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Sporteurope.TV-Chef Björn Beinhauer im Interview
23.09.2025Bild: DOSB New Media

Sporteurope.TV-Chef Björn Beinhauer im Interview

Björn Beinhauer über die neue Saison, neue Buchungsoptionen u.v.a.

Björn Beinhauer ist seit 2015 Geschäftsführer der DOSB New Media. Im Interview mit der Eishockey NEWS spricht er über die zweite DEL2-Saison bei Sporteurope.TV (zuvor Sportdeutschland.TV), den frühzeitigen Austausch mit den Neulingen aus Düsseldorf und Bietigheim sowie eine neue Buchungsoption.

Herr Beinhauer, 2024/25 war Ihre erste Saison als exklusiver Medienrechte-Partner der DEL2. Wie bewerten Sie Ihre „Debüt-Spielzeit?“

Björn Beinhauer: "Wir sind mit der ersten Saison der DEL2 auf unserer Plattform mehr als zufrieden. Uns ist bewusst, dass es anfangs zu vereinzelten Problemen gekommen ist. Wir haben hier jedoch schnell reagiert und uns gemeinsam mit der Liga und allen Clubs reingekniet, um diese Themen schnellstmöglich in den Griff zu bekommen. Durch die enge Zusammenarbeit sind wir schnell zu Lösungen gekommen, um den Fans schlussendlich das bestmögliche Produkt zu liefern. So lässt sich unter dem Strich ein sehr positives Fazit ziehen."

Wie zufrieden sind mit den Buchungszahlen in der Saison 2024/25? Mit einem Schmunzeln: Es hätte wahrscheinlich schlimmer kommen können als Spiel 7 in der Finalserie?

Beinhauer: "Es gibt definitiv schlechtere Enden für eine Saison als ein Spiel 7 in der Finalserie. Allgemein war es eine sehr erfolgreiche Saison, mit einer starken Steigerung im Gesamtumsatz, dem erfolgreichsten DEL2-Spiel jemals und einer sehr beliebten Hauptrunde. Wir sind sehr glücklich über diese Steigerungen, wollen hier in der kommenden Saison jedoch auch nochmal einen drauflegen."

Wie liefen die Absprachen mit den Liganeulingen Düsseldorf und Bietigheim? Ist an beiden Standorten alles im Zeitplan?

Beinhauer: "Wir sind mit beiden Clubs sehr frühzeitig in den Austausch gegangen, um hier möglichst viel Zeit für die Planung zu haben. Die Verantwortlichen an beiden Standorten und die entsprechenden Ansprechpartner der Liga haben hier gemeinsam mit unserem Team eng zusammengearbeitet, dass alles zum Saisonstart auf bestem Stand ist."

Wird es bei den Übertragungen Neuerungen geben?

Beinhauer: "Wir haben aus der ersten Saison viel gelernt, Feedback von Fans bekommen und auch mit den Clubs viel gesprochen. Es wird es keine grundlegenden Änderungen geben. Jedoch sind wir immer interessiert daran, unser Produkt zu optimieren – das kann sich zur neuen Saison in kleineren Anpassungen widerspiegeln."

Im Vorjahr sagten Sie: „Für uns ist es ein wichtiger Schritt, dass die Nachverwertung deutlich wächst.“ Ist das aus Ihrer Sicht gelungen?

Beinhauer: "Hier ist die ganz klare Antwort: Ja! Noch nie gab es so viel Nachverwertung der DEL2 wie auf Sporteurope.TV und über unsere sozialen Kanäle. Allein über YouTube verzeichnen wir über 1,5 Millionen Aufrufe von Highlights. Dazu kommen mehr als 20 Millionen Impressionen über Instagram aus über 400 Beiträgen. Des Weiteren haben wir eng mit einigen Öffentlich-Rechtlichen und Regionalsendern zusammengearbeitet und die DEL2 so noch größer und breiter gestreut."

Gibt es bei der Art und Weise, wie die Clubs den Content nach außen bringen, noch Steigerungspotenzial?

Beinhauer: "Generell haben die Clubs die möglichen Contentformate auf ihren Social-Media-Kanälen sehr gut genutzt. Dennoch gibt es auch hier sicher noch weiteres Steigerungspotenzial, da es für viele Clubs die erste Spielzeit war, in der sie im Bereich Videocontent solch umfangreiche Möglichkeiten hatten."

Setzen Sie auch in der kommenden Saison auf die Software WSC, die Highlights automatisiert erstellt?

Beinhauer: "Ja, wir werden auch in der kommenden Spielzeit wieder mit WSC arbeiten."

