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Spitzen-Duo Landshut und Rosenheim mit Heimaufgabe
15.11.2013Bild: DEL2

Spitzen-Duo Landshut und Rosenheim mit Heimaufgabe

Verfolger-Duell in Bietigheim: Ravensburg zu Gast / SC Riessersee will auch gegen Falken weiter an der Serie basteln

DEL2 reloaded: Die Deutschland Cup-Pause ist Geschichte, Vorhang auf zum 19. Spieltag der zweiten Liga! Während Spitzenreiter Landshut den frechen Newcomer Bad Nauheim empfängt, erwartet Verfolger Rosenheim den Tabellen-Vorletzten Weißwasser: Beides scheinbar lösbare Aufgaben. Der vermeintliche Knaller steigt in Bietigheim, wo Ravensburg zum baden-württembergischen Duell und zur Partie des Dritten gegen den Fünften antritt. Der Vierte Riessersee bekommt es mit Heilbronner Falken im Steigflug zu tun, und die Fischtown Pinguins als "Schlusslicht" der ersten Tabellenhälfte erwarten den realen Träger der Roten Laterne, Crimmitschau. In Dresden gastiert der ESVK Kaufbeuren.
Foto: Ulrike Freier


EVL Landshut - EC Bad Nauheim (19.30 Uhr)
Der EV Landshut ist aktuell das Maß aller Dinge in der DEL2. Noch dazu, wenn der Tabellen-Primus daheim antreten kann. Hier ließen die Niederbayern in neun Partien erst drei Punkte liegen und sind unbezwungen. Damit sind die Männer von Trainer Jiri Ehrenberger auch in dieser Wertung Spitze. Gleiches gilt für die Tor-Ausbeute. 71 Treffer dokumentieren die Offensiv-Stärke der Landshuter eindrucksvoll. Maßgeblichen Anteil daran hatte Top-Scorer Riley Armstrong. Der Kanadier kommt bislang auf 31 Zähler aus 18 Spielen. Da mit Brian Stewart, der vor sich eine sattelfeste Abwehr weiß, ein überragender Goalie zwischen den Landshuter Pfosten steht, ist der EVL für jeden Gegner eine harte Nuss. Natürlich auch für den ambitionierten Neuling aus der Wetterau. Selbst wenn die Euphorie nach dem Höhenflug zu Saisonbeginn etwas abgeebbt ist - in der Tabelle halten die Hessen aktuell souverän Rang acht und damit einen Playoff-Platz. Mit nur einem Dreier in der Fremde ist zugleich die Schwachstelle der Roten Teufel aufgezeigt. Dennoch kein Grund für Ehrenberger die Gäste zu unterschätzen: "Wir müssen gegen den Aufsteiger Vollgas geben um zu Hause weiterhin ungeschlagen zu bleiben.Das erste Spiel in Bad Nauheim war sehr eng und bis zum Schluss offen. Ich hätte nichts dagegen, wenn es morgen nicht so lange spannend,sondern bereits früher für uns entschieden wäre.“ Das Hinspiel gewann der EVL in Bad Nauheim mit 5:4.

Starbulls Rosenheim - Lausitzer Füchse (19.30)
Die Tabellen-Konstellation lässt kaum Zweifel: Der DEL2-Zweite aus Rosenheim ist gegen den Vorletzten aus der Lausitz klarer Favorit. Wenn da nicht ein Umstand wäre, der den Gästen aus Weißwasser (zu Recht) Hoffnung macht. Fünf von sechs Auftritten an der Mangfall konnten die Füchse für sich entscheiden. Damit sind die Füchse so etwas wie das das Schreckgespenst schlechthin für die Mannen von SBR- Coach Franz Steer. Überhaupt scheinen die Starbulls daheim eher anfällig: Nur vier Dreier holten die Oberbayern in der heimischen Arena - so wenig wie keines der anderen Top-6-Teams. Immerhin kann der Altmeister aber auf die wiedergenesenen Shawn Weller, Kim Staal und Robin Hanselko zurückgreifen. Ausfallen hingegen wird in den nächsten zwei Wochen Fabian Zick. Hinter dem Einsatz von Dominic Auger steht ebenfalls noch ein Fragezeichen. Egal: In jedem Fall benötigen die Starbulls nach drei Niederlagen in Folge mal wieder ein Erfolgserlebnis. Das Hinspiel gewann Rosenheim im Fuchsbau mit 5:3.

Bietigheim Steelers - Ravensburg Towerstars (19.30)
Die "Eisenmänner" schicken ihre Fans derzeit in ein Wellenbad der Gefühle: Dem starken Start folgte ein ganz und gar nicht goldener Oktober. Mit fünf Niederlagen in Folge verabschiedete sich der Meister (vorerst) aus dem Kampf um die Spitze. Bitterer Höhepunkt war sicher das 2:5 zuletzt im prestigeträchtigen Derby gegen die Heilbronner Falken. Nun ist wieder ein Highlight in der EgeTrans Arena angesagt, wenn der amtierende auf den ehemaligen Meister trifft. Auf Rang drei mit Tuchfühlung zur Spitze sind die Towerstars zur Zeit absolut im Soll. Daheim mit sieben Dreiern – soviel wie kein anderes DEL2-Team - eine Macht, wackeln die Ravensburger dagegen öfters gern mal in der Fremde. Erst ein Sieg in regulärer Spielzeit steht für die Gäste in dieser Bilanz zu Buche. In der Tabelle trennt beide Teams nur ein Zähler, so dass sich die Fans auf ein dramatisches Duell freuen dürfen. Personell gibt es bei den Towerstars weder in der Aufstellung, noch im Kader Veränderungen: Soll heißen, die Towerstars können auf den Vollen schöpfen. Einen kleinen Wermutstropfen gibt es allerdings: Die Förderlizenzspieler aus Augsburg stehen an diesem Wochenenden nicht zur Verfügung.Im Hinspiel setzten sich die Towerstars knapp und im Penaltyschießen mit 3:2 durch.

