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Im Gespräch mit... René Rudorisch
12.11.2025Bild: Timo Raiser

Im Gespräch mit... René Rudorisch

Der DEL2-Geschäftsführer über Saisonstart, Spannung, Zahlen und Gespräche mit dem DEB.

Etwas mehr als ein Saisonviertel ist absolviert, die DEL2 kommt einmal mehr mit geringen Abständen und ordentlich Spannung aus der Deutschland Cup-Pause. Im Interview mit der Eishockey NEWS zieht Liga-Geschäftsführer René Rudorisch ein Zwischenfazit.

Herr Rudorisch, die DEL2 zeichnet sich nach einem Saisonviertel auch 2025/2026 wieder durch eine unfassbare Ausgeglichenheit aus, auch in der Spitze. Wie sehr freut Sie das und woran machen Sie es fest?

René Rudorisch: „Das freut mich natürlich sehr. Vor allem wollen wir unseren Zuschauern und sportbegeisterten Menschen eine spannende Saison bieten. 52 Hauptrundenspieltage sind schon eine lange Zeit. Umso wichtiger ist, dass jeder Spieltag spannend ist und auch die wichtigsten Platzierungen möglichst bis zum Ende der Hauptrunde umkämpft sind. Aber auch für den Sport selbst ist es wichtig, so ausgeglichen zu sein. Gerade für die Entwicklung jüngerer Spieler ist es wichtig, in jedem Spiel an die Leistungsgrenzen zu gehen. Da entwickeln sich die Spieler am besten.“ 

Fünf der sechs Aufstiegsaspiranten stehen derzeit in den Top Sechs: Eine Nachricht, die den Liga-Chef gewiss zufriedenstellt mit Blick auf eine weiter erfolgreiche Verzahnung, oder? 

Rudorisch: „Natürlich ist es wichtig, dass die sportlichen Konzepte der Clubs aufgehen, die auch tatsächlich Interesse haben, aufzusteigen. Auch an der Spitze der Tabelle genauso wie in den Playoffs wollen wir den bestmöglichen Sport bieten und die Meisterschaft in einem engen und spannenden Wettkampf vergeben.“ 

Welche Teams haben Sie im bisherigen Saisonverlauf am meisten überrascht? 

Rudorisch: „Persönlich hat mich bisher Crimmitschau überrascht. Sie haben nicht den breitesten Kader, aber spielen bisher höchst effektiv, brauchen wenig Schüsse im Spiel und holen wichtige Punkte. Aber auch die Blue Devils aus Weiden haben im Sommer bei der Zusammenstellung der Mannschaft vieles richtig gemacht und verfolgen ein erfolgreiches sportliches Konzept. Hier gab es von den Ergebnissen her auch schon die eine oder andere Überraschung.“

Was das Thema Sperren anging, verlief das erste Viertel der Saison in der DEL2 relativ ruhig. Wie bewerten Sie den Saisonstart aus disziplinarischer Sicht und auch den Beginn der Amtszeit von Gordon Schukies, dem neuen DEL2-Schiedsrichterbeauftragten?

Rudorisch: „Die Spiele im September verliefen komplett ohne Spieldauerstrafen. Im Oktober haben wir jetzt aber durchaus aufgeholt, weshalb das Gefühl aus dem September täuscht. Wir hatten letzte Saison bis Ende Oktober sechs automatische Verfahren in Folge von großen Strafen. In dieser Saison liegen wir hier auch mittlerweile bei sieben. Dennoch muss man schon sagen, dass sich die Spieler sehr gut verhalten – denn auch diese Anzahl ist aus meiner Sicht auf einem ordentlichen Niveau. Die Rückgabe des Schiedsrichterwesens an den DEB war aus meiner Sicht ein wichtiger Schritt im Sommer. Die Zusammenarbeit und die Abstimmung in Vorbereitung auf die neue Saison verliefen in meinen Augen gut und auch Gordon Schukies macht einen guten Job. Sowohl die Kommunikation in Richtung Liga als auch Absprachen, die notwendig sind, verlaufen sehr gut.“ 

2024/2025 traten gerade zu Saisonbeginn bei den Übertragungen durch den damals neuen Streamingpartner Sportdeutschland.TV (inzwischen Sporteurope.TV) ein paar Schwierigkeiten auf. Wie verlief der Start 2025? 

Rudorisch: „Deutlich reibungsloser und darüber freuen wir uns. Die Teams an den Standorten haben die Saison sehr gut vorbereitet und gemeinsam mit Sporteurope.tv konnten wir auch das eine oder andere anpassen, vielleicht weiter verbessern. Insofern sind wir auch hier mit dem Start in die Saison zufrieden. Auch von Seiten der Zuschauer wird das Angebot weiter sehr gut angenommen, was wir an steigenden Buchungszahlen spüren. Das hilft den Clubs.“

Für die DEL2 und den DEB gilt es in den nächsten Monaten, einen neuen Kooperationsvertrag zustande zu bringen, nachdem dieser vor gut einem Jahr seitens des Verbandes gekündigt wurde. Wie lief die erste Sondierungsrunde zwischen Liga und DEB?

Rudorisch: „Sehr gut und vor allem auf Augenhöhe. Im Grunde genommen geht es ja nicht darum, ob es einen neuen Kooperationsvertrag gibt, sondern darum, was es für die Zukunft alles zu regeln gilt und was sich in den letzten Jahren bewährt hat. Der Auftakt war definitiv konstruktiv und ich denke, wir kommen hier gut voran.“

Penny DEL-Absteiger Düsseldorf ist wie erwartet gleich der neue Zuschauer-Krösus der Liga mit im Schnitt gut 6.000 Fans pro Heimspiel. Wie bewerten Sie diese Zahl? Ist da aufgrund der Größe der Arena eigentlich noch mehr drin? Und alles erwartet schon gespannt den 30. November, an dem beim Heimderby der DEG gegen Krefeld wohl der nächste DEL2-Zuschauerrekord für ein reguläres Liga-Spiel (nicht Event Game) fallen dürfte…

Rudorisch: „Was mehr drin ist, werden wir sicher am 30. November erleben. Aber zunächst freue ich mich sehr, dass die Eishockey- und DEG-Fans in Düsseldorf die DEL2 so gut angenommen haben. Letztendlich spielt die DEG auch attraktives Eishockey und wie wir schon im Sommer betont haben, bin ich überzeugt, dass die DEL2 auch dem Standort attraktives Eishockey und natürlich auch einen entsprechenden Anspruch bietet. Aber ich freue mich generell über den erneut hohen Zuspruch von Seiten unserer Fans an den Standorten. Mit über 3.520 Zuschauern im Schnitt zu einem so frühen Zeitpunkt der Saison standen wir noch nie da. Wir spüren an vielen Standorten weiter Zuwächse bei den wöchentlichen Spielbesuchern.“

Das Gespräch führte Sebastian Groß für die Eishockey NEWS.

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