
Rosenheim gewinnt Spitzenspiel – Heilbronn überrascht den Meister
Starbulls 4:3 im Shootout gegen Bietigheim / Falken 5:3 in Bremerhaven / Kassel nach 4:0 gegen Kaufbeuren Vierter! / Riessersee erster Verfolger der Steelers
Eine faustdicke Überraschung und ein tolles Spitzenduell – der 8. Spieltag in der DEL2 bot einmal mehr das Beste vom Besten. Die Heilbronner Falken feierten mit dem 5:3 bei Meister Fischtown Pinguins den Sieg des Tages und verließen damit das Tabellenende. Fischtown rutschte nach der zweiten Niederlage innerhalb von zwei Tagen auf Rang fünf ab. Im Schlagerspiel siegten die Starbulls Rosenheim gegen Tabellenführer Bietigheim Steelers mit 4:3 im Penaltyschießen (Foto: Ludwig Schirmer), der Vizemeister bleibt aber vorn. Zweiter ist nun der SC Riessersee nach dem klaren 5:1 gegen die Eispiraten Crimmitschau. Aufsteiger Kassel Huskies feierte mit dem 4:0 gegen den ESV Kaufbeuren den zweiten Shutout in Folge und kletterte auf Rang vier! Die Dresdner Eislöwen kamen mit dem unerwarteten 6:4 bei den Löwen Frankfurt zum ersten Auswärtssieg, und die Lausitzer Füchse stoppten mit einem 6:3 den Lauf des EV Landshut. Der EC Bad Nauheim feierte mit dem 6:4 gegen die Ravensburg Towerstars den zweiten Heimsieg hintereinander.
Lausitzer Füchse – EV Landshut 6:3 (3:0, 2:1, 1:2)
Von Zuschauern zu Akteuren: Füchse-Trainer Dirk Rohrbach hatte nach dem 2:5 in Ravensburg am Donnerstag die Passivität seiner Spieler bemängelt. Die explodierten am Samstag gegen die Mannschaft der Stunde aus Landshut regelrecht und sorgten bereits in den ersten 20 Minuten für eine Vorentscheidung. Toll vor allem für die treuen Fans in der Lausitz, die sich nach Spielende in die Kneipennacht in Weißwasser stürzen und einige Bier auf den zweiten Heimsieg heben konnten. Vor allem Kevin Lavallee vertrieb das Schreckgespenst Landshut mit zwei Toren und einem Assist. Gegen den EVL hatte man in der vergangenen Hauptrunde alle Spiele verloren. „Die komplette Umstellung meiner Reihen hat Erfolg gehabt. Ich freue mich, dass mein Team nach der Niederlage in Ravensburg so eine Reaktion gezeigt hat“, sagte Rohrbach. Landshut wurde nach vier Siegen in Folge erstmal gestoppt. Erst nach dem ersten Drittel wachten die Gäste etwas auf. „Im ersten Drittel waren wir nicht richtig da und waren mit dem 3:0 noch gut bedient. Aber wir haben aktuell viele Verletzte, da gibt es automatisch Rückschläge“, sagte EVL-Trainer Andreas Brockmann.
Tore: 1:0 Markus Lehnigk (9:30), 2:0 Thomas Götz (12:08), 3:0 Kevin Lavallee (14:46), 4:0 Markus Lehnigk (20:54), 4:1 Ty Morris (27:23), 5:1 Kevin Lavallee (33:06/PP1), 6:1 Jonas Johannsson (46:48), 6:2 Andreas Gawlik (50:47), 6:3 Tobias Draxinger (51:35)
Zuschauer: 2.065
Kassel Huskies - ESV Kaufbeuren 4:0 (2:0, 2:0, 0:0)
14 Punkte nach acht Spielen und Tabellenplatz vier sind für den Aufsteiger aus Kassel wahrlich eine prächtige Zwischenbilanz. Der vierte Saisonsieg wurde von der Mannschaft von Trainer Rico Rossi gegen den ESV Kaufbeuren zudem souverän herausgespielt. Die Huskies knüpften dabei nahtlos an das 5:0 bei den Heilbronner Falken an und feierten den zweiten Shutout innerhalb von 48 Stunden. Mike Collins erzielte bereits sein siebtes Saisontor. Für Kaufbeuren ist nach dem Traumstart mit vier Siegen nach der vierten Niederlage in Folge vergleichsweise Ernüchterung eingetreten. Trainer Uli Egen musste zudem auf den Michael Fröhlich verzichten, der sich beim 3:7 gegen Aufsteiger Löwen Frankfurt verletzte.
