
Teamcheck (2): In Heilbronn hofft man nun auf den sportlichen Erfolg
Die Falken waren in der vergangenen Saison der sportliche Absteiger. Doch als der EV Landshut die Lizenz nicht bekam, erfüllte Heilbronn binnen Tagen die Auflagen.
Den Blick zurück im Zorn gibt es bei den Heilbronner Falken nicht. Aber an irgendetwas Positives aus sportlicher Sicht in der vergangenen Saison konnten sich die Verantwortlichen in Heilbronn nicht erinnern. Das erste Saison-Spiel, so schien es, gab irgendwie schon die falsche Richtung vor. Aus einer 2:0-Führung gegen die Ravensburg Towerstars wurde ein 2:5. Nach 52 Spieltagen der Hauptrunde stand ein vorletzter Tabellenplatz mit 43 Punkten Rückstand auf die Zone, die zur Teilnahme an den Pre-Playoffs berechtigt. Das war das eigentliche Saisonziel. Zwar deutete sich am Ende der Spielzeit leichte Besserung an, aber die entscheidende Playdown-Serie gegen Kaufbeuren ging trotz des Heimvorteils mit 2:4 verloren.
Frederic Keck, Assistent von Geschäftsführer Atilla Eren, beschönigt nichts. Aber er verweist auf ein Verletzungspech, das sich durch die gesamte Saison zog und nicht zuletzt auch Trainer Igor Pavlov den Job kostete. So brach sich der gerade erst geholte T.J. Fast den Knöchel, Louis Heinis oder der aus Schweden gekommene Riley Armstrong fielen ebenfalls lange Zeit aus. Es sind nur drei Beispiele dafür, warum die Mannschaft nie den gewünschten Rhythmus finden konnte. Es fehlten gerade die erfahrenen Spieler, die das insgesamt junge Team auch führen sollten.
Aber abseits der Eisfläche lief es dafür umso besser. Alle wirtschaftlichen Daten stimmten in Heilbronn. Als der EV Landshut die Lizenzauflagen für die kommende Saison nicht erfüllen konnte, lieferten die Verantwortlichen in Heilbronn innerhalb weniger Tage die geforderten Unterlagen. „Das beweist, dass wir im vergangenen Jahr hart und gut gearbeitet haben. Sonst hätten wir die Daten nicht in so kurzer Zeit liefern können“, erklärte Keck.
Die Personal-Planungen für eine Oberliga-Saison waren da schon fortgeschritten. Die wichtigste Entscheidung aus sportlicher Sicht war die Wahl des Trainers. Mannix Wolf, als Spieler je einmal deutscher Meister mit Mannheim und Düsseldorf, beeindruckte die Club-Führung vor allem mit seiner positiven Persönlichkeit. „Er strahlt Freude aus“, sagt Frederic Keck. Wolf baute praktisch ein komplett neues Team auf. Zwar hatte der Kader bereits die Qualität, um in der Oberliga vorne mitzuspielen – denn man wollte in der dritten Klasse nicht „drei Jahre versauern“ (Keck). Aber für die DEL2 passte Wolf den Kader nochmals an. Nur fünf Spieler aus dem Kader der vergangenen Saison blieben übrig. Mit den Neuzugängen wie Carsten Gosdeck, Conor Morrison, Richard Gelke oder David Hajek holte man nicht nur Qualität, sondern auch Erfahrung.
Eine wesentliche Hilfe dürfte auch die Kooperation mit den Kölner Haien aus der DEL sein. „Wir freuen uns sehr, dass wir mit einem traditionsreichen und renommierten Verein wie den Kölner Haien einen Kooperationsvertrag schließen konnten“, sagte Geschäftsführer Atilla Eren. Für die Heilbronner Falken waren die Monate nach dem Ende der vergangenen Saison ganz offensichtlich sehr bewegt. Aber der Verein steht auf einem festen Fundament. Nun muss nur noch der sportliche Erfolg dazukommen.
Wie schmal der Grat allerdings ist, beweisen die Verletzungen. Louis Heinis beispielsweise steht derzeit nicht zur Verfügung, weshalb man in Heilbronn mit Prognosen ganz vorsichtig ist. Keck: „Wir möchten die Liga halten und nicht als Absteiger feststehen. Alles, was darüber hinausgeht, wäre ein großer Erfolg. Wir haben aus dem vergangenen Jahr gelernt. Wir sind bescheiden und wollen langfristig Erfolg haben. Wir hoffen, dass sich hier ein wenig Eigendynamik entwickelt.“
Kader (Neuzugänge fett/Stand: 29. August 2015)
Torhüter: Peter Holmgren, Domenic Bartels, Pfilipp Hähl
Verteidiger: Steven Bär, Thomas Gödtel, Fabian Krull, Louis Heinis, Marco Schütz, David Hajek, Daniel Haase, Aziz Baazzi
Stürmer: Marvin Krüger, Matthias Forster, Joseph Lewis, Patrick Schmid, Tom Fiedler, Brad Schell, Adam Brace, Conor Morrison, Marvin Deske, Carsten Gosdeck, Richard Gelke, Ralf Rinke
Trainer: Mannix Wolf
Testspiele:
28.08.2015: EC Bad Nauheim – Heilbronner Falken 2:1 SO
30.08.2015: Heilbronner Falken – Etoile Noire de Strasbourg 5:4 SO
04.09.2015: Heilbronner Falken – Eispiraten Crimmischau 6:4
06.09.2015: Eispiraten Crimmitschau - Heilbronner Falken 6:5