
Starbulls fordern Spitzenreiter Bietigheim
Zweitbeste Defensive trifft auf besten Angriff / Landshut will in der Lausitz klettern / Eispiraten haben in Garmisch nächsten Coup im Visier / Heilbronn beim Meister
Vor dem Tag der Deutschen Einheit krachte es mächtig in der DEL2 – natürlich im positiven Sinne. 54 Tore in den Begegnungen des 7. Spieltag waren Bestwert für die laufende Saison. Am 8. Spieltag nun warten die nächsten Highlights auf die Eishockey-Fans. Im Mittelpunkt steht die Auseinandersetzung zwischen den Starbulls Rosenheim (Foto: Ludwig Schirmer) und Spitzenreiter Bietigheim. Dort trifft die zweitbeste Defensive auf den besten Angriff der Liga. Spannung verspricht auch der Auftritt des EV Landshut bei den Lausitzer Füchsen. Kann der EVL seinen Marsch Richtung Spitze mit dem fünften Sieg in Folge fortsetzen? Wie antwortet Meister Fischtown gegen Heilbronn auf das 2:4 in Crimmitschau? Und können die Eispiraten beim SC Riessersee an das Erfolgserlebnis gegen die Pinguins anknüpfen? Die Antworten gibt es am Samstag.
Lausitzer Füchse – EV Landshut (17.00 Uhr)
Bei den Lausitzer Füchsen wechselten sich zuletzt Erfolg und Misserfolg ab. Beim 2:5 in Ravensburg am Donnerstag fehlte ein wenig die Überzeugung. „Es war ein verdienter Sieg für Ravensburg. Die ersten 20 Minuten waren wir nur Zuschauer in diesem Spiel“, sagte Trainer Dirk Rohrbach. Gegen Spitzenteams wie Ravensburg oder auch Riessersee (2:6) fand das Team aus Weißwasser bislang noch nicht den richtigen Schlüssel. Vielleicht platzt der Knoten am Samstag, wenn wegen der Kneipennacht in Weißwasser der erste Puck drop bereits um 17.00 Uhr erfolgt. Gegen die Mannschaft der Stunde fehlt aber noch Stürmer Maxime Legault wegen einer Sperre. Beim EVL läuft es derzeit wie geschmiert, vier Siege in Folge nach Niederlagen in den ersten drei Spielen. Vorläufiger Höhepunkt war das 5:4 im Derby gegen die Starbulls Rosenheim – vor 4.998 Zuschauern. "Ich bin unglaublich stolz auf die Mannschaft und kann an allen nur ein Riesenkompliment machen. Was mir mit den paar Hanseln, die wir zur Verfügung haben, aufs Eis bringen, ist unglaublich“, sagte EVL-Coach Andi Brockmann mit einem Augenzwinkern zur Verletztenmisere und fügte zu Dramatik des Spiels an: „Scheinbar wollen wir es aber nicht einfach haben, sondern machen es für die Zuschauer immer spannend bis zum Schluss. Wir wollen sie ja schließlich unterhalten."
Vergangene Saison:
15.09.2013: Landshut – Füchse 2:0
17.11.2013: Füchse – Landshut 2:4
13.12.2013: Landshut – Füchse 4:3
26.01.2014: Füchse – Landshut 2:3
Kassel Huskies - ESV Kaufbeuren (19.30)
Im Mittelpunkt stand nach dem 5:0 der Huskies bei den Heilbronner Falken natürlich Mika Järvinen. Der Goalie sicherte mit tollen Paraden den ersten Shutout des Aufsteigers in der laufenden Saison und den zweiten Sieg in Folge. Das Team von Trainer Rico Rossi präsentierte sich kompakt, ließ sich nie aus dem Konzept bringen und spielt mittlerweile wie selbstverständlich in der DEL2 mit. Möglicherweise ist man am Samstag gegen den ESV Kaufbeuren sogar leichter Favorit. Die Gäste kassierten beim 3:7 gegen die Löwen Frankfurt bereits die dritte Niederlage in Folge und finden sich auf Rang sieben wieder. „Das erste Drittel war eine Katastrophe, im zweiten waren wir dann deutlich aggressiver. Im letzten Drittel haben wir nochmal alles probiert, aber wenn man so viele individuelle Fehler macht, hat man auch keinen Sieg verdient. Ich bin jetzt als Trainer gefragt, damit wir uns so nicht mehr präsentieren", sagte Kaufbeurens Trainer Uli Egen. Michael Fröhlich, der in der 30. Minute nach einem Zweikampf an der Bande das Eis verließ, hat eine Innenbandverletzung davongetragen und wird dem ESVK vermutlich länger nicht zur Verfügung stehen können. „Diesen Ausfall müssen wir jetzt eben mit dem Nachwuchs kompensieren", so Egen.
