten Tabellenplatz verpasste: Die Mannschaft von Tim Kehler sammelte in den vergangenen neun Spielen 20 der möglichen 27 Punkte und liegt noch mit zwei Zählern vor Bad Nauheim.
Tore: 1:0 Sven Gerbig (5:49/PP1), 1:1 Nick Mazzolini (15:24/PP1), 1:2 Nils Liesegang (31:09), 2:2 Patrick Strauch (53:18), 3:2 Kyle Helms (62:38)
Zuschauer: 4.445

Bietigheim Steelers – Ravensburg Towerstars 5:0 (1:0, 1:0, 3:0)

Der Vizemeister reagierte in Manier eines unangefochtenen Spitzenreiters auf die 3:4-Niederlage gegen die Fischtown Pinguins unmittelbar vor der Länderspielpause. Die Mannschaft von Trainer Kevin Gaudet feierte gegen die Ravensburg Towerstars den achten Sieg im neunten Heimspiel – Ein Erfolg, der nie in Frage stand. Das Duell war weit von der spektakulären ersten Auseinandersetzung beider Clubs entfernt. Am 5. Spieltag führte  Bietigheim in Ravensburg nach 34 Minuten mit 4:1 und unterlag den Towerstars dann noch mit 4:6. Zwar funktionierte das Unterzahlspiel der Gäste gewohnt zuverlässig – das Team von Daniel Naud hat das beste Penaltykilling der Liga -, doch der Spitzenreiter fand trotzdem einen Weg zum Erfolg. Die Ausgeglichenheit der Steelers machte den Unterschied, der Lauf der Towerstars nach zuvor drei Siegen in Folge wurde gestoppt.  Bietigheim nahm aus 15 der bisher 17 Spiele etwas Zählbares mit und hat nicht umsonst einen Riesenvorsprung an der Tabellenspitze.
Tore: 1:0 David Wrigley (6:02), 2:0 Benjamin Kronawitter (27:53), 3:0 Dominic Auger (42:14), 4:0 René Schoofs (45:39), 5:0 Lukas Fröhlich (57:19)
Zuschauer: 2.214

Dresdner Eislöwen – Heilbronner Falken 4:1 (1:1, 0:0, 3:0)

Stefan Chaput beendete mit einem Dreierpack fast im Alleingang die Mini-Durststrecke der Eislöwen, die am Wochenende vor der Länderspielpause zwei Niederlagen nach zuvor sieben Siegen in Folge hatten hinnehmen müssen. Die Mannschaft von Trainer Andreas Popiesch zeigte eine solide Vorstellung und war nach den deftigen Niederlagen gegen die Lausitzer Füchse (2:6) und beim SC Riessersee (4:7) vor allem im Defensivverhalten verbessert. Zuvor hatte man durchschnittlich nahezu vier Gegentore pro Spiel hinnehmen müssen. Die Kurve zeigt also wieder nach oben. Die Heilbronner Falken hingegen haben in der Pause offenbar nicht den richtigen Schwung aufnehmen können. Das 5:4 gegen Kaufbeuren vor dem Break war offenbar für die Mannschaft von Trainer Igor Pavlov nur ein Intermezzo. Die Falken kassierten die vierte Niederlage in den vergangenen fünf Spielen.
Tore: 1:0 Stefan Chaput (7:37), 1:1 Alexander Ackermann (10:03), 2:1 Stefan Chaput (44:24), 3:1 Carsten Gosdeck (46:56), 4:1 Stefan Chaput (51:27)
Zuschauer: 2.144

ESV Kaufbeuren – Kassel Huskies 2:5 (1:1, 1:3, 0:1)

