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Max Gimmel wird vorerst seine Schlittschuhe an den Nagel hängen
22.06.2023Bild: Thomas Sticht

Max Gimmel wird vorerst seine Schlittschuhe an den Nagel hängen

Eine Verletzung aus der vergangenen Saison zwingt den Verteidiger zu diesem Schritt

Max Gimmel hat - trotz eines Kurzeinsatzes zum Ende der Hauptrunde gegen den EHC Freiburg - seine schwere Verletzung aus der vergangenen Saison noch nicht vollständig überwunden. Leider ist aktuell nicht absehbar, wann und ob das Selber Eigengewächs wieder so intensiv trainieren kann, um Eishockey auf DEL2-Niveau spielen zu können. Die Verantwortlichen werden die Tür auf jeden Fall offenlassen und bleiben in engem Kontakt. Die gute Nachricht: Max Gimmel wird das Trainerteam der Selber Wölfe Juniors verstärken.

Gimmel war Teil des Aufstiegsteams in der Saison 2020/2021 und trug gerade in den entscheidenden Playoffs gegen die Hannover Scorpions einen wichtigen Beitrag zum Erfolg bei, als er den verletzt ausgefallenen Ben Böhringer tadellos ersetzte. Nun muss Gimmel seine Karriere aus gesundheitlichen Gründen zumindest erst einmal unterbrechen und hat deshalb das ihm unterbreitete Angebot für eine Vertragsverlängerung abgelehnt. Wölfe-Geschäftsführer Thomas Manzei bedauert diese Entscheidung, zeigt aber auch Verständnis: „Wir haben Max ein Angebot für die kommende Spielzeit vorgelegt und hätten ihm selbstverständlich auch Zeit gegeben, sich auszukurieren und anschließend den Trainingsrückstand aufzuholen. Jedoch kann Max aktuell noch nicht absehen, wie lange dieser Prozess dauern wird. Deshalb hat er unser Angebot abgelehnt. Diese Entscheidung müssen wir schweren Herzens akzeptieren, zumal wir bei ihm noch viel Entwicklungspotenzial gesehen haben. Max weiß, dass die Tür für ihn offenbleibt, sollte sich an seiner Situation etwas ändern. Wir werden auf jeden Fall eng in Kontakt bleiben.“

Der 22-jährige Verteidiger bestritt bereits beachtliche 76 DEL2- und 48 Oberliga-Spiele sowie unzählige Nachwuchspartien für die Selber Wölfe, deren Trikot Max Gimmel insgesamt 16 Jahre überstreifte. Im Alter von sechs Jahren begann sein Weg auf dem Selber Vorwerk, der endgültige Durchbruch im Erwachsenenbereich gelang dem gebürtigen Marktredwitzer 13 Jahre später in der Aufstiegssaison 2020/2021 unter Headcoach Herbert Hohenberger. Und auch in der DEL2 biss sich Max Gimmel – trotz Doppelbelastung von Beruf und Profi-Eishockey – weiter durch. Jäh unterbrochen wurde diese Entwicklung durch eine schwere Verletzung in der vergangenen Saison, von der er sich bis heute noch nicht vollständig erholen konnte. Ob und wenn ja, wann Max Gimmel wieder Eishockey spielt, ist heute noch nicht absehbar.

Die Karriere beenden oder zumindest länger unterbrechen zu müssen, fällt den meisten Profisportlern schwer. Vor allem, wenn diese Entscheidung in jungen Jahren getroffen werden muss und obendrein eine Verletzung der ausschlaggebende Punkt ist. Das ist bei Max Gimmel nicht anders: „Es ist leider so, dass die Verletzung aus der vergangenen Saison den Ausschlag für diese Entscheidung gegeben hat. Sicherlich spielt untergeordnet auch der Aspekt mit rein, dass es immer schwerer wurde, Beruf und Profi-Eishockey unter einen Hut zu bringen“. Die Rückschau auf seine junge, aber durchaus sehr erfolgreiche Karriere ist dennoch geprägt von den positiven Eindrücken, die sie hinterlassen hat: „Sehr gerne denke ich an meinen ersten
Einsatz in der 1. Mannschaft zurück. Ein weiteres absolutes Highlight war dann der Aufstieg in die DEL2. Auch, dass wir zuletzt zweimal die Klasse halten konnten, waren großartige Erfolge, die im Gedächtnis bleiben werden.“ Ob er noch einmal als Spieler auf die Eisfläche zurückkehrt, ist offen. „Vorerst werde ich meine Schlittschuhe aber komplett an den Nagel hängen“, schließt Max Gimmel zumindest ein kurzfristiges Engagement bei einem anderen Club oder in der 1b-Mannschaft des VER Selb aus. Und spätestens, wenn im Herbst die DEL2-Saison startet und die Zuschauer wieder zahlreich in die NETZSCH-Arena strömen, wird es nochmals emotional werden für das Selber Eigengewächs: „Am meisten werde ich das Gefühl vermissen, vor voller Halle Eishockey zu spielen.“

Spieler, die es aus dem eigenen Nachwuchs in den Kader der 1. Mannschaft schaffen, sind immer ganz besondere Identifikationsfiguren. Zum einen für die Fans, zum anderen natürlich auch für die Nachwuchsspieler, dienen solche Beispiele doch als Motivation und Vorbild für den eigenen Weg. Umso erfreulicher ist es, dass Max Gimmel, wie er uns abschließend verraten hat, zukünftig das Trainerteam der Selber Wölfe Juniors bereichern wird und aus erster Hand vermitteln kann, welche Wege bei entsprechendem Talent und Ehrgeiz offenstehen: „Ich werde der Organisation in jedem Fall erhalten bleiben, in dem ich zunächst einmal beim Training des U15-Teams unterstütze.“

Die Selber Wölfe bedanken sich bei Max Gimmel für seinen bisherigen Einsatz bei den Selber Wölfen und wünschen ihm gesundheitlich, privat, beruflich sowie sportlich alles Gute!

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