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U21-Förderspieler in der DEL2 finden hohe Akzeptanz
05.01.2023Bild: DEL2

U21-Förderspieler in der DEL2 finden hohe Akzeptanz

Zahlen und Fakten zu den DEL2-Förderspieler

Die Deutsche Eishockey Liga 2 (DEL2) hat 2019 standardisierte U21-Förderverträge eingeführt, um die Förderung talentierter Nachwuchsspieler in der zweithöchsten deutschen Profiliga auszubauen – und das mit Erfolg.

In der aktuellen Saison, DEL2-Statistiken bis 31.12.2022, sind derzeit 53 U21-Spieler mit einem Fördervertrag versehen. Bei den Förderverträgen haben sich die Clubs auf einen 12-Monatsvertrag verständigt, der über mindestens zwei Jahre Laufzeit abzuschließen ist. Zudem sind die Gehaltssummen mit jährlicher Steigerung ebenso fest verankert. Mit sieben Fördervertragsspieler sind die Ravensburg Towerstars Spitzenreiter unter den 14 DEL2-Clubs, dicht gefolgt von den Dresdner Eislöwen mit sechs Jung-Profis.

Von den 53 Akteuren haben 42 Spieler überwiegend deutlich mehr als zehn Partien bisher absolvieren können. Hier wurden alle Spiele bis Ende Dezember berücksichtigt. Der Durchschnitt aller 53 Spieler liegt bei einer Teilnahme an 18 Partien. Die durchschnittliche Eiszeit aller lizenzierten U21-Förderspieler liegt bei 8:35 Minuten pro Spiel. Werden die jungen Talente aus der Statistik herausgefiltert, die erst zehn oder weniger Spiele bisher absolviert haben, kommen die 42 "regelmäßig" spielenden Förderspieler auf 10:02 Minuten pro Partie bei durchschnittlich 23 Spielen.

Maxim Rausch, Verteidiger der Eispiraten Crimmitschau, führt mit 17:30 Minuten pro Spiel (26 Spiele mit insgesamt 455:12 Minuten Eiszeit) die Einsatzzeiten an. Gefolgt von Markus Schweiger vom ESV Kaufbeuren, der in seinem zweiten Fördervertragsjahr in der DEL2 ist. Er kommt auf stolze 16:23 Minuten pro Begegnung, was bei 27 absolvierten Spielen insgesamt 442:16 Minuten auf dem Eis ausmacht. Wird die Wechsel-Statistik zu Rate gezogen, kommen die 42 regelmäßig zum Einsatz kommenden Spieler auf 13 Wechsel pro Partie.

Die U21-Förderspieler konnten bis Ende Dezember insgesamt 66 Tore erzielen und 118 Vorlagen beisteuern. Somit konnten sie 184 Scorerpunkte für ihre Teams bisher beitragen – ein sehr guter Wert. Mit 22 Scorerpunkten, davon fünf Tore und 17 Vorlagen, führt diese Statistik Fabian Herrmann an. Der Stürmer des EC Bad Nauheim absolvierte in der aktuellen Spielzeit 31 Spiele und stand durchschnittlich 14:40 Minuten auf dem Eis. Der erste Verfolger von Herrmann ist Markus Schweiger. Der Stürmer vom ESV Kaufbeuren erzielte sechs Tore und steuerte zwölf Assists bei. Insgesamt sind dies 18 Scorerpunkte.

Die meisten Tore erzielte jedoch Nikita Naumann, Stürmer der Selber Wölfe (25 Spiele, durchschnittlich 13:43 Einsatzminuten). Noah Dunham absolvierte als Stürmer der Heilbronner Falken (32 Spiele, 13:24 durchschnittliche Einsatzminuten) mit bisher 32 Spielen die meisten Partien der U21-Förderspieler. Gefolgt von den beiden Spielern aus Bad Nauheim Fabian Herrmann und Michael Bartuli mit je 31 Partien.

„Die Statistiken weisen darauf hin, dass die Entwicklung der jungen Talente positiv ist und zeigen, dass die Clubs die U21-Regelung angenommen haben und die Arbeit mit dieser Regelung Früchte trägt. Die Clubs beschäftigen sich deutlich mehr mit den jungen Profis und statten gezielt talentierte junge Spieler mit den U21-Förderverträgen aus, die dann wiederum durchaus reichlich Eiszeit in der DEL2 sammeln und sich entwickeln können. Zudem sind diese Spieler teilweise noch bei einem Förderpartner oder der DNL im Einsatz“, erklärt DEL2-Geschäftsführer René Rudorisch.

Auf die Frage hin, ob die DEL2 in Deutschland solche Regelungen benötigt, erklärt er folgendes: „Ich bin überzeugt davon, dass uns solche Regeln und damit Vorgaben als Sportart insgesamt helfen, sofern die Clubs diese Regeln ernst nehmen und annehmen. Insofern kann ich eine Kritik an einer U23-Regelung in der DEL oder gegebenenfalls an der U21-Regelung in der DEL2 nicht nachvollziehen, wenn man ernsthaft die Entwicklung des deutschen Eishockeysports insgesamt im Auge behält. Die Statistiken zeigen, dass solche Regeln etwas Zeit brauchen, damit die Clubs diese annehmen. Aber dann ist die Entwicklung in Summe positiv. Dabei braucht man nur einmal einen Blick auf die aktuelle Nationalmannschaft oder die Nationalmannschaft der letzten Weltmeisterschaft zu werfen. Zwölf Spieler des letzten WM-Kaders waren in den Jahren zuvor aufgrund einer U-Regelung (U24 oder U21) auch im Spielbetrieb der DEL2 unterwegs. Ich bin überzeugt, dass auch unter den aktuellen Akteuren unserer U21 zukünftig Nationalspieler und damit Leistungsträger von DEL-Teams sind. Wir tun gut daran, diese Regelungen in der DEL2 und DEL positiv zu bewerten und eher noch stärker abzustimmen, als diese versuchen anzugreifen. Insofern verstehe ich auch die derzeitige Argumentation und Ausrichtung der SVE überhaupt nicht. Um Spielern ein optimales Arbeitsumfeld in unserer Sportart langfristig zu sichern, muss ich die Entwicklung der Sportart und damit vor allem unseres Nachwuchses im Auge behalten und kann mich nicht ausschließlich auf die Grundlagen und den „Bestandsschutz“ für ältere Spieler fokussieren.“

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