Die Kassel Huskies treten weiter wie ein Spitzenteam auf. Der Aufsteiger ließ sich auch nicht durch einen Rückstand aus dem Konzept bringen und antwortete trocken mit vier Toren in Serie. Dank des fünften Auswärtssieges verbesserte sich die Mannschaft von Trainer Rico Rossi auf hervorragende 29 Punkte. Dabei zeigten sich die Nordhessen gut erholt vom 1:4 in Ravensburg unmittelbar vor der Länderspielpause. Kaufbeuren hingegen gibt nach einem guten Start wie schon in den Spielen gegen   gegen Landshut (3:6), Ravensburg (3:4) oder zuletzt in Heilbronn (4:5) eine Führung aus der Hand und kassiert die 13. Niederlage in Folge. Die Rückkehr des letztjährigen Kapitäns Michael Kreitl hatte für die von Ausfällen gebeutelte Mannschaft von Trainer Uli Egen noch nicht den erhofften Effekt. Einmal mehr wirkte sich für Kaufbeuren nachteilig aus, dass man nur mit drei Reihen spielen konnte.
Tore: 1:0 Max Schmidle (11:03/PP1), 1:1 Manuel Klinge (17:29), 1:2 Conor Morrison (25:08/PP1), 1:3 Jens Meilleur (26:03), 1:4 Sven Valenti (37:11), 2:4 Manuel Wiederer (37:58), 2:5 Mike Collins (55:01)
Zuschauer: 1.303

EV Landshut – Lausitzer Füchse 3:4 (2:2, 0:1, 1:1)

Ein spannungsgeladenes Duell sahen die Zuschauer zwischen den Tabellennachbarn. Das glücklichere Ende hatten die Lausitzer Füchse mit dem fünften Auswärtssieg. Thomas Götz nutzte ein Powerplay 88 Sekunden vor der Schlusssirene  - einen besseren Zeitpunkt hätte man kaum finden können. Für die Mannschaft von Dirk Rohrbach war es der sechste Sieg in den vergangenen sieben Spielen. 29 Punkte sind eine wahrlich gute Ausbeute für die Füchse, die sich in der Spitzengruppe halten konnten. Bei den Landshutern stach Cody Thornton mit drei Assists zwar heraus. Aber die Topscorer Patrick Jarrett und Paul-John Fenton kamen nicht wie gewohnt zur Geltung. Lediglich Jarrett konnte zum 3:3 ausgleichen.
Tore: 1:0 Bill Trew (1:43), 1:1 Jonas Johannsson (5:03), 1:2 Markus Lehnigk (14:28), 2:2 Ty Morris (18:45/PP1), 2:3 Sean Fischer (31:55/PP1), 3:3 Patrick Jarrett (48:43), 3:4 Thomas Götz (58:32/PP1)
Zuschauer: 2.647

Starbulls Rosenheim – SC Riessersee 1:4 (0:1, 0:2, 1:1)

Die Team-Topscorer und die beste Abwehr der Liga beendeten die Auswärtsmisere des SC Riessersee. Das Tüpfelchen auf dem I war dann noch ein Erfolg im bayrischen Derby. Die Mannschaft von Toni Krinner feierte in Rosenheim den ersten Auswärtssieg nach zuvor fünf Niederlagen in Serie.  Lubor Dibelka mit einem Tor und einem Assist sowie Jaroslav Kracik mit einem Treffer zwei Assists sowie Goalie Andreas Hellweger hatten maßgeblichen Anteil am vierten Auswärtssieg der Saison. Die Rosenheimer hingegen mussten nach zwei Siegen vor der Länderspielpause wieder einen Dämpfer hinnehmen. Die Mannschaft von Trainer Franz Steer, der die langfristigen Ausfälle der Verteidiger Max Renner (Kreuzbandriss) und Michael Rohner (Armbruch) zu ersetzen hat, war es die dritte Heimniederlage. Aus dem Konzept brachte die Gastgeber der Ausfall von Florian Gaschke, der beim Stand von 0:1 in die Bande gecheckt wurde und das Eis verlassen musste. Rosenheims Beppo Frank erhielt dann wegen unsportlichem Verhalten auch noch eine Matchstrafe.
Tore: 0:1 Maximilian Kastner (9:57/PP1), 0:2 Tim Regan (28:00), 0:3 Lubor Dibelka (29:45/PP1), 1:3 Stephan Gottwald (48:25/PP1), 1:4 Jaroslav Kracik (58:45/EN)
Zuschauer: 2.979

