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 Statements zum kuriosen Phantom-Tor
23.03.2021Bild: DEL2

Statements zum kuriosen Phantom-Tor

Schiedsrichtergespann mit einer Wortmeldung zum Spiel Crimmitschau gegen Bayreuth

Nach dem gestrigen kuriosen Phantom-Tor im Kunsteisstadion Crimmitschau in der Partie Crimmitschau gegen Bayreuth, möchte sich das Schiedsrichter-Team zu Wort melden.

Hauptschiedsrichter Jens Steinecke: „Als Leader beziehungsweise vorderer Schiedsrichter stehe ich circa zwei Meter seitlich vom Torschützen. Der Crimmitschauer Spieler schießt auf das Tor und ich sehe im langen Eck etwas Schwarzes einschlagen. Ich entscheide auf Tor. Die Crimmitschauer freuen sich. Die Spieler von Bayreuth fahren ohne irgendein Anzeichen der Reklamation zur Bank. Es gibt generell keine Reaktionen im Eisstadion, die auf keinen Treffer hindeuten. Das Tor wird angesagt, das Spiel geht weiter. In der Drittelpause erfährt Bayreuth und wir per Anruf, dass es kein Tor war. Ich bin hierbei vom Glauben abgefallen und kann einfach stellvertretend für das Schiedsrichterteam des Spiels nur in Richtung Bayreuth sagen: Es tut uns leid und ärgert uns selbst!“

Der zweite Hauptschiedsrichter des Spiels, Bruce Becker, ergänzt: „Wir als Schiedsrichterteam haben gestern beim Spiel Crimmitschau gegen Bayreuth einen Fehler gemacht. Das 2:0 für Crimmitschau wurde aufgrund einer falschen Wahrnehmung des Schiedsrichterteams als gültiges Tor beurteilt. Dieser Fehler tut uns sehr leid. Wir wissen, um wie viel es für die Clubs in dieser Saisonphase geht. Uns ist ebenfalls bewusst, dass die Spieler, ähnlich wie viele Menschen in dieser Zeit, unter erhöhten Leistungsdruck stehen. Als Profisportler müssen sie, momentan unter erschwerten Bedingungen, jedes Spiel nutzen, um sich für einen weiteren Vertrag zu empfehlen. Unsere Aufgabe als Schiedsrichter ist es, ihnen dafür einen fairen und sicheren Rahmen zu bieten. Das ist uns aufgrund der Fehlentscheidung gestern nicht gelungen."

Linienschiedsrichter Jakob Sauerzapfe:  „Die Nachricht von dem nicht gültigen Tor hat uns wirklich schockiert. Nach unseren Wahrnehmungen auf dem Eis, war es ein Tor. Keiner sah einen Grund, den Videobeweis zu ziehen. Dass der Puck in der Ecke und nicht im Tor lag, sorgte bei mir nicht für Zweifel an dem Treffer, da es nicht unüblich ist, dass der Torwart oder einer der Spieler den Puck nach einem Tor irgendwo hin wegschlägt."

Linienschiedsrichter Lukas Pfriem: „Mein Fokus in dieser Situation lag auf den Geschehnissen vor dem Tor und nicht auf dem „rutschenden“ Spieler der Crimmitschauer Mannschaft. Ich hatten keinen Zweifel an der Torentscheidung. Dass der Treffer nicht hätte gewertet werden dürfen, hat uns als Team sehr geschockt. Wir als Team sind für faire und gute Spiele. Aber in der gestrigen Situation ist uns das leider nicht gelungen.“

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