SC Riessersee – Heilbronner Falken (20.00)
Der SC Riessersee hat derzeit das Glück (des Tüchtigen) gepachtet und sich zur Mannschaft der Stunde gemausert. Mit einem hart umkämpften 3:2 im Penaltyschiessen gegen Kaufbeuren setzten sich die Werdenfelser am vergangenen Dienstag auf Rang vier und endgültig im oberen Tabellendrittel fest. Zwar versucht Coach Toni Krinner die Euphoriebremse zu treten, doch das ist angesichts von sieben Siegen in Folge und 15 (!) Zählern mehr als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres unterhalb der Zugspitze gar nicht so einfach. Die Falken ihrerseits befinden sich unter ihrem neuen Caoch Gerd Wittmann im Steigflug: Die letzten drei Auswärtsspiele wurden durch die Bank weg gewonnen. Eindrucksvoll vor allem: Das 5:2 zuletzt im Derby bei den deutlich favorisierten Bietigheim Steelers - und das nach einem 0:2-Rückstand. Zudem kommen die Falken, die nach wie vor auf Brad Leisenring und Steven Bär verzichten müssen, mit dem Selbstbewusstsein eines 8:1 im Hinspiel ins Werdenfelser Land - ein Stachel, der beim SCR noch tiefen sitzen dürfte.

Fischtown Pinguins - Eispiraten Crimmitschau (20.00)
An der Weser ist man mit dem bisherigen Saisonverlauf durchaus zufrieden: Die Pinguine belegen derzeit Rang sechs – mit nur vier Zählern Rückstand auf die Spitze. Und das, obwohl die Fischtowner durch ein tiefes „Verletztental“ mussten. Doch diese Misere scheint nun vorbei: Zum ersten Mal in dieser Saison kann Trainer Mike Stewart gegen die Eispiraten auf vier Reihen zurückgreifen. Zudem wurden die Verantwortlichen nochmals auf dem Transfer-Markt aktiv und nahmen Verteidiger Martin Walter unter die Pinguin-Fittiche. Der 30jährige Deutsch-Tscheche bestritt immerhin insgesamt 434 DEL-Spiele und fiebert dem Debüt für die Seestädter entgegen: „Ich bin nicht nervös, aber ich freue mich ungemein, mit der Mannschaft auf dem Eis zu stehen.“ Mit von der Partie ist auch Ralf Rinke, der aus Hamburg zu den Pinguinen gestoßen ist. Klar, dass das Gastspiel an der Waterkant für die Eispiraten wieder zu einer Herausforderung wird. Entsprechend legt Gäste-Coach Fabian Dahlem den Fokus auf eine verstärkte Defensive, um die Partie so lange wie möglich offen zu halten. Seine Hoffnung: „Wir wollen in der Offensive Nadelstiche setzen und vielleicht dadurch für eine Überraschung sorgen.“

Dresdner Eislöwen - ESV Kaufbeuren (20.00)
Mit einem Erfolgserlebnis verabschiedeten sich die Männer aus der sächsischen Landeshauptstadt in die Länderspielpause: Gegen die Rosenheimer Starbulls gelang ein so nicht erwarteter 4:2-Sieg. Überhaupt herrscht bei den Eislöwen aktuell eitel Sonnenschein. Ein siebter Rang mit viel Luft nach unten kann sich durchaus sehen lassen. Zurück lehnen will sich Eislöwen-Dompteur Thomas Popiesch deshalb aber noch lange nicht, und schon gar nicht gegen den ESVK: „Die Spiele gegen Kaufbeuren waren meist sehr eng. Das Team wird oft unterschätzt. Nach einigen Startschwierigkeiten hat sich die Mannschaft gut entwickelt und spielt um die Playoff-Plätze mit.“ Respekt hat Popiesch vor der Offensiv-Kraft der Gäste. „Die beiden finnischen Stürmer Markku Tähtinen und Sami Ryhänen machen ihre Sache sehr gut“, sagt Popiesch und gibt die Marschroute vor: „Wir wollen versuchen,die neutrale Zone mit hohem Tempo zu überbrücken und viele Scheiben auf das Tor bringen.“ In der Tat: Auch in Kaufbeuren kann man mit dem bisherigen Saisonverlauf nicht unzufrieden sein. Zumal die allermeisten Partien wegen der nötigen Renovierung der Sparkassen Arena in der Fremde ausgetragen werden mussten. Erst vor knapp einem Monat konnten die Männer von Trainer Didi Hegen wieder daheim ran: Dabei gelang ein vielumjubeltes 2:0 - ausgerechnet gegen die Eislöwen!

Der 19. DEL2-Spieltag im Überblick:
EVL Landshut Eishockey - EC Bad Nauheim (19.30 Uhr)
Starbulls Rosenheim - Lausitzer Füchse (19.30)
Bietigheim Steelers - Ravensburg Towerstars (19.30)
SC Riessersee - Heilbronner Falken (20.00)
Fischtown Pinguins - Eispiraten Crimmitschau (20.00)
Dresdner Eislöwen - ESV Kaufbeuren (20.00)

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