Spiel der Woche: Krefeld katapultiert sich an die Tabellenspitze
In einem intensiven Spiel bleiben Pinguine cool gegen Huskies.
Das Duell der beiden besten Mannschaften in der Tabelle versprach Spannung und Nervenkitzel. Doch am Ende war es vor allem eins: eine Machtdemonstration der Krefeld Pinguine, die nach einem 4:1-Erfolg in der heimischen YAYLA-Arena die Kassel Huskies von der Tabellenspitze verdrängt haben.
Und während die Anhänger der Pinguine ihre Mannschaft nach dem neunten Sieg im elften Heimspiel frenetisch feierten, fand Todd Woodcroft auf der Pressekonferenz nach dem Spiel deutliche Worte. „Ihre Top-Spieler waren besser als unsere Top-Spieler. Ihr Powerplay war besser als unser Powerplay. Ihr Penaltykilling war besser als unser Penaltykilling“, resümierte der Cheftrainer der Kasseler. „Gegen eine Mannschaft wie die Pinguine darf man nicht so viele Strafen kassieren. Wir müssen einfach besser spielen.“
KEV |
4 - 1 (1:0;2:1;1:0) |
ECK |
| Krefeld Pinguine | Statistiken | EC Kassel Huskies |
| Tore: 1:0 Max Newton (15:15/PP1), 2:0 Mathew Santos (23:52/EQ), 2:1 Michael Bartuli (24:16/EQ), 3:1 Maximilian Hops (31:20/EQ), 4:1 Mathew Santos (47:29/PP1) | ||
| Zuschauer: 6.805 | Strafminuten: 8 / 10 | Powerplay: 2-5 / 0-4 |
| Schiedsrichter: David Cespiva, Jeroen Klijberg, Claus Clemens Behrendt, Frederic Van Himbeeck, Jan Holtmann | ||
Intensiver Auftakt
Dabei begann die Partie alles andere als einseitig. Sie begann vor allem sehr intensiv. Jede Menge Zweikämpfe prägten die Szenerie in den ersten Minuten. Die erste gute Möglichkeit ergab sich in der 4. Minute, doch Kassels Goalie Philipp Maurer parierte gegen Steven Raabe. Auf der Gegenseite verhinderten Davis Vandane und Felix Bick gemeinsam den Rückstand gegen den stürmenden Michael Bartuli (7.).
In der Folge gab es Schüsse auf beiden Seiten, ohne aber zwingend zu werden. Das änderte sich erst im ersten Überzahlspiel der Begegnung. Jake Weidner saß auf der Strafbank und musste mit ansehen, wie Max Newton den Puck nach Zuspiel von Vandane im kurzen Winkel unterbrachte (16.). Wenig später durfte auch Kassel erstmals im Powerplay ran, doch bis auf eine gut parierte Aktion sprang nichts dabei heraus. Krefeld ging mit der knappen Führung in die Pause.
Krefeld cleverer
Im zweiten Abschnitt kamen die Gäste deutlich energischer aus der Kabine und durften früh in Übberzahl agieren. Doch erst scheiterte Bode Wilde an Bick (22.) und dann brachte Dominic Turgeon den Puck nicht im leeren Tor unter (23.). Und so kam es, wie es oft in solchen Situationen kommt: Krefeld überstand die Unterzahl schadlos, schaltete in den Angriffsmodus und kam direkt zum Abschluss. Marcel Müller scheiterte mit seinem Schuss bei einem Konter noch, doch der Puck gelangte zu Mathew Santos, der das 2:0 markierte (24.).
Kassel erholte sich schnell von diesem Kinnhaken. Nur 24 Sekunden dauerte es, bis die Huskies im Stile einer Spitzenmannschaft zurückschlugen. Ein von Bick über die Bande gespielter Puck landete bei Hans Detsch, der direkt aus der Distanz abzog. Michael Bartuli hielt den Schläger in den Schuss und fälschte die Scheibe unhaltbar zum 1:2-Anschlusstreffer ins Netz (25.).
Für eine Zeit entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Schüsse und Chancen hüben wie drüben und dazwischen immer wieder sehr körperbetontes Eishockey. Doch in der 32. Minute brachen die Pinguine den Bann ein weiteres Mal und stellten wieder auf eine Zwei-Tore-Führung: Nach einem Schuss ans Außennetz legte Philip Gogulla auf Vandane ab. Der Schuss des Kanadiers wurde von Maximilian Hops abgefälscht und ins Tor abgelenkt. Im Anschluss spielten die Pinguine clever und standen defensiv sehr stabil. So ging es mit einer 3:1-Führung für Krefeld in die zweite Pause.
Santos schnürt Doppelpack
Nach dem erneuten Seitenwechsel hatten erneut die Gäste den besseren Start dank zwei früher Powerplays. Doch die Pinguine agierten clever und diszipliniert und ließen kaum Möglichkeiten zu. Und wenn die Huskies doch mal zum Abschluss kamen, stand Bick im Kasten der Krefelder sicher.
Wenige Sekunden nach Ablauf der zweiten Strafe für Krefeld im 3. Drittel erwischte es Kassel. Und denen zeigten die Pinguine schnell, wie man ein Powerplay aufbaut und ausspielt. Der erste Überzahlblock der Hausherren machte mächtig Druck. Schließlich fand Newton mit einer scharfen Hereingabe Santos, der nur noch die Kelle reinhalten musste, um in der 48. Minute mit seinem zweiten Treffer des Abends auf 4:1 zu stellen.
Kassel fuhr in den Schlussminuten wütende Angriffe und kam zu einigen guten Einschussmöglichkeiten. Doch ein zweites Mal ließ sich Bick nicht mehr überwinden. Und so standen am Ende die Pinguine als Sieger fest.
„Der Unterschied waren heute die Special Teams“, attestierte Krefelds Head Coach Thomas Popiesch auf der anschließenden Pressekonferenz. „Wenn wir es heute gebraucht haben, war Bicki stark im Tor. Wenn wir es gebraucht haben, wurden Schüsse geblockt.“
Eine geschlossene Mannschaftsleistung eben. Und so wollen die Pinguine auch am Sonntag in Freiburg antreten. Für Kassel geht es derweil gegen Kaufbeuren weiter.