
Verbissenes Spitzenspiel in Weißwasser und das Ende zweiter Serien
Füchse nach 2:1 gegen Rosenheim alleiniger Zweiter / Kaufbeuren holt ersten Punkt nach 14 Spielen / Crimmitschau feiert ersten Auswärtssieg / Bietigheimer explodiert im letzten Drittel
Die Lausitzer Füchse bleiben das Team der Stunde in der DEL2. Mit einem 2:1 gegen die Starbulls Rosenheim (Foto: Thomas Heide) verschaffte sich die Mannschaft von Trainer Dirk Rohrbach auf dem zweiten Rang vorerst ein wenig Luft. Weiter souveräner Spitzenreiter ist Vizemeister Bietigheim Steelers, der dank eines brillanten Schlussdrittels zu einem 5:2 gegen die Dresdner Eislöwen kam. Die herausragenden Nachrichten kamen aber aus Kaufbeuren und Heilbronn. Der ESVK verlor zwar unter Interimscoach Juha Nokelainen auch, holte beim 1:2 nach Verlängerung gegen den EC Bad Nauheim aber den ersten Zähler nach zuvor 14 punktlosen Spielen. Und die Eispiraten Crimmitschau feierten mit dem 3:0 bei den Falken den ersten Auswärtssieg der Saison. Zum ersten Shutout kam der EV Landshut beim 2:0 in Ravensburg, und der SC Riessersee rückte mit dem 5:3 gegen die Kassel Huskies auf Rang drei vor.
Lausitzer Füchse – Starbulls Rosenheim 2:1 (0:0, 2:1, 0:0)
Die Zuschauer bekamen ein echtes Spitzenduell geboten. Beide Mannschaften spielten auf Augenhöhe. Kein Wunder, dass das Ergebnis derartig knapp ausfiel. Innerhalb von sieben Minuten fielen die drei Tore. Einzige unschöne Szene in einer umkämpften Auseinandersetzung war die Spieldauerdisziplinarstrafe für Füchse-Stürmer Maxime Legault für einen Check gegen Kopf und Nacken. Die daraus resultierende fünfminütige Überzahl konnten die von Franz Steer trainierten Gäste allerdings nur zum Anschlusstreffer durch Andrej Strakhov. Nach dem achten Sieg in den vergangenen neun Spielen sind die Füchse mit nunmehr 35 Punkten alleiniger Zweiter und erster Verfolger von Spitzenreiter Bietigheim Steelers. Rosenheim macht nach wie vor auch die dünne Personaldecke zu schaffen, unter anderem fehlen Verteidiger Max Renner (Kreuzbandriss), Florian Gaschke und der gesperrte Beppo Frank.
Tore: 1:0 Thomas Götz (22:36), 2:0 Jonas Johannsson (26:57/PP1), 2:1 Andrej Strakhov (29:28/PP1)
Zuschauer: 2.143
ESV Kaufbeuren – EC Bad Nauheim 1:2 (1:1, 0:0, 0:0, 0:1) OT
Im Kaufbeuren sieht man wieder Licht am Ende des langen Tunnels. Interimscoach Juha Nokelainen brachte dem Tabellenletzten bei seinem Profi-Debüt an der Bande endlich wieder etwas Glück. Vier Tage nach der Trennung von Trainer Uli Egen und Sportdirektor Dieter Hegen machten die ESVK-Spieler mit einer engagierten Vorstellung den ersten Schritt aus der Krise. Vor allem Rückkehrer Stefan Vajs im Tor gab der zweitschlechtesten Defensive der Liga wieder mehr Sicherheit. Dass es in einer Auseinandersetzung auf Augenhöhe nicht zum Sieg reichte, lag an Vitalij Aab. Der Top-Ten-Scorer (27 Punkte) sorgte mit seinem 13. Saisontor für den Sudden Death nach nur 27 Sekunden. Am Ende stand somit für Kaufbeuren die 15. Niederlage in Folge, aber immerhin der erste Punkt nach zuvor 14 Spielen ohne Zählbares. Für die Gäste war es der zweite Auswärtssieg in der Verlängerung innerhalb von drei Tagen. Am Mittwoch hatte die Mannschaft von Trainer Petri Kujala 3:2 in Dresden gewonnen. Dort war Aab am Siegtor von Marco Schütz beteiligt.
Tore: 1:0 Matt Marquardt (7:20), 1:1 David Hajek (14:25), 1:2 Vitalij Aab (60:27)
Zuschauer: 1.316
Bietigheim Steelers – Dresdner Eislöwen 5:2 (0:0, 1:2, 4:0)
Die Bietigheim Steelers finden derzeit immer einen Weg zum Erfolg. Am Freitag hatte die Mannschaft von Trainer Kevin Gaudet über 40 Minuten größte Probleme gegen die Eislöwen. Doch wie schon am vergangenen Wochenende beim 8:3 in Heilbronn übernahm Matt McKnight das Kommando, drehte das Spiel mit seinen Toren neun und zehn und legte zum vorentscheidenden 4:2 durch Dominic Auger auf. In Heilbronn hatte McKnight gleich viermal ins Schwarze getroffen. Der Vizemeister konnte mit dem extrem ausgeglichenen Kader die Ausfälle von Max Prommersberger, Justin Kelly und Marcus Sommerfeld wieder einmal auffangen und knackte die 90-Tore-Marke. Die Eislöwen folgten über zwei Drittel glänzend der Marschroute von Trainer Thomas Popiesch, „ein enges Spiel aufzuziehen". Aber gegen die Vielseitigkeit des Gegners waren die Sachsen am Ende machtlos. Dresden musste die fünfte Niederlage in den vergangenen sechs Spielen hinnehmen.
Tore: 0:1 Stefan Chaput (21:25), 1:1 Marcel Kahle (25:34/EA), 1:2 Carsten Gosdeck (33:45/PP1), 2:2 Matt McKnight (40:50/PP1), 3:2 Matt McKnight (53:06), 4:2 Dominic Auger (53:40/PP1), 5:2 Mark Heatley (58:02/EN)
Zuschauer: 3.097
SC Riessersee – Kassel Huskies 5:3 (3:1, 2:2, 0:0)
Die Klettertour des SC Riessersee geht weiter. Mit dem vierten Sieg in Folge rückte die Mannschaft von Trainer Toni Krinner mit nunmehr 32 Punkten vom sechsten auf den dritten Rang vor. Die ersten beiden Drittel waren ein Spiel für die Zuschauer, die Spannung pur hatten. Doch die Gastgeber waren dem bislang so starken Aufsteiger immer eine Nasenlänge voraus. Im Schlussabschnitt übernahm dann die stärkste Defensive der Liga das Kommando und brachte den Erfolg nach Hause. Für die Gäste war es die zweite Niederlage in Folge. Der unter der Woche für den langzeitverletzten Mika Järvinen verpflichtete Goalie Jeff Frazee hätte sich wohl einen gelungeneren Einstand gewünscht.
Tore: 1:0 Maximilian Kastner (3:26/PP1), 2:0 Michael Rimbeck (3:52), 2:1 Mike Collins (4:53), 3:1 Andreas Pauli (12:49), 3:2 Adriano Carciola (25:39), 4:2 Tim Regan (26:46), 4:3 John Zeiler (32:23), 5:3 David Brine (37:29)
Zuschauer: 1.401
Heilbronner Falken – Eispiraten Crimmitschau 0:3 (0:0, 0:3, 0:0)
Nun ist endlich bei den Eispiraten Crimmitschau der Knoten geplatzt. Und das Aufatmen wird bei Trainer Chris Lee und seinen Spielern angesichts des ersten Sieges im zehnten Auswärtsspiel der Saison groß gewesen sein. Entscheidend am Freitagabend war die Defensivarbeit, auf die Lee in der Vorbereitung angesichts der zehn Gegentore am vergangenen Wochenende ohne Punkte gelegt hatte. Die Eispiraten zogen mit nunmehr 20 Punkten an Heilbronn vorbei. Die Saison war für die Mannschaft von Trainer Igor Pavlov abgesehen von einer Serie mit drei Siegen in Folge bislang eine Enttäuschung. Heilbronn musste die vierte Niederlage in den vergangenen fünf Spielen hinnehmen.
Tore: 0:1 Jakub Langhammer (25:10), 0:2 André Schietzold (34:52/PP1), 0:3 Jamie MacQueen (36:35)
Zuschauer: 1.285
Ravensburg Towerstars – EV Landshut 0:2 (0:1, 0:0, 0:1)
Mit einer bemerkenswerten Defensivleistung kehrten die Landshuter wieder in die Erfolgsspur zurück. Es war der erste Shutout der Saison für die Mannschaft von Trainer Andreas Brockmann. Und die Topscorer Patrick Jarrett und Paul-John Fenton, der an beiden Toren beteiligt war, entschieden das Spiel. Die Towerstars kassierten die zweite Heimniederlage der Saison und blieben in der Eissporthalle erstmals ohne Torerfolg.
Tore: 0:1 Patrick Jarrett (3:31), 0:2 Andreas Gawlik (46:22)
Zuschauer: 2.632
Der 19. DEL2-Spieltag im Überblick, Freitag (21. November):
Lausitzer Füchse – Starbulls Rosenheim 2:1 (0:0, 2:1, 0:0)
ESV Kaufbeuren – EC Bad Nauheim 1:2 (1:1, 0:0, 0:0, 0:1) OT
Bietigheim Steelers – Dresdner Eislöwen 5:2 (0:0, 1:2, 4:0)
SC Riessersee – Kassel Huskies 5:3 (3:1, 2:2, 0:0)
Heilbronner Falken – Eispiraten Crimmitschau 0:3 (0:0, 0:3, 0:0)
Ravensburg Towerstars – EV Landshut 0:2 (0:1, 0:0, 0:1)
Der 20. DEL2-Spieltag im Überblick, Sonntag (23. November 2014):
Starbulls Rosenheim – Ravensburg Towerstars (17.00 Uhr)
Kassel Huskies – Heilbronner Falken (17.00)
EV Landshut – Löwen Frankfurt (17.00)
Dresdner Eislöwen – ESV Kaufbeuren (17.00)
Eispiraten Crimmitschau – Bietigheim Steelers (17.00)
EC Bad Nauheim – SC Riessersee (18.30)