Von Herzblut getragen. Im Eishockey zuhause.
Zuschauerstärkste 2. Eishockey-Liga Europas
Spitzen-Duo mit Zittersiegen
27.10.2013Bild: DEL2

Spitzen-Duo mit Zittersiegen

Pinguine marschieren mit fünftem Sieg auf drei / Ravensburg patzt in der Lausitz

Ein Spitzen-Duo, das sich zu Siegen zittert, wackere Pinguine weiter auf dem Vormarsch und jede Menge Überraschungen: Auch am 15. DEL2-Spieltag kamen die Fans wieder voll auf ihre Kosten. Besonders auffällig: Die Topfavoriten Rosenheim (3:2 in Heilbronn) und Landshut (2:1 gegen Bietigheim) nahmen für ihre Siege jeweils eine Verlängerung der Arbeitszeit in Anspruch. Gleiches tat Bremerhaven in Dresden (Foto: Eva Wagner) und machte mit dem fünften Sieg in Folge einen Sprung auf Rang drei. Dabei profitierten die Fischtowner vom herben 3:6 der Ravensburg Towerstars in der Lausitz. Derweil Riessersee mit Neuling Bad Nauheim kurzen Prozess machte (4:1), rettete Kaufbeuren gegen das couragierte Schlusslicht Crimmitschau ein 5:4 über die Zeit.


Lausitzer Füchse – Ravensburg Towerstars 6:3 (1:1, 3:0, 2:2)

Beindruckende Revanche im Fuchsbau: Mit 6:3 hielten sich die Lausitzer Füchse gegen die Schwaben schadlos und „drehten“ damit das 1:6 aus dem Hinspiel. Den Grundstein legte Weißwasser im Mittel-Drittel, in dem die Füchse auf 4:1 davon zogen. Im Schlussdurchgang hatten die 1.878 Fans dann bange 71 Schrecksekunden zu überstehen, als die Männer von Towerstars-Trainer Petri Kujala plötzlich auf 4:3 heran kamen, doch mit einem Doppelschlag unmittelbar vor der Schluss-Sirene machten die Füchse den fünften Saisonsieg klar. Ravensburg seinerseits kassierte die fünfte Niederlage in der Fremde und musste den 48 Stunden zuvor errungenen dritten Tabellen-Rang wieder abgeben.
Tore: 1:0 Pierro Casey Zabotel (0:27), 1:1 Stephan Vogt (9:44), 2:1 Thomas Götz (24:52), 3:1 Scott King (26:33), 4:1 Philipp Pinter (33:44), 4:2 Justin Kelly (53:36/PP2), 4:3 Lukas Slaventinsky (54:47/PP1), 5:3 Sean Fischer (57:44/PP1), 6:3 Markus Lehnigk (59:33/PP1)
Zuschauer: 1.878

EVL Landshut Eishockey – Bietigheim Steelers 2:1 (1:0, 0:0, 0:1. 1:0) OT

Angriff ist die beste Verteidigung: Frei nach diesem Motto suchten beide Teams von Beginn an ihr Heil in der Offensive – sehr zu Freude der 2.540 Fans. Bereits nach sieben Minuten wurden die Bemühungen der Niederbayern belohnt, als der ehemalige Bietigheimer Ty Morris seinen einstigen Teamkollegen Joey Vollmer im Gäste-Tor bezwingen konnte. Was folgte, war eine sehenswerte Partie, in der sich beide Teams aber weitgehend neutralisierten. Die Steelers drängten auf den Ausgleich, aber im Abschluss blieb den Männern von Trainer Kevin Gaudet das nötige Glück verwehrt. Dies änderte sich erst im Schluss-Abschnitt, als der amtierende Meister 27 Sekunden zum Ausgleich benötigte. Greg Squires und Kapitän Markus Sommerfeld bedienten Top-Scorer David Wrigley, der den Puck zum insgesamt verdienten 1:1 im Landshuter Tor unterbrachte. In der nötigen Verlängerung war es Lukas Vantuch, der den Landshuter Siegtreffer zum insgesamt neunten Heim-Erfolg markierte. Für die Steelers, die sich bravourös schlugen, war es bereits der fünfte Misserfolg in Serie.
Tore: 1:0 Ty Morris (6:26), 1:1 David Wrigley (40:27), 2:1 Lukas Vantuch (61:26)
Zuschauer: 2.540