Vergangene Saison:
Fehlanzeige
Löwen Frankfurt – Dresdner Eislöwen (19.30)
Die Löwen Frankfurt feierten ein Eishockey-Fest in Kaufbeuren. Sieben Treffer, ein Dreierpack von Richard Mueller und zwei Tore von Nils Liesegang zum 7:3. Ein zufriedener Trainer Tim Kehler hat die drittbeste Offensive der Liga zur Verfügung – allerdings auch die schlechteste Defensive mit 30 Gegentoren. Dennoch gehen die Löwen als Favorit in das Spiel gegen den Vorletzten Dresdner Eislöwen. Die Mannschaft von Trainer Thomas Popiesch kassierte auf der ersten Station der Hessenreise ein 4:7 beim EC Bad Nauheim – trotz zweimaliger Führung durch Carsten Gosdeck. „Wir haben nicht konstant unsere Leistung gebracht, und genau das wurde bestraft“, sagte Thomas Popiesch.
Vergangene Saison:
Fehlanzeige
Starbulls Rosenheim – Bietigheim Steelers (19.30)
Am Samstag kommt es zum ewigen Duell: Spitzenreiter Bietigheim Steelers reist zu den Starbulls Rosenheim. Ein Dauerbrenner in den vergangenen Jahren. Erst vergangene Saison waren es zehn Spiele! Mit einem 4:2 in der Playoff-Halbfinalserie gegen Rosenheim zogen die Steelers ins Finale ein. Auch in dieser Saison zählt die Rosenheimer Mannschaft von Trainer Franz Steer zu den Favoriten auf den Titel. Im Kader der Starbulls gab es einen kleineren Umbruch. Leistungsträger wie Shawn Weller verließen die Rosenheimer. Auch Torhüter Pasi Häkkinen verließ den Club. Aber genau auf dieser Position gelang Steer mit der Verpflichtung von Patrick Ehelechner ein Transfercoup. Mit Mario Valery-Trabucco und Sergio Somma konnte man ein Sturmduo aus der 2. Schwedischen Liga verpflichten, welches bereits in der DEL für Augsburg wirbelte. Am Donnerstag zogen die Starbulls in einem begeisternden bayrischen Derby in Landshut zwar den Kürzeren, zeigten aber ihre Qualitäten. Die zweitbeste Defensive tritt gegen die beste Offensive an. Die Steelers, die im ersten Härtetest des bayrischen Wochenendes ein 4:2 gegen den SC Riessersee feierten, stehen auch wegen der 30 Tore an der Spitze der Tabelle.
Vergangene Saison:
27.09.2013: Rosenheim – Bietigheim 2:1 OT
22.10.2013: Bietigheim – Rosenheim 2:4
01.12.2013: Rosenheim – Bietigheim 4:3
03.01.2014: Bietigheim – Rosenheim 2:3 SO
SC Riessersee – Eispiraten Crimmitschau (19.30)
Beim Vizemeister und Spitzenreiter der DEL2 kann man durchaus verlieren. Dennoch wurmte Riessersees Trainer Toni Krinner das 2:4 bei den Bietigheim Steelers. „20 oder 30 Minuten gutes Eishockey können nicht zu einem Sieg in Bietigheim reichen“, sagte Krinner zur ersten Auswärtsniederlage seines Teams. Beim Tabellenfünften ist nun am Samstag hohe Konzentration gefragt, wenn die Eispiraten Crimmitschau mit dem 4:2 gegen Meister Fischtown Pinguins im Rücken in Garmisch gastieren. „Wir sollten den Gegner nicht unterschätzen, wer Bremerhaven schlägt ist in der Lage jeden Gegner zu bezwingen. Wir wollen auf eigenem Eis punkten und uns weiter im oberen Drittel der Tabelle etablieren. Wir werden mit vier Reihen konsequent Druck ausüben und offensives Eishockey zeigen“ sagte Krinner weiter. Bei den Eislöwen hat man nach zuvor vier Niederlagen in Folge den Schlüssel zum Erfolg scheinbar gefunden. „Unsere Mannschaft lebt vom Einsatz über 60 Minuten. Wenn wir so spielen wie gegen Bremerhaven, jeder für den anderen kämpft, werden Erfolge zwangläufig kommen“, sagte Stürmer Matt Mac Kay.
Vergangene Saison:
15.09.2013: Crimmitschau – Riessersee 4:3 SO
22.10.2013: Riessersee – Crimmitschau 6:1
06.12.2013: Riessersee – Crimmitschau 5:2
31.01.2014: Crimmitschau – Riessersee 5:0
EC Bad Nauheim – Ravensburg Towerstars (19.30)
Die Towerstars präsentierten sich nach zuvor 17 Gegentoren in drei Spielen beim 5:2 gegen die Füchse am Donnerstag als kompakte Einheit. „Vor allem war ich stolz auf die Jungs, dass sie trotz des klaren Spielstands immer noch defensiv gut gestanden sind und aufopferungsvoll die Schüsse geblockt haben“, sagte Coach Daniel Naud. Lohn dafür war der dritte Tabellenplatz. Am Samstag nun spielt man beim EC Bad Nauheim, der sich einen Schlagabtausch mit den Dresdner Eislöwen lieferte (7:4). "Endlich haben wir die Chancen auch in Tore umgemünzt. Dennoch war es vor allem im zweiten Drittel fast wie ein Flipperschießen, als die Scheibe hin und her ging. Diese Nervosität müssen wir aus unserem Spiel bekommen", sagte Bad Nauheims Trainer Petri Kujala. Es kann also ein unterhaltsamer Abend werden zwischen den Hessen und Ravensburg, das die zweitbeste Offensive der Liga hat.
Vergangene Saison:
13.09.2013: Ravensburg – Bad Nauheim 1:4
22.11.2013: Bad Nauheim – Ravensburg 3:4 OT
13.12.2013: Ravensburg – Bad Nauheim 5:2
12.01.2014: Bad Nauheim – Ravensburg 3:1
Fischtown Pinguins – Heilbronner Falken (20.00)
Wenig erfreut zeigte sich Pinguins Coach Mike Stewart nach der 2:4-Niederlage im westsächsischen Crimmitschau. Öffentlich Kritik wollte er aber nicht üben. Bereits am 8. Spieltag werden die Seestädter vor einer nicht minder leichten Aufgabe stehen. Die Heilbronner Falken wollen an der Unterweser zumindest einen Teilerfolg für sich verbuchen. Stewart: "Das wird nicht leicht. Wer glaubt, in der DEL 2 gäbe es einfache Spiele, der wird schnell eines Besseren belehrt werden." Der Tabellenzweite und Meister wird vor erneut stattlicher Kulisse alles versuchen, um den "Schönheitsfehler Crimmitschau" vergessen zu machen. Jan Kopecky: "Gegen Heilbronn kann nur ein Sieg zählen - das sind wir unseren Fans schuldig!" Die Falken haben nach nur einem Sieg in sieben Spielen und fünf Niederlagen in Folge auch einiges gutzumachen. Trainer Igor Pavlov wird auf Verteidiger Louis Heinis verzichten müssen, der gegen Kassel eine Matchstrafe erhielt.
Vergangene Saison:
29.09.2013: Fischtown – Heilbronn 4:3
05.11.2013: Heilbronn – Fischtown 1:3
28.12.2013: Heilbronn – Fischtown 2:0
31.01.2014: Fischtown – Heilbronn 4:2
Der 8. DEL2-Spieltag im Überblick:
Lausitzer Füchse – EV Landshut (17.00 Uhr)
Kassel Huskies - ESV Kaufbeuren (19.30)
Löwen Frankfurt – Dresdner Eislöwen (19.30)
Starbulls Rosenheim – Bietigheim Steelers (19.30)
SC Riessersee – Eispiraten Crimmitschau (19.30)
EC Bad Nauheim – Ravensburg Towerstars (19.30)
Fischtown Pinguins – Heilbronner Falken (20.00)