
Wie hoch führt Bietigheim zur Halbzeit?
Spitzenreiter schließt erste Saisonhälfte gegen Frankfurt ab / Meister Fischtown rätselt über die magere Ausbeute und empfängt Riessersee / Dresden strebt vierten Sieg in Folge an
Am Sonntagabend ist genau die Hälfte der Hauptrunde in der DEL2 gespielt. Beim Stand der Dinge müsste bei den Bietigheim Steelers schon viel schief laufen, sollte das Team nicht auch nach 52 Spielen als topgesetztes Team in die Playoffs gehen. Die Mannschaft von Trainer Kevin Gaudet siegt einfach weiter, gegen Aufsteiger Frankfurt könnte der zehnte Sieg in Folge unter Dach und Fach gebracht werden. Bietigheims Final-Konkurrent der vergangenen Saison hingegen rätselt ein wenig darüber, wo die Punkte geblieben sind. Die durchaus ansprechenden Leistungen in den vergangenen Spielen haben wie am Freitag beim 3:4 im Shootout in Bad Nauheim nicht zum Erfolg geführt. Nun steht ein harter Brocken mit dem SC Riessersee an.
Fischtown Pinguins – SC Riessersee (17.00 Uhr)
Es ist wie verhext - auch am Freitag zeigten die Fischtown Pinguins eine mehr als ansprechende Partie, standen am Ende mit dem 3:4 im Shootout in Bad Nauheim aber nur mit einem Punkt da. "Ich kann keinen meiner Spieler einen Vorwurf machen, ich bin fast sprachlos", sagte Trainer Mike Stewart. Zweimal hatte seine Mannschaft im Colonel-Knight-Stadion geführt, aber diesen Vorteil nicht zum Sieg nutzen können. „Es ist fast schon grotesk, immer wieder zu hören man sei die bessere Mannschaft gewesen, um am Ende aber zu verlieren. Es bleibt keine Zeit zum Nachdenken - am Sonntag geht es weiter!", sagte Bremerhavens Teammanager Alfred Prey. Nach zwei Auswärtsniederlagen heißt der Gegner am Wilhelm-Kaisen-Platz nun SC Riessersee. Die letzte Heim-Vorstellung der Seestädter war beim 3:0 gegen Landshut stark. Aber Riessersee unterstrich beim 2:0 gegen Schlusslicht Heilbronn einmal mehr, dass man nicht umsonst die beste Defensive der Liga hat. „Ich bin erster Linie mit den drei Punkten zufrieden, die waren gegen den Tabellenletzten auf dem Plan. Wenn du schon mal gegen einen Tabellenletzten verloren hast, dann bist du gewarnt und willst die drei Punkte behalten“, sagte SCR-Trainer Toni Krinner und lobte sein Team: „Eine hervorragende geschlossene Mannschaftsleistung mit einem verdienten Sieg." Krinner musste auf wichtige Spieler wie Andreas Pauli, Mark Kosick und Laroslav Kracik verzichten. Kracik wird nach einer Kniearthroskopie zwei bis drei Wochen ausfallen.
Bisher:
19.09.2014: Riessersee – Pinguins 2:3
Bietigheim Steelers – Löwen Frankfurt (17.00)
Bietigheims Trainer Kevin Gaudet lobte nach dem neunten Sieg in Folge vor allem die Leistung des Gegners. „So ein hartes Spiel hatten wir lange nicht mehr“, sagte Gaudet nach dem 3:2 des souveränen Spitzenreiters bei den Starbulls Rosenheim. Der Steelers-Coach wollte aber auch durch die Blume zu erkennen geben, dass seiner Mannschaft die Punkte nicht so ohne weiteres in den Schoß fallen. Dem ist nicht zu widersprechen. Doch die Zahlen sprechen eben auch eine eindeutige Sprache. In 23 von 25 Spielen holten die Steelers Punkte, der Vorsprung auf den Zweiten Kassel Huskies beträgt mittlerweile 19 Punkte. Dazu verfügt Bietigheim über vier Reihen, die zuverlässig Punkte liefern. Überragend neben Matt McKnight Sturmpartner David Wrigley, der in den vergangenen zwölf Spielen stets gepunktet hat und in diesem Zeitraum 26 seiner 42 Scorerpunkte machte. Gegen Aufsteiger Frankfurt steht nun ein stimmungsvoller 3. Advent an. Die Hessen reisen mit einem 5:3 gegen Kaufbeuren an und werden von 600 Fans begleitet. Ein Traumabend erwischte gegen den ESVK Ken Magowan mit einem Dreierpack.