Dresdner Eislöwen – Fishtown Pinguine 3:4 (0:0, 1:0, 2:3, 0:0, 0:1) SO

Duell auf Augenhöhe mit am Ende glücklicheren Pinguinen: Vor 2.004 Zuschauern setzten die Eislöwen in der Anfangsphase die Akzente und kamen zu einigen guten Möglichkeiten. Die Seestädter ihrerseits benötigten etwas Zeit, aber dann entwickelte sich eine ausgeglichene Partie, in der auf beiden Seiten um jeden Zentimeter Eis gekämpft wurde. Erst in der 37. Minuten konnten die Eislöwen Fans jubeln, denn Ziolkowski brachte die Sachsen mit 1:0 in Front. In den verbleibenden Minuten bis zur zweiten Pause versuchten die Seestädter mit Macht zum Ausgleich zu kommen – erfolglos. Dies sollte sich im Schluss-Abschnitt schlagartig ändern, als Kosick für das Team von Gäste-Coach Mike Stewart egalisierte und Cook kurz darauf auf 2:1 erhöhte. Die Eislöwen bewiesen jedoch in dieser brenzligen Situation eine hohe Moral und kämpften unverdrossen weiter. Der Ausgleich von Felix Thomas (56.) war der Lohn. Da auch in der Verlängerung keine weiteren Tore fielen, musste das Penaltyschießen entscheiden. Hier war es McPherson, der den Gästen nicht nur den Zusatzpunkt, sondern auch den fünften Sieg in Serie und Tabellen-Rang drei bescherte.
Tore: 1:0 Thomas Zielkowski (36:09), 1:1 Mark Kosick (43:28), 1:2 Brendan Cook (48:21), 2:2 Felix Thomas (55:05), 3:2 Arturs Kruminsch (57:27), 3:3 Andrew McPherson (58:03), 3:4 Andrew McPherson (SO)
Zuschauer: 2.004

SC Riessersee – EC Bad Nauheim 4:1 (3:0, 1:0, 0:1)

Perfektes Wochenende für den SC Riessersee: Die Werdenfelser gewannen auch das zweite Duell des Wochenendes und schraubten ihre Bilanz aus den letzten vier Partien durch das nie gefährdete 4:1 gegen Neuling Bad Nauheim auf zwölf Zähler bei immerhin 19:3 Toren. Dabei erwiesen sich die Hessen als der erwartet schwere Gegner und gaben in keiner Phase des Spiels auf. Das Team von Trainer Toni Krinner setzte vor allem auf Geschlossenheit und stellte schon im ersten Durchgang einen 3:0-Sicherheitsabstand her. Insgesamt war die Partie geprägt von hohem Niveau, Schnelligkeit, sehenswerten Kombinationen und gesunder Härte. Am Ende stand ein verdienter Sieg der Hausherren, der von den 1.534 Fans auf den Tribünen  enthusiastisch gefeiert wurde.
Tore: 1:0  Lubor Dibelka (05:23), 2:0 Maximilian Kastner (11:47), 3:0 Michael Rimbeck (16:34/PP1), 4:0 Andy Bohmbach (33:39), 4:1 Taylor Carnevale (40:41/PP1)
Zuschauer: 1.534

