
Spiel der Woche: Regensburg und Kaufbeuren im Kampf um Punkte – und gegen Brustkrebs
Bayerisches Duell steht im Zeichen des Pinktober.
Am Freitagabend (20:00 Uhr) trifft Spannung auf Emotion: In der das Stadtwerk.Donau-Arena kommt es zum Aufeinandertreffen zwischen den Eisbären Regensburg und dem ESV Kaufbeuren. Das bayerische Duell des 9. Spieltages steht ganz im Zeichen des „Pinktober“. Durch Sondertrikots der Eisbären soll auf die Früherkennung und Behandlung von Brustkrebs aufmerksam gemacht werden.
Sportlich gesehen wollen beide Teams punkten, um so in einer engen Tabelle nach oben klettern zu können. Entscheidend werden dabei vermutlich kleine Faktoren sein.
Blick nach oben – Druck von unten
Gerade einmal drei Punkte liegen zwischen beiden Clubs. Während der ESVK auf Rang 10 liegt – punktgleich mit den Lausitzer Füchsen - lauert Regensburg auf Platz 6, gerade einmal sechs Punkte von der Spitze entfernt. Zuhause soll jetzt nach dem verdienten Sieg gegen die Bietigheim Steelers (5:1) der nächste Erfolg her.
Eisbären-Topscorer Constantin Ontl zieht eine überwiegend positive Bilanz: „In den ersten Spielen waren wir sehr fokussiert. Die Trainer haben uns gut eingestellt und vor allem standen wir defensiv stark. Die stabile Defensive ist unser Trumpf.“
Die Statistik gibt ihm Recht. Im Schnitt kassieren die Eisbären nur 1,7 Gegentore - Liga-Spitzenwert, unter anderem auch dank Goalie Jonas Neffin, der mit einer Fangquote von 95,21% in einer bestechenden Form ist. Wichtig sei es aber laut Ontl auch, direkt und hellwach in die Spiele zu kommen. „Wir müssen unbedingt daran arbeiten, in den ersten zehn Minuten sofort da zu sein und diese Phase nicht zu verschlafen. Das hat uns gegen Crimmitschau den Sieg gekostet.“
Kaufbeuren kämpft – und spielt meist länger
Vier Punkte nahm der ESV Kaufbeuren am vergangenen Wochenende mit. Der Derby-Sieg gegen Ravensburg hatte dabei für reichlich Euphorie gesorgt. Einen kleinen Dämpfer brachte die Overtime-Niederlage in Rosenheim mit sich, aber Alec Zawatsky zeigt sich trotzdem zuversichtlich: „Der Sieg am Freitag ist unserem Teamgeist zu verdanken. Zuhause zu gewinnen, fühlte sich großartig an, wir können stolz auf uns sein. Am Sonntag waren wir da und haben gut gespielt, am Ende sollte es nicht sein. So laufen die Dinge im Eishockey manchmal.“
Fünf der bisherigen acht Partien des ESVK gingen über die reguläre Spieldauer hinaus, dreimal musste sogar das Penaltyschießen entscheiden. Nur eines dieser Spiele gewannen die Joker (Spieltag 2 gegen die Eispiraten Crimmitschau, 4:3 n.V.). Aber auch sonst geht es für Kaufbeuren meist knapp zu: Jedes Spiel der laufenden Saison wurde mit nur einem Tor Unterschied entschieden. Das Allgäuer Torhüter-Duo aus Daniel Fießinger und Rihards Babulis musste im Schnitt 3,1 Gegentore pro Spiel hinnehmen – parallel verzeichnete die Offensive aber auch 2,9 Tore pro Partie.
Sorgen bereitet dem ESVK das prall gefüllte Lazarett. Zu den verletzten Leistungsträgern gesellte sich neben Max Oswald und Florian Reinwald jetzt auch Stürmer Joe Cassetti, der mehrere Wochen fehlen wird. Entwarnung gibt es dafür bei Max Kislinger, der aller Voraussicht nach gegen Regensburg wieder zur Verfügung steht.
Zawatsky erwartet ein entsprechend schweres Spiel gegen die Eisbären: „Wir hoffen, dass unser Powerplay funktioniert. Dass Tyson McLellan zurück ist, wird uns viel helfen. Regensburg kombiniert schnell, also müssen wir das auch versuchen, um in der Offensive Möglichkeiten herauszuspielen. Wir wollen diese drei Punkte unbedingt!“
Sein Kontrahent Ontl findet lobende Worte für den Gegner: „Kaufbeuren ist in jedem Jahr ein harter Brocken. Sie haben ein super Team, aber auch hervorragende Einzelspieler. Wir müssen von Minute 1 zu 100 Prozent da sein, defensiv gut stehen und vor allem von der Strafbank wegbleiben. Gerade in Unterzahl wird es für uns schwierig.“
Ein Spiel, das ein Zeichen setzt
Dass es bei aller Rivalität aber nicht immer nur um Eishockey geht, möchte Ontl noch unbedingt klarstellen: „Unser Heimspiel steht im Zeichen des ‚Pinktober‘. Wir wollen auf die Früherkennung und Behandlung von Brustkrebs aufmerksam machen und grade in diesem Spiel auch die letzten Prozent noch herausholen, um den größtmöglichen Effekt zu erzielen.“
Passend zum Aktionsspieltag laufen die Eisbären in pinken Sondertrikots auf. Die Jerseys werden von Mittwoch (15.10.) bis Samstag (18.10.) auf Ebay versteigert. Der Erlös dieser Auktionen und alle Spenden rund um den Spieltag werden über das Sozialprojekt „Arena der Träume“ an das Brustkrebszentrum des Caritas-Krankenhauses St. Josef in Regensburg weitergeleitet.
So soll ein hochmodernes Ultraschallgerät finanziert werden, das während der nötigen Operationen eingesetzt wird. Es ermöglicht präzisere Eingriffe und so mehr Sicherheit für Patientinnen. Pro Jahr erkranken in Deutschland etwa 70.000 Frauen an Brustkrebs, umso wichtiger ist es, auf die Früherkennung aufmerksam zu machen – etwas, das den Eisbären Regensburg durch diese Aktion definitiv gelingt.
Tickets für die Partie sind noch erhältlich. Das Spiel der Woche ist aber auch live auf Sporteurope.TV zu sehen.