Tore: 1:0 Daniel Kunce (5:03), 2:0 Mike Collins (13:41), 3:0 Matt Tomassoni (28:23/EA), 4:0 Jens Meilleur (35:13)
Zuschauer: 3.416
Löwen Frankfurt – Dresdner Eislöwen 4:6 (2:1, 1:3, 1:2)
Nun ist auch bei den Dresdner Eislöwen der Auswärtsknoten geplatzt. Die Mannschaft von Trainer Thomas Popiesch feierte zwei Tage nach dem 4:7 beim EC Bad Nauheim auf der zweiten Hessenstation in Frankfurt den ersten Sieg auf fremden Eis. Und danach sah es zunächst gar nicht aus, denn der Aufsteiger führte nach nicht einmal vier Minuten bereits mit 2:0. Doch Kris Sparres Tor vor Ende des Auftaktdrittels war das Signal. Danach entwickelte sich vor der erneut prächtigen Frankfurter Kulisse von über 4.000 Zuschauern ein wildes Spiel. Sparre ragte mit zwei Toren und einem Assist ebenso heraus wie Carsten Gosdeck, der sich mit einem Tor und zwei Assists in die Scorerliste eintrug. Für die Löwen war die dritte Heimniederlage nach dem 7:3-Triumph am Donnerstag beim ESV Kaufbeuren eine kalte Dusche.
Tore: 1:0 Clarke Breitkreutz (1:34), 2:0 Landon Gare (3:40), 2:1 Kris Sparre (12:28), 2:2 Carsten Gosdeck (28:44), 3:2 Clarke Breitkreutz (34:00/PP2), 3:3 Sami Kaartinen (38:04), 3:4 Feodor Boiarchinov (39:41), 3:5 Petr Macholda (47:17/PP1), 4:5 Nils Liesegang (53:46), 4:6 Kris Sparre (58:47)
Zuschauer: 4.023
Starbulls Rosenheim – Bietigheim Steelers 4:3 (0:1, 2:0, 1:2, 0:0, 1:0) SO
Die Starbulls Rosenheim haben ihre Ambitionen in dieser Saison gegen den Vizemeister deutlich unterstrichen. Die Mannschaft von Trainer Franz Steer ging als Sieger aus einem rassigen Spitzenspiel hervor, weil sie nie aufgab. Andrej Strachov belohnte den Einsatz seines Teams mit dem entscheidenden Penalty. Das ewige Duell zwei Mannschaften, die allein in der vergangenen Saison zehnmal aufeinandertrafen, begeisterte die Zuschauer restlos. Zweimal führten die Gäste aus Bietigheim, einmal Rosenheim und dann der Höhepunkt im Penaltyschießen. Verdienter Lohn nach dem 4:5 im bayrischen Derby in Landshut am Donnerstag der dritte Tabellenplatz. Trotz der zweiten Saisonniederlage bleiben die Steelers mit nunmehr 19 Punkten an der Tabellenspitze.
Tore: 0:1 David Wrigley (5:38), 1:1 Mario Valery-Trabucco (36:51), 2:1 Robin Hanselko (37:43), 2:2 Max Pommersberger (40:28), 2:3 Jason Pinizzotto (45:25), 3:3 Maximilian Hofbauer (53:01), 4:3 Andrej Strachov (SO)
Zuschauer: 2.050
SC Riessersee – Eispiraten Crimmitschau 5:1 (2:0, 2:0, 1:1)
Zwei Tage nach dem 2:4 bei Spitzenreiter Bietigheim gab der SC Riessersee die richtige Antwort. Die Mannschaft von Toni Krinner war gegen die Eispiraten von Beginn an in Garmisch Herr im Haus. Vor allem Dominik Kahun erwische mit einem Tor und zwei Assists einen starken Tag und trug maßgeblich wie Goalie Jochen Vollmer zum fünften Saisonsieg bei. Mit 15 Punkten schob sich der Altmeister auf den zweiten Tabellenplatz vor. Für die Eispiraten gab es zwei Tage nach dem 4:2 gegen Meister Fischtown wieder einen Rückschlag, sie rutschten auf den letzten Platz ab. Die Mannschaft von Trainer Chris Lee kassierte die sechste Saisonniederlage und hat auf fremden Eis noch nicht einen Punkt holen können. Die nächste Gelegenheit dazu hat Crimmitschau am 10. Oktober bei den Heilbronner Falken.
