
„Waren im entscheidenden Moment gieriger
Meister-Coach Kevin Gaudet im Interview: „Würdiger Sieger im Duell der besten beiden Teams
Bietigheims Trainer Kevin Gaudet feierte mit den Steelers die zweite Meisterschaft im dritten Jahr. Sein Fazit nach gelungener Revanche für die Final-Niederlage im vergangenen Jahr gegen den gleichen Gegner: „Am Ende hatten wir den größeren Biss.“ DEL-2.org unterhielt sich mit dem Bietigheimer Meister-Macher.
Kevin Gaudet, für Sie ist feiern mit den Steelers beinahe ein Dauerzustand. Schließlich war das heute die zweite Meisterschaft in drei Jahren, nach einem zweiten Platz im vergangenen Jahr. Was bedeutet Ihnen dieser Titel?
Jeder Titel hat seine ganz eigene Story. Natürlich auch dieser. Wir waren Hauptrunden-Sieger mit 15 Punkten Vorsprung und jeder hat gesagt, die können sich den Pokal doch gleich zuschicken lassen. In so einer Situation ist es ganz schwierig, die richtige Balance zwischen Anspannung und Entspannung zu finden. Wir haben das geschafft und uns am Ende gegen ein Team durchgesetzt, das uns gezwungen hat, alles aus uns heraus zu holen. Wir waren der würdige und verdiente Sieger im Duell der besten Beiden Teams dieser Saison. Auch deshalb bin ich sehr stolz auf dieses Team.
Welche Rolle hat dabei das 1:6 im fünften Duell am Sonntag in Bietigheim gespielt, als Bremerhaven die Serie noch einmal auf 2:3 verkürzte?
Das war ein ganz heikler Moment. Plötzlich war das Momentum bei den Pinguins. Wir haben uns zusammengesetzt. Dabei habe ich gesehen, wie sehr jeden einzelnen von uns diese Niederlage getroffen hat, letztlich hat uns das noch enger zusammen geschweißt und noch mehr angestachelt, dieses Duell für uns zu entscheiden.
Die Serie war hochdramatisch. Fünf von sechs Spielen gingen mit einem Tor Unterschied aus. So auch das letzte Duell, das zudem noch in die Overtime musste. Was war ausschlaggebend für die Meisterschaft?
Beide Mannschaften haben sich nichts geschenkt und waren jederzeit auf Augenhöhe. Aus meiner Sicht waren wir in den entscheidenden Situationen einfach das berühmte Quäntchen gieriger, hatten den größeren Biss. Das war letztlich der Unterschied. Das hat man auch heute im letzten Spiel gesehen, als Bremerhaven im dritten Drittel vorgelegt hat und wir postwendend zurückgekommen sind.
Ein Wort zu ihrem Final-Konkurrenten, dem sie ja auch im vergangenen Jahr im Endspiel gegen überstanden?
Das war mit Abstand die härteste Nuss, die wir in dieser Saison zu knacken hatten. Aber unabhängig von der Finalserie: Es ist beeindruckend, was hier in Bremerhaven in den letzten Jahren entstanden ist. Und nicht nur hier. Die DEL2 hat insgesamt eine sehr gute Entwicklung genommen, ist professioneller auf allen Gebieten geworden, nicht zuletzt in ihrer Außendarstellung. Ich hoffe, dass wir uns weiter an die DEL annähern und irgendwann eine Verzahnung machbar ist.