Spiel der Woche: Straßenbahnderby kehrt nach Düsseldorf zurück
DEG empfängt Krefeld vor ausverkaufter Kulisse
Wenn am Sonntag die Düsseldorfer EG die Krefeld Pinguine empfängt, wartet nicht nur das DEL2-Spiel der Woche, sondern ein Derby, das beide Standorte elektrisiert: Die Arena ist restlos ausverkauft, was einen neuen DEL2-Zuschauerrekord für ein reguläres Saisonspiel mit sich bringen wird.
Sportlich gehen beide Teams mit Druck in die Partie. Das erste Aufeinandertreffen in dieser Saison entschied Krefeld mit 5:1 klar für sich. In der Tabelle liegen die Pinguine mit 38 Punkten derzeit auf Rang drei, während die DEG mit 30 Punkten Platz sieben einnimmt. Beide verloren am Freitag – Düsseldorf 1:4 in Crimmitschau, Krefeld ebenfalls 1:4 in Landshut – und rutschten jeweils zwei Plätze ab.
Blumenschein voller Vorfreude
Düsseldorf zeigt weiterhin ein Auf und Ab: Nur zwei Siege aus sechs Spielen, gepaart mit Licht und Schatten. Dem starken 6:1 gegen die Eisbären vergangenen Sonntag folgte in Crimmitschau eine bittere Niederlage, obwohl die DEG 41 Mal aufs Tor schoss.
Nach dem Spiel äußerte sich Saison-Neuzugang Kristian Blumenschein selbstkritisch und nahm die Mannschaft in die Pflicht: „Es beginnt bei unserem Einsatzlevel. Ich glaube nicht, dass wir hart genug gestartet sind, und sie (Crimmitschau, Anm. d. R.) haben jede Situation genutzt, in der wir unseren Job nicht gemacht haben.“
Zudem fordert der Verteidiger mehr Stabilität, Intensität und Konstanz. Mit Blick auf das Derby unterstreicht Blumenschein dessen besondere Bedeutung für Team und Fans: „Das ist ein Spiel, das wir seit Beginn der Saison im Kalender markiert haben. Es bedeutet den Fans viel, und es bedeutet auch uns viel.“ Die deutliche Hinspielniederlage spielt für ihn dabei keine Rolle mehr: „Die erste Niederlage gegen Krefeld haben wir hinter uns gelassen. Wir sind jetzt ein anderes Team. Wir müssen bereit sein, von Anfang an unser Spiel zu spielen – dann bin ich zuversichtlich, dass wir gute Chancen haben.“
Straffes Programm für Pinguine
Auf der anderen Seite reisen die Pinguine zwar mit vier Siegen aus sechs Spielen an, jedoch mit einem enorm belastenden Programm: Dienstag Nachholspiel gegen die Eisbären Regensburg (3:2 OT), Freitag das Spitzenspiel in Landshut – und nun bereits das dritte Duell innerhalb von sechs Tagen.
Die 1:4-Niederlage in Landshut kostete nicht nur die Tabellenführung, sie verdeutlichte auch, wie eng das Spitzenfeld beisammenliegt. Trotz deutlicher Überlegenheit (43:23 Schüsse) fehlte Krefeld am Ende die Konsequenz im Abschluss. Offensiv gehört der KEV weiterhin zu den gefährlichsten Teams der Liga: 72 Tore bedeuten Platz zwei im DEL2-Vergleich, das Powerplay läuft mit 26 Prozent auf hohem Niveau.
Stürmer Philip Gogulla, der drei Jahre für die DEG spielte und nun im Krefelder Trikot an seine alte Wirkungsstätte zurückkehrt, sieht sein Team auf einem guten Weg, betont aber, dass der Erfolg kein Zufall sei: „Wir spielen diese Saison ganz ordentliches Eishockey. Es gibt natürlich immer noch Sachen, an denen wir arbeiten müssen und besser werden müssen, aber wenn du am Anfang der Saison da oben stehst, dann hat das nichts mit Zufall oder Glück zu tun, sondern auch mit Qualität.“ Für das Derby fordert er dieselbe Leidenschaft wie im Hinspiel: „Im ersten Derby hat man gesehen, dass wir extrem heiß waren, das müssen wir am Sonntag auch zeigen.“
Beide Teams gehen mit unterschiedlichen Voraussetzungen, aber ähnlicher Erwartungshaltung in das Derby: Die DEG will Konstanz finden und die Kulisse nutzen, um sich von der Schwächephase abzusetzen. Krefeld reist mit einer Top-Offensive, aber schwerem Spielplan und müden Beinen an. Ein ausverkauftes Stadion, hohe Intensität, tabellarische Brisanz und zwei Mannschaften, die Wiedergutmachung betreiben wollen – alle Zutaten für ein Spiel der Woche, das seinem Titel gerecht werden dürfte.