Heilbronner Falken – Starbulls Rosenheim 2:3 (1:1, 1:1, 0:0, 0:1) OT

Zwei Mal geführt und am Ende doch „nur“ einen Punkt gewonnen: Die Heilbronner Falken scheinen langsam an Flughöhe zu gewinnen. Gegen den Tabellenführer merkte man den Käthchenstädtern an, dass sie ihre aufsteigende Form unbedingt unter Beweis stellen wollten. Der tabellarische Unterschied zwischen Rang eins und elf war jedenfalls nie augenfällig. Daran änderte auch das erste Überzahlspiel der Starbulls nichts, in dem es Robert Hock auf dem Schläger hatte, die Heilbronner Führung zu besorgen. Jedoch scheiterte der Routinier an der Rosenheimer Latte. Im zweiten Spielabschnitt dominierten die Falken sogar und schnürten die Starbulls zu Beginn im deren Drittel ein. Folgerichtig fiel in der 26. Spielminute der Führungstreffer für Heilbronn. Nun lag sogar das 3:1 in der Luft, doch statt dessen konnte Rosenheim 1:41 vor Drittel-Ende die erste Chance zum erneuten Ausgleich nutzen. Nach torlosem Schluss-Abschnitt agierten die Gäste in der Verlängerung eine Spur cleverer und verhinderten die Überraschung der nun etwas kraftlosen Falken.
Tore: 1:0 Adriano Carciola (05:23/PP1), 1:1 Tyler Mc Neely (13:09/PP1), 2:1 Andrej Bires (25:14), 2:2 Dominic Auger (38:19), 2:3 Andrej Strakhov (62:46)
Zuschauer: 1.193

ESV Kaufbeuren – Eispiraten Crimmitschau  5:4 (3:1, 2:1, 0:2)

Aufholjagd ohne Happyend: Zwar stemmte sich Schlusslicht Crimmitschau couragiert gegen die siebte Auswärts-Niederlage, doch die Männer von Trainer Didi Hegen erwiesen sich letztlich als zu clever. Besonders im Start-Drittel leisteten sich die Westsachsen in der Defensive zu viele individuelle Fehler und gerieten bereits hier fast aussichtslos in Rückstand. Den Buron Joker gelang in der fünften Spielminute der Führungstreffer, den Crimmitschau noch einmal egalisieren konnte. Nicht jedoch einen Doppelschlag, der den ESV mit 3:1 davon ziehen ließ. Im zweiten Abschnitt baute Kaufbeuren die Führung weiter aus, ehe Crimmitschau zur Schluss-Offensive blies. Mit einer Reihenumstellung, die bereits kurz vor der Drittelpause vollzogen wurde, versuchten die Eispiraten nochmals neue Impulse in der Offensive zu setzten. Der späte Sturmlauf blieb indes unbelohnt.
Tore: 1:0 Max Schmidle (4:12), 1:1 Scott Pitt (9:54), 2:1 Markku Tähtinen (17:29/PP1), 3:1 Michael Kreitl (17:51), 4:1 Alexander Thiel (23:46), 4:2 Martin Heinisch (26:44/PP1), 5:2 Matti Näätänen (29:05), 5:3 André Schietzold (41:53), 5:4 Max Campbell (56:19)
Zuschauer: 1.803

Die Ergebnisse im Überblick:

Lausitzer Füchse – Ravensburg Towerstars 6:3 (1:1, 3:0, 2:2)
EVL Landshut Eishockey – Bietigheim Steelers 2:1 (1:0, 0:0, 0:1. 1:0) OT
Dresdner Eislöwen – Fishtown Pinguine 3:4 (0:0, 1:0, 2:3, 0:0, 0:1) SO
SC Riessersee – EC Bad Nauheim 4:1 (3:0, 1:0, 0:1)
Heilbronner Falken – Starbulls Rosenheim  2:3 (1:1, 1:1, 0:0, 0:1) OT
ESV Kaufbeuren – Eispiraten Crimmitschau  5:4 (3:1, 2:1, 0:2)

Link teilen: