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 Heilbronn feiert Shutout gegen Bietigheim
26.02.2016Bild: Kim Enderle

Heilbronn feiert Shutout gegen Bietigheim

Bremerhaven nach 7:5 in Bad Nauheim bis auf drei Punkte am Meister dran. Ravensburg für das Viertelfinale qualifiziert, Riessersee und Crimmitschau in den Pre-Playoffs.

Für den Paukenschlag am 50. Spieltag der DEL2 sorgten die Heilbronner Falken. Der Tabellenletzte feierte am Freitagabend ein 1:0 im Derby gegen Meister und Spitzenreiter Bietigheim Steelers. Damit ist der Kampf um die Hauptrundenmeisterschaft wieder spannend, denn die Fischtown Pinguins rückten dank eines 7:5 beim EC Bad Nauheim bis auf drei Zähler an die Steelers heran. Hinter dem Top-Duo stehen die Kassel Huskies und die Ravensburg Towerstars als weitere Viertelfinalisten fest. Kassel verlor 3:4 nach Shootout gegen die Eispiraten Crimmitschau, die Towerstars feierten einen späten 4:3-Erfolg gegen den SC Riessersee. Die Löwen Frankfurt gewannen 2:0 bei den Lausitzer Füchsen und haben ebenfalls beste Aussichten auf das Viertelfinale. Die Hessen bescherten zudem Crimmitschau und Riessersee die Tickets für die Pre-Playoffs. Die will Bad Nauheim als Sechster unbedingt verhindern, aber die Dresdner Eislöwen rückten dank des 5:3 in Freiburg bis auf zwei Punkte heran. Und die Starbulls Rosenheim sind trotz des 1:4 in Kaufbeuren mit drei Zählern Rückstand auch noch in Schlagdistanz.

ESV Kaufbeuren - Starbulls Rosenheim 4:1 (1:1, 1:0, 2:0)

Der ESV Kaufbeuren musste erneut auf Goalie Stefan Vajs und Michael Baindl verzichten. Dann folgte noch ein weiterer personeller Rückschlag im Derby gegen Rosenheim. Nach einem Check des Rosenheimers Beppo Frank musste Max Schmidle ins Krankenhaus eingeliefert werden. Dennoch ging die Mannschaft von Trainer Toni Krinner durch Simon Schütz mit 1:0 in Führung, die die Rosenheimer aber ausgleichen konnten. Im zweiten Drittel waren die Starbulls zunächst tonangebend, Kaufbeuren hatte Glück, dass in dieser Phase das Spiel nicht kippte. Mit zunehmender Dauer kam der ESVK wieder besser in das Spiel ging in durch Daniel Oppolzer erneut in Führung. Im Schlussabschnitt stellten Marc Schmidpeter und Chris St. Jacques den ersten Sieg für Toni Krinner sicher. Für Kaufbeuren war es mit Blick auf die Playdowns ein Erfolg für das Selbstvertrauen. Rosenheim musste im Kampf um die direkte Qualifikation für das Playoff-Viertelfinale einen Dämpfer hinnehmen. Drei Punkte beträgt der Rückstand auf Rang sechs weiterhin, die letzten beiden Spiele muss Rosenheim gewinnen.

Tore:
1:0 Simon Schütz (3:50), 1:1 Wade MacLeod (10:56), 2:1 Daniel Oppolzer (29:35/PP1), 3:1 Marc Schmidpeter (54:39), 4:1 Chris St. Jacques (57:39)
Zuschauer: 1.497

EC Kassel Huskies - Eispiraten Crimmitschau 3:4 (1:2, 0:0, 2:1, 0:0, 0:1) SO

Die Rollen waren vor dem Spiel klar verteilt. Auf der einen Seite der Tabellendritte aus Kassel, auf der anderen die Eispiraten Crimmitschau, die um die Teilnahme an den Pre-Playoffs kämpfen. Doch es waren die Westsachsen, die zunächst den Ton angaben. Die Mannschaft von Trainer Chris Lee trat angesichts der jüngsten Erfolge selbstbewusst auf, ging nach einem  Konter durch Eric Lampe in Führung und verpasste anschließend, diese auszubauen. Zwar glich Mike Little in Überzahl für die Huskies aus, die Eispiraten antworteten aber drei Minuten später, als Olli Julkunen im Huskies-Drittel den Puck eroberte und Kassels Goalie Jimmy Hertel verlud. Bis zur ersten Sirene und auch im zweiten Drittel waren die Gäste das gefährlichere Team, aber sie gingen mit ihren Torchancen zu fahrlässig  um. Hertel hielt die Schlittenhunde in dieser Phase im Spiel. Patrick Pohl sorgte dann für die vermeintliche Vorentscheidung. Doch Kassel, das Crimmitschau  im ersten Heimspiel 14:2 besiegt hatte, rettete sich in einem furiosen Schlussspurt nochmal in die Verlängerung. Das reichte Crimmitschau aber bereits für die umjubelte Qualifikation für die Pre-Playoffs. Für das Tüpfelchen auf dem i sorgte Pohl mit dem verwandelten Penalty zum Extrapunkt. Kassel muss nun noch um den dritten Rang zittern.

