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Spiel der Woche: Abgezockte Joker holen wichtigen Auswärtssieg
17.10.2025Bild: Melanie Feldmeier

Spiel der Woche: Abgezockte Joker holen wichtigen Auswärtssieg

Regensburger Pinktober-Partie bringt keine Punkte, aber Aufmerksamkeit im Kampf gegen Brustkrebs.

Das bayerische Duell zwischen den Eisbären Regensburg und dem ESV Kaufbeuren am 9. Spieltag der DEL2-Saison 2025/2026 versprach von vorneherein, spannend zu werden – und emotional. Denn ganz im Zeichen des „Pinktober“ liefen die Eisbären Regensburg in pinken Sondertrikots auf, um auf den Kampf gegen Brustkrebs aufmerksam zu machen. Sportlich gesehen stand für einen Eisbären ein besonderer Tag an: Youngster Marks Jirgensons gab sein Profidebüt in der DEL2. Die Partie brachte von Anfang an hohes Tempo mit sich, Kaufbeuren agierte von Anfang an bissig – und entschied das Duell schlussendlich mit 4:1 für sich.


EBR

1 - 4

(1:1;0:1;0:2)
Schüsse:
32:26 (9:11,9:10,14:5)


ESV
Eisbären Regensburg Statistiken ESV Kaufbeuren
Tore: 0:1 Henri Kanninen (3:55/EQ), 1:1 Samuel Payeur (6:41/EQ), 1:2 Sami Blomqvist (28:01/EQ), 1:3 Nicolas Appendino (46:34/EQ), 1:4 Jonas Fischer (53:33/EQ)
Zuschauer: 4.289 Strafminuten: 2 / 8 Powerplay: 0-4 / 0-1
Schiedsrichter: Benjamin Hoppe, Daniel Kannengießer, Simon Hintermeier, Tobias Egger, Steinbach, Roland

Kaufbeuren früh frech – Regensburg mit starkem Konter

Mit jeder Menge Tempo begann der erste Spielabschnitt. Der ESV Kaufbeuren kam hellwach aus der Kabine und machte ab Minute 1 klar, dass man sich vom Heimvorteil der Eisbären nicht einschüchtern lassen würde. Das erste Powerplay der Gäste blieb noch ohne Torerfolg – aber nur Sekunden später zappelte der Puck im Netz. Sami Blomqvist und Maximilian Kislinger stifteten reichlich Unruhe vor dem Kasten von Eisbären-Goalie Jonas Neffin und Henri Kanninen verwandelte schließlich zur 1:0-Führung der Joker (4.).

Es folgte eine ungestüme Phase, in der beide Teams auf einen Treffer drängten.  Während der Großteil der Offensiv-Aktionen dem ESV Kaufbeuren gehörte, lauerte Regensburg auf Konter und nutzte die Gelegenheit, als Samuel Payeur nach Zuspiel von Yuma Grimm in der 7. Minute frei vor Torhüter Rihards Babulis zum Schuss kam und traf. Die folgenden Minuten waren vor allem vom ESVK geprägt. Einige Male wurde Regensburgs Neffin geprüft, blieb aber stets sicher. Der Rest des Drittels verlief trotz guter Gelegenheiten auf beiden Seiten torlos.

Eisbären finden besser ins Spiel, Kaufbeuren erneut in Führung

Auch im 2. Drittel erwischte der ESV Kaufbeuren den besseren Start. Direkt nach dem ersten Bully ging es Richtung Regensburger Tor, die Eisbären konnten sich aber befreien. Für den ersten Aufreger des Spielabschnitts sorgten die Allgäuer in der 26. Minute, als Neffin innerhalb weniger Sekunden zwei Glanzparaden zeigte und so das Remis hielt. Auch den Eisbären gelangen erste Offensivaktionen, Babulis konnte aber nicht überwunden werden. Zum ersten Mal im Mittelabschnitt setzten die Regensburger sich jetzt im Drittel des ESVK fest – aber ausgerechnet den Jokern gelang dieses Mal der entscheidende Konter. Nach tollem Zuspiel vom wiedergenesenen Tyson McLellan stand Blomqvist goldrichtig und traf unhaltbar aus kurzer Distanz zur erneuten Führung für die Gäste (29.).

Die Eisbären ließen sich davon nicht einschüchtern und fanden zunehmend besser ins Spiel, dennoch, die großen Möglichkeiten verzeichnete Kaufbeuren und Neffin bekam nur wenige Verschnaufpausen. Das erste Powerplay in diesem Spielabschnitt (33.) bot den Regensburgern in Überzahl zwei gute Gelegenheiten, Babulis verhinderte den Ausgleich allerdings. Die restlichen Minuten des Drittels blieben hart umkämpft, beide Mannschaften drängten auf einen Treffer, Tore fielen aber nicht mehr.

Kaufbeuren abgezockt zum Auswärtssieg

Im Schlussabschnitt kamen die Hausherren besser aus der Kabine. Sofort bemühten die Eisbären sich, ihr Spiel sorgfältig aufzubauen, aber Kaufbeuren war ebenfalls hellwach. Neben der einen oder anderen Schussgelegenheit spielten sich die ersten Minuten hauptsächlich in der neutralen Zone ab. Trotz allen Drucks hatte Regensburg in der 47. Minute erneut das Nachsehen. Nicolas Appendino traf – erneut kam das feine Zuspiel von McLellan - und baute so die Gäste-Führung weiter aus.

Auch das dritte Powerplay des Spiels konnten die Eisbären nicht nutzen, Kaufbeuren verteidigte sicher und spielte weiter mit Druck nach vorne. In der 54. Minute sah es schließlich so aus, als wäre die Vorentscheidung gefallen. Jonas Fischer netzte nach Zuspiel von Alec Zawatsky und Kislinger ein und der hinzugezogene Videobeweis bestätigte das Tor. Neffin wurde zwar hart getroffen, aber erst nachdem der Puck bereits im Tor lag. Dennoch: Der Goalie der Gastgeber konnte nicht weitermachen. Für ihn kam Konrad Fiedler in die Partie.

In den verbleibenden Spielminuten gaben die Regensburger sich alle Mühe, irgendwie den Anschlusstreffer zu erzielen, ließen aber die Gelegenheit im Überzahlspiel verstreichen. Am Ende waren es kleine Fehler und ungenutzte Möglichkeiten, die die Niederlage für die Eisbären bedeuteten. Am Endstand von 1:4 gab es nichts mehr zu rütteln.

Trotz der bitteren Heimniederlage gibt es aber auch Gutes zu vermelden. Bis Samstag werden die getragenen Pinktober-Jerseys der Eisbären noch auf Ebay versteigert. Der Erlös und alle Spenden gehen an das Brustkrebszentrum des Caritas-Krankenhauses St. Josef und kommen so der Früherkennung und Behandlung zugute. 

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