Eishockey ist wohl auch für eine KI kein „einfacher“ Sport. Ab und an tauchen in den Highlights auch vergleichsweise unspektakuläre Szenen auf. Gibt es einen Weg, um noch gezielter zu steuern, welche Aktionen in den Zusammenschnitten gezeigt werden sollen?

Beinhauer: "Wir arbeiten hier sehr eng mit WSC zusammen, die auch als Dienstleister für die NHL fungieren, um die KI noch besser zu trainieren. Wie in allen Feldern der KI gilt auch hier, dass das System im Laufe der Zeit und mit größeren Datenmengen nur noch besser wird."

Bleibt es bei dem Modell, bei dem ein Großteil der Einnahmen aus den Livespielbuchungen direkt an die Clubs geht?

Beinhauer: "Dieses Modell ist Kern unserer Philosophie mit Sporteurope.TV und wird dementsprechend auch in dieser Spielzeit so umgesetzt."

Gibt es Preisanpassungen? Und bleibt es bei den verschiedenen Optionen wie Teampass, Auswärtspass und Hauptrundenpass?

Beinhauer: "Die verschiedenen Passoptionen werden größtenteils so bleiben. Besonders der Team- und Auswärtspass waren bei vielen Fans sehr beliebt. Dieses Feedback nehmen wir wahr und bleiben dementsprechend auch bei den bisherigen 379 Euro bzw. 199 Euro. Der Hauptrundenpass entfällt. Stattdessen bieten wir eine neue Option an, über die alle Fans die DEL2 das komplette Jahr verfolgen können, ohne die ehrlicherweise recht hohe Summe auf einen Schlag bezahlen zu müssen. So wird es einen neuen All-Access-Pass geben, der über volle zwölf Monate gezahlt werden kann, mit einer monatlichen Zahlung von 34,90 Euro. Das Spannende: im Unterschied zum letztjährigen Hauptrundenpass kommen hier alle möglichen Endrundenspiele on top. Egal, wie viele Playoff-Serien in die entscheidenden Spiele gehen werden, der Preis bleibt gleich und so transparent und fair für alle DEL2-Fans."

Wie macht man den Fans der DEG die deutlich höheren Preise im Vergleich mit anderen Streaming-Dienstleistern, in diesem Fall MagentaSport, schmackhaft?

Beinhauer: "Wir haben bereits über den Kern unserer Philosophie gesprochen und genau diesen gilt es den Fans der Düsseldorfer EG näherzubringen. Mit jedem PPV und jedem Pass unterstützen die Fans direkt ihren Club. Diese Möglichkeit der Teilhabe gibt es nur bei uns und wird auch von vielen Fans stark geschätzt."

Die Übertragungen leben auch von den Ideen der Clubs. Gibt es Standorte, die Ihnen mit der Berichterstattung bei den Heimspielen – zum Beispiel mit Interviews und Analysen in der Drittelpause – besonders positiv aufgefallen sind?

Beinhauer: "Ich möchte hier keinen Verein besonders herausstellen. Wir sind generell glücklich damit, wie gut die Zusammenarbeit mit den Clubs lief – trotz der bereits angesprochenen Anfangsschwierigkeiten. Man könnte sagen, die Clubs und Sporteurope.TV mussten sich erst aneinander gewöhnen. Umso schöner war und ist es, dass jetzt alle glücklich mit dem Ergebnis sind."

Künftig zeigen Sie bei Sporteurope.TV auch alle Spiele der multinationalen ICE Hockey League. Wie wichtig waren die mit der DEL2 gesammelten Erfahrungen für diesen Schritt?

Beinhauer: "Sehr wichtig. Jedoch nicht nur die Erfahrungen aus der DEL2. Wir arbeiten bereits seit über zehn Jahren mit den unterschiedlichsten Ligen zusammen und haben es uns stets zur Aufgabe gemacht, die individuellen Bedürfnisse ihrer Vereine und Fans zu erkennen und dafür Lösungen zu bieten. Keine Liga gleicht der anderen, trotzdem sind das alles wichtige Erfahrungen und Erkenntnisse, die sich auf andere Bereiche transferieren lassen."

Was erwarten Sie von der DEL2-Saison 2025/26?

Beinhauer: "Wir erwarten genau wie im letzten Jahr eine aktive und treue Fanbase, Herzblut-Eishockey mit tollen Clubs und eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit allen Beteiligten. Mehr als das können wir uns gar nicht wünschen. Wir freuen uns auf alles, was kommt!"

Das Interview führte Tim Heß (Eishockey NEWS).

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