Tore: 0:1 Eric Lampe (7:12), 1:1 Mike Little (14:48/PP1), 1:2 Olli Julkunen (17:23), 1:3 Patrick Pohl (44:07), 2:3 Jamie MacQueen (54:23), 3:3 Marco Müller (56:09), 3:4 Patrick Pohl (SO)
Zuschauer: 3.392

EHC Freiburg - Dresdner Eislöwen 3:5 (1:2, 1:1, 1:2)

Im Breisgau musste Dresdens Trainer Bill Stewart auf den angeschlagenen Max Campbell verzichten. Der Coach hatte seine Spieler auf den Endspurt in der Hauptrunde eingeschworen, um vielleicht doch noch die direkte Qualifikation für das Playoff-Viertelfinale perfekt zu machen. „Die nächsten Tage sind für uns von großer Bedeutung, besonders aus mentaler Sicht. Am letzten Freitag haben wir gegen Ravensburg ein gutes Spiel in Playoff-Manier gezeigt. Am Sonntag hatten wir dann aber nichts mehr als eine schöne Busfahrt nach Bremerhaven, haben alle guten Dinge vergessen. Jetzt kommt es auf die Kontinuität und die Mentalität an“, sagte Stewart. Das Spiel begann alles andere als optimal, aber zwei Tore innerhalb von 69 Sekunden brachten die Eislöwen in die Spur. Damit wurde der erste Schritt gemacht, um die geforderten Punkte aus den letzten drei Spielen zu holen. Der Rückstand auf den Sechsten Bad Nauheim beträgt nur noch zwei Punkte. Freiburg zeigte mit Blick auf die Playdowns eine gute Leistung und kann mit Stolz auf eine ausgeglichene Bilanz in den vier Spielen gegen die hocheingeschätzten Sachsen blicken.

Tore: 1:0 Michael Frank (8:30), 1:1 Arturs Kruminsch (15:41/SH1), 1:2 Jeffrey Szwez (16:49), 1:3 Michael Endraß (23:03), 2:3 Nikolas Linsenmaier (25:54/PP1), 2:4 Mark Cullen (44:57/PP1) , 2:5 Dominik Grafenthin (56:32), 3:5 Alexander Karachun (57:45)
Zuschauer: 2.394

EC Bad Nauheim - Fischtown Pinguins 5:7 (0:3, 2:1, 3:3)

In Bad Nauheim ließ Pinguins-Coach Thomas Popiesch wieder Gerald Kuhn zwischen die Pfosten und gönnte dem zuletzt starken Jonas Langmann eine Pause. Popiesch hatte betont, dass er im Hinblick auf die Playoffs zwei starke Torhüter benötige. Und er wolle das Team in der Breite entwickeln. Zudem wolle er die Special Teams stärken. Das klappte in den ersten 40 Minuten vorzüglich. Die ersten drei Strafbankbesuche Bad Nauheimer Spieler nutzte der Tabellenzweite eiskalt aus. Als die Hessen dann ihr zweites Powerplay nutzen wollten, um den Anschluss herzustellen, war Brock Hooton mit einem Shorthander erfolgreich. Bad Nauheims Trainer Petri Kujala hatte abgesehen von Joel Johansson alle Mann an Bord. Dennoch waren die Leistungen seines Teams in den vergangenen Woche zu schwankend, was man auch im letzten Heimspiel der Hauptrunde sehen konnte. Dennoch kam sein Team im Schlussabschnitt noch einmal mächtig auf, reichen sollte es aber nicht mehr. Nun stehen im Kampf um die direkte Qualifikation für das Playoff-Viertelfinale noch die Auswärtsspiele in Frankfurt und der Lausitz an. Bremerhaven ist auf jeden Fall als Zweiter bereits qualifiziert.