Bisher:
24.10.2014: Bietigheim – Frankfurt 3:2 OT
Kassel Huskies – EC Bad Nauheim (17.00)
Die Spieler des EC Bad Nauheim haben sich zu den Spezialisten für Nachspielzeiten entwickelt. Siebenmal erreichte die Mannschaft von Trainer Petri Kujala die Verlängerung oder das Penaltyschießen – und fünfmal hieß der Sieger Bad Nauheim. So war es dann auch am Freitag gegen Meister Fischtown Pinguins, den man im Shootout mit 4:3 bezwang. "Wir haben gut dagegen gehalten und sind defensiv gut gestanden. Wir haben Eishockey gearbeitet, und nach den berechtigten Kritiken in der vergangenen Woche kann man meinem Team den Charakter nicht absprechen", sagte Kujala. Für Bad Nauheim war es nach zwei Heimniederlagen wieder ein Erfolgserlebnis. Auswärts lief es dagegen nicht so schlecht in den vergangenen Wochen. Die letzten vier Spiele gewann man in der Fremde. Kassel ist also gewarnt. Der Tabellenzweite belohnte sich dank einer erfolgreichen Aufholjagd mit einem Punkt im Spitzenspiel in Dresden. Allerdings reichte es beim 2:3 nach Verlängerung nicht für einen Sieg. Dennoch: Der am Freitag verpflichtete Peter Flache traf gleich bei seinem Einstand. Kassels Coach Rico Rossi war lediglich zufrieden mit der Einstellung: „Ganz ehrlich: Wir haben heute keinen Punkt verdient, weil wir unkonzentriert gespielt haben. Mir hat aber gefallen, dass die Mannschaft gekämpft hat. Das spricht für das Team.“ Das letzte Heimspiel Kassels war ein Festtag – 8:2 gegen Crimmitschau.
Bisher:
19.09.2014: Bad Nauheim – Kassel 3:5
EV Landshut – Dresdner Eislöwen (17.00)
Sieg, Niederlage, Sieg, Niederlage, Sieg, Niederlage… Verantwortliche und vor allem die Spiekler und ihr Trainer Andreas Brockmann werden es nicht mehr lesen können. Die Schwankungen sind das große Problem beim EV Landshut in der ersten Saisonhälfte. Die Mannschaft hat großes Potenzial, rief dies aber beim 2:6 am Freitag in Crimmitschau nicht ab. "Mit Blick auf die Qualität des Kaders ist davon auszugehen, dass Landshut sicher höhere Ziele verfolgt. Bisher hat das Team aber zu viele Schwankungen in den Auftritten gezeigt und nicht zu der gewohnten Konstanz gefunden. Wir kennen die besondere Atmosphäre in Landshut, dürfen uns davon nicht beeindrucken lassen", sagte Thomas Popiesch, Trainer des nächsten Landshuter Gegners. Die Dresdner Eislöwen rückten mit den 3:2 nach Verlängerung gegen Kassel auf den dritten Tabellenplatz vor und wollen nun beim EVL den vierten Sieg in Folge einfahren. Thomas Popiesch muss voraussichtlich weiterhin auf John Koslowski (Patellasehnenreizung) und Joni Tuominen (Adduktorenprobleme) verzichten. Die Eisbären-Förderlizenzspieler Kai Wissmann und Lukas Koziol stehen hingegen zur Verfügung. Der EVL darf auf die Unterstützung des Ingolstädter Förderlizenzspielers Fabio Wagner zählen. Verletzt fehlen weiterhin Tobias Draxinger, Brad Staubitz, Florian Müller und Ty Morris.
Bisher:
24.10.2014: Landshut – Dresden 5:6 SO
Heilbronner Falken – Lausitzer Füchse (18.30)
Es war ein Neustart mit Anstand für die Heilbronner Falken. Die Ansprüche setzte Clubinstitution Gerd Wittmann, der nach der Trennung von Igor Pavlov die Arbeit an der Bande übernahm, den Umständen entsprechend an. "Glückwunsch an Garmisch – sie waren die reifere Mannschaft und haben verdient gewonnen, wir können uns jetzt nur für die Playdowns präparieren“, sagte Wittmann nach dem 0:2 beim SC Riessersee in seinem ersten Spiel. Natürlich sind noch 27 Spiele in der Hauptrunde zu absolvieren, dennoch urteilte der Coach auf Basis des Ist-Zustandes. In der Tabelle liegen die Falken weiter auf dem letzten Rang und haben elf der vergangenen zwölf Spiele verloren. Vielleicht kann man am Sonntag mal wieder ein Erfolgserlebnis feiern. Die Lausitzer Füchse reisen mit drei Niederlagen in Folge im Gepäck an, beim 2:3 im Shootout gegen Ravensburg reichte es für die Mannschaft von Trainer Dirk Rohrbach aber wenigstens zu einem Zähler. „Dadurch, dass wir vier Angriffsreihen hatten, konnten wir bis zuletzt hohes Tempo gehen. Allerdings fehlte uns heute das letzte Quäntchen Glück vor dem gegnerischen Tor“, sagte der Coach. Der musste das Experiment mit Lukas Pozivil frühzeitig beenden. „Lukas Pozivil musste ich leider früh wieder aus dem Spiel nehmen. Er hatte die Woche gut trainiert, deshalb habe ich ihn nach seiner Gehirnerschütterung gebracht. Aber es war zu früh. Er wird Sonntag auf keinen Fall spielen“, sagte Rohrbach.
Bisher:
24.10.2014: Heilbronn – Füchse 2:5
Ravensburg Towerstars – Eispiraten Crimmitschau (18.30)
Die Eispiraten haben eindrucksvoll auf die 2:8-Niederlage in Kassel reagiert und sich beim 6:2 gegen den EV Landshut ein wenig den Frust von der Seele geschossen. Für die Mannschaft von Trainer Chris Lee ist es aber noch ein steiniger Weg, um den Anschluss an die Playoff-Plätze zu haben. Mit einem Sieg in Ravensburg könnten die Eispiraten eine gute Grundlage für die zweite Saisonhälfte schaffen. Immerhin gewann Crimmitschau zwei der letzten drei Auswärtsspiele. Die Towerstars belohnten sich am Freitag für eine gute Leistung mit einem 3:2-Shootout-Sieg in der Lausitz. „Wir haben gute angefangen und sind verdient in Führung gegangen. Aber mit dem Tor kurz vor der Pause lief plötzlich nichts mehr bei uns. Glücklicherweise fiel nur das 1:1 durch die Füchse. Wir haben dann ab dem zweiten Drittel hart um dieses Spiel gekämpft. Torwart Rode hat das beste Spiel in dieser Saison gezeigt und deshalb kamen wir bis ins Penaltyschießen“, sagte Trainer Daniel Naud, dessen Team mit 38 Punkten alle Optionen für die zweite Saisonhälfte hat.
Bisher:
12.10.2014: Crimmitschau – Ravensburg 2:1
ESV Kaufbeuren – Starbulls Rosenheim (18.30)
Die bayrischen Konkurrenten hatten Enttäuschungen zu verkraften. Trotz guter Leistungen mussten Kaufbeuren und Rosenheim Niederlagen einstecken. Dabei schmerzte das 3:5 des vorletzten in Frankfurt besonders. Das Team von Trainer Kari Rauhanen holte einen 1:3-Rückstand auf - und verlor in den letzten 20 Sekunden. Die Rosenheimer führten zweimal gegen Spitzenreiter Bietigheim und verloren 2:3. Trotz der dritten Niederlage in Folge war Trainer Franz Steer nicht unzufrieden. „Ich bin stolz auf meine Mannschaft“, sagte Steer und verwies auf die Ausfälle: „Wenn der Beppo Frank nach der Strafe gesperrt wird, dann tut uns das weh. Ich muss mit jungen Verteidigern spielen, die machen nun mal Fehler, da fehlt noch die Konstanz. Ein Marcus Götz hat in der Nacht mit Magen-Darm-Problemen zu kämpfen gehabt, der hat fast durchgespielt. Tyler McNeely war lange verletzt, und richtig fit war er auch nicht. Maximilian Vollmayer hat sich im Training verletzt, und Simon Fischhaber spielt mit einer Handverletzung. Das kannst du irgendwann nicht mehr auffangen, niemand kann das.“
Bisher:
24.10.2014: Rosenheim – Kaufbeuren 4:1
Der 26. Spieltag (Sonntag, 14. Dezember 2014)
Fischtown Pinguins – SC Riessersee (17.00 Uhr)
Bietigheim Steelers – Löwen Frankfurt (17.00)
Kassel Huskies – EC Bad Nauheim (17.00)
EV Landshut – Dresdner Eislöwen (17.00)
Heilbronner Falken – Lausitzer Füchse (18.30)
Ravensburg Towerstars – Eispiraten Crimmitschau (18.30)
ESV Kaufbeuren – Starbulls Rosenheim (18.30)