Fischtown Pinguins – Eispiraten Crimmitschau 6:4 (0:2, 3:0, 3:2)

Ein verrücktes Spiel ist wohl die beste Umschreibung für den offenen Schlagabtausch zwischen den Pinguins und den Eispiraten. Den weiter auswärts sieglosen Gästen gelang eine 2:0-Führung beim Meister und das seltene Kunststück, durch Marvin Tepper und Alexander Hutchings gleich zwei Unterzahl-Tore zu erzielen. Doch die Gastgeber schlugen auf ihre Weise zurück. Den 0:2-Rückstand nach dem ersten Drittel konterten die Spieler von Trainer Mike Stewart durch drei Tore innerhalb von 128 Sekunden. Und den Schock des zweiten Unterzahl-Tores der Gäste verarbeiteten die Pinguins mit dem 5:4 von Pavel Dronia 58 Sekunden vor  der Schlusssirene  und der Entscheidung durch Brendan Cooks Emptynetter wenige Sekunden später. Die Zuschauer in der Arena am Wilhelm-Kaisen-Platz  standen Kopf. Es war im neunten Heimspiel erst der vierte Erfolg und der zweite in regulärer Spielzeit. Somit konnten die Gastgeber, bei denen erstmals Neuzugang Tim Miller spielte,  auf den 4:3-Erfolg in Bietigheim vor der Länderspielpause aufbauen. Und Crimmitschau? Wieder wurde es nix mit dem ersten Auswärtssieg der Saison. Die Möglichkeiten dazu waren für die Mannschaft von Trainer Chris Lee vorhanden. Unter dem Strich stehen weiter nur zwei Punkte in der Bilanz auf fremden Eis.
Tore: 0:1 Alexander Hutchings (11:44/EA),  0:2 Marvin Tepper (19:14/SH), 1:2 Brendan Cook (21:13), 2:2 Patrick Klöpper (22:01), 3:2 Jan Kopecky (23:21), 3:3 Jamie MacQueen (43:55), 4:3 Björn Bombis (54:47), 4:4 Alexander Hutchings (56:55/SH), 5:4 Pavel Dronia (59:02), 6:4 Brendan Cook (59:25/EN)
Zuschauer: 3.791

Der 17. DEL2-Spieltag (14. November 2014) im Überblick:

EC Bad Nauheim – Löwen Frankfurt 3:2 (1:1, 0:1, 1:0, 1:0) OT
Bietigheim Steelers – Ravensburg Towerstars 5:0 (1:0, 1:0, 3:0)
Dresdner Eislöwen – Heilbronner Falken 4:1 (1:1, 0:0, 3:0)
ESV Kaufbeuren – Kassel Huskies 2:5 (1:1, 1:3, 0:1)
ÊV Landshut – Lausitzer Füchse 3:4 (2:2, 0:1, 1:1)
Starbulls Rosenheim – SC Riessersee 1:4 (0:1, 0:2, 1:1)
Fischtown Pinguins – Eispiraten Crimmitschau 6:4 (0:2, 3:0, 3:2)

Der 18. Spieltag (16. November) im Überblick:

Eispiraten Crimmitschau – Löwen Frankfurt (17.00 Uhr)
Lausitzer Füchse – ESV Kaufbeuren (17.00)
SC Riessersee – EV Landshut (17.00)
Dresdner Eislöwen - Starbulls Rosenheim (17.00)
Kassel Huskies – Fischtown Pinguins (17.00)
Heilbronner Falken – Bietigheim Steelers (18.30)
Ravensburg Towerstars – EC Bad Nauheim (18.30)

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