Tore: 0:1 Jan Kopecky (2:33/PP1), 0:2 Jordan Owens (7:52/PP1), 0:3 Cody Lampl (8:58/PP1), 1:3 Dustin Cameron (23:34), 1:4 Brock Hooton (26:14/SH1), 2:4 Jonas Gerstung (33:51), 3:4 Harry Lange (45:19/SH1), 3:5 Marian Dejdar (47:10), 4:5 Dusan Frosch (50:58), 4:6 Björn Bombis (54:24), 5:6 Dustin Cameron (56:52/PP2), 5:7 Brock Hooton (59:50/EN)
Zuschauer: 3.104

Lausitzer Füchse - Löwen Frankfurt 0:2 (0:1, 0:1, 0:0)

Neben dem verletzten Stürmer Stefan Chaput musste Frankfurts Trainer Rich Chernomaz  auf Verteidiger Mike Card verzichten. Der Deutsch-Kanadier fehlt den Löwen bis zum Ende der Hauptrunde, soll aber zu den Playoffs wieder einsatzbereit sein. Ungeachtet dessen lieferten die Hessen nach der starken Vorstellung beim 4:1 im Derby gegen Kassel auch in der Lausitz einen konzentrierten Auftritt. Vor allem in der Defensive lief es, und Goalie Tyler Plante erwischte einen tollen Abend. Damit sind die Löwen bis auf drei Punkte an den Dritten Kassel herangerückt und reden um Kampf um Heimrecht im Viertelfinale ein gehöriges Wörtchen mit. Die Aufholjagd der Füchse im Kampf um die Teilnahme an den Pre-Playoffs endete jäh. Wenige Tage nach dem 4:3 nach Verlängerung gegen Bietigheim reichte es für das Team von Trainer Paul Gardner nicht für den nächsten dicken Brocken.

Tore: 0:1 Dennis Reimer (12:05), 0:2 David Cespiva (21:20)
Zuschauer: 2.052

Ravensburg Towerstars - SC Riessersee 4:3 (3:0, 0:3, 1:0)

Fünf Stammspieler fehlten Ravensburgs Trainer Daniel Naud am Freitagabend. Andreas Farny, Torhüter Christian Rohde sowie Stürmer Fabio Carciola fallen wegen Verletzungen bis zum Start der Endrunde aus. Dennoch spielten die Towerstars gegen den SC Riessersee ein blitzsauberes erstes Drittel und sahen bereits wie der sichere Sieger aus. Aber die Garmischer wollten mindestens einen Punkt, um die Pre-Playoffs zu sichern. Die Mannschaft von Trainer Tim Regan  kam im Mittelabschnitt sensationell zurück und glich die Partie aus. Den Sieg holten sich allerdings die Gastgeber dank des verwandelten Penaltyshots von Radek Krestan. Am Ende gab es bei beiden Mannschaften nur lachende Gesichter. Ravensburg machte die Qualifikation für das Playoff-Viertelfinale perfekt und hat sogar noch Chancen auf Rang drei, Riessersee steht in den Pre-Playoffs.

Tore: 1:0 Mathieu Tousignant (5:40), 2:0 Austin Smith (6:31), 3:0 Simon Klingler (10:36), 3:1 Brendan Connolly (22:01), 3:2 Sean Fischer (30:03), 3:3 Valentin Gmeißner (36:43), 4:3 Radek Krestan (57:33/PS)
Zuschauer: 3.252

Heilbronner Falken - Bietigheim Steelers 1:0 (1:0, 0:0, 0:0)

Unglaublich! Im zweiten Heim-Derby in dieser Saison feierte der abgeschlagene Tabellenletzte Heilbronn den zweiten Shutout gegen den turmhohen Favoriten aus Bietigheim – und machte damit auch wieder das Rennen um die Hauptrundenmeisterschaft spannend. 75 Punkte (!) trennten die beiden Mannschaften vor dem ersten Bully in der Kolbenschmidt-Arena – Eishockey-Welten. Doch wie schon am 11. Dezember des vergangenen Jahres konnte der Meister in Heilbronn nicht das Tor treffen. Damals hielt Eric Hartzell alles, was auf ihn zukam. Am Freitag war es Peter Holmgren. Nun beträgt der Vorsprung der Mannschaft von Meistercoach Kevin Gaudet nur drei Punkte auf die Fischtown Pinguins.

Tor: 1:0 David Hajek (16:21)
Zuschauer: 2.421

50. Spieltag (26. Februar 2016) im Überblick:

ESV Kaufbeuren - Starbulls Rosenheim 4:1 (1:1, 1:0, 2:0)
EC Kassel Huskies - Eispiraten Crimmitschau 3:4 (1:2, 0:0, 2:1, 0:0, 0:1) SO
EHC Freiburg - Dresdner Eislöwen 3:5 (1:2, 1:1, 1:2)
EC Bad Nauheim - Fischtown Pinguins 5:7 (0:3, 2:1, 3:3)
Lausitzer Füchse - Löwen Frankfurt 0:2 (0:1, 0:1, 0:0)
Ravensburg Towerstars - SC Riessersee 4:3 (3:0, 0:3, 1:0)
Heilbronner Falken - Bietigheim Steelers 1:0 (1:0, 0:0, 0:0)

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