Tore: 1:0 Lubor Dibelka (1:04), 2:0 Mark Kosick (3:55), 3:0 Dominik Kahun (32:52), 4:0 Michael Kolarz (36:47/PP1), 4:1 Jakub Körner (43:54), 5:1 Tim Regan (50:00)
Zuschauer: 1.650
EC Bad Nauheim – Ravensburg Towerstars 6:4 (2:1, 1:0, 3:3)
Ein wahrlich perfektes Heimwochenende für den EC Bad Nauheim. Dem 7:4 gegen Dresden ließ die Mannschaft von Trainer Petri Kujala nun ein erneutes Spektakel gegen die Ravensburg Towerstars folgen. 13 Tore in zwei Spielen sind eine tolle Ausbeute. Der vierte Saisonsieg macht sich auch auf dem Punktekonto bemerkbar, 13 sind es nun nach acht Spielen. Bei den Towerstars wechseln Licht und Schatten ab. Nach der guten Vorstellung gegen die Lausitzer Füchse (5:2) wurden nun wieder die Defizite in der Defensivarbeit deutlich. 30 Gegentore in acht Spielen, davon 25 in den vergangenen fünf, sind für die Ansprüche eines Spitzenteams deutlich zu viel.
Tore: 1:0 Tim May (5:43), 1:1 Stephan Vogt (14:58), 2:1 Patrick Strauch (16:16/PP1), 3:1 Matt Beca (30:57), 3:2 Radek Krestan (43:14/PP1), 3:3 Raphael Kapzan (44:09), 4:3 Max Campbell (48:41), 5:3 Dusan Frosch (52:10), 5:4 Andreas Farny (52:37), 6:4 Kyle Helms (59:34/EN)
Zuschauer: 2.165
Fischtown Pinguins – Heilbronner Falken 3:5 (3:2, 0:1, 0:2)
Und siehe da, es geht doch noch! Die Heilbronner Falken feierten mit dem zweiten Saisonsieg und dem zweiten auf fremden Eis eine kleine Sensation. Fünf Niederlagen hatte es für die Mannschaft von Trainer Igor Pavlov zuvor gegeben, das 0:5 am vergangenen Donnerstag gegen Kassel war so etwas wie ein Tiefpunkt. Wenig schmeichelhaft war das Wochenende andererseits für die Pinguins. Trainer Mike Stewart sah die zweite Niederlage gegen einen Außenseiter zwei Tage nach dem 2:4 in Crimmitschau. Seine Warnungen wurde offenbar nicht richtig gehört. Dabei hatte man eine 2:0-Führung der Gäste mit drei Toren innerhalb von 123 Sekunden gedreht.
Tore: 0:1 Dustin Cameron (5:12), 0:2 Marvin Krüger (5:42), 1:2 Jan Kopecky (11:51), 2:2 Tomas Schmidt (12:35/PP1), 3:2 Björn Bombis (13:54/PP1), 3:3 Mark Kurth (37:34/SH), 3:4 Marvin Krüger (40:55), 3:5 Conor ODonnell (53:07/PP1)
Zuschauer: 3.399
Der 8. DEL2-Spieltag im Überblick:
Lausitzer Füchse – EV Landshut 6:3 (3:0, 2:1, 1:2)
Kassel Huskies - ESV Kaufbeuren 4:0 (2:0, 2:0, 0:0)
Löwen Frankfurt – Dresdner Eislöwen 4:6 (2:1, 1:3, 1:2)
Starbulls Rosenheim – Bietigheim Steelers 4:3 (0:1, 2:0, 1:2, 0:0, 1:0) SO
SC Riessersee – Eispiraten Crimmitschau 5:1 (2:0, 2:0, 1:1)
EC Bad Nauheim – Ravensburg Towerstars 6:4 (2:1, 1:0, 2:3)
Fischtown Pinguins – Heilbronner Falken 3:5 (3:2, 